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Sanktionen: Europa kauft kein russisches Gas, USA importieren fleissig weiter

Das US-Finanzministerium stellt in einer Mitteilung vom 24. März klar, dass Agrarprodukte aus Russland nicht unter die Sanktionen fallen, darunter auch Düngemittel, die für die US-Agrarindustrie wichtig sind.

Die gegen Russland verhängten Sanktionen zielen eindeutig darauf ab, die Wirtschaft des euroasiatischen Landes zu strangulieren, aber wenn sie die Vereinigten Staaten zu hart treffen, kann man ein Auge zudrücken.

Tatsächlich hat das Finanzministerium am vergangenen Donnerstag, den 24. März, klargestellt, dass Transaktionen, die die Ausfuhr oder Wiederausfuhr von landwirtschaftlichen und anderen medizinisch relevanten Produkten aus Russland betreffen, insbesondere die Covid-19-Pandemiebekämpfung und klinische Versuche, erlaubt sind. Zu den Nutznießern der Lockerung der Sanktionen gehören in Russland hergestellte chemische Düngemittel, die für die US-Agrarindustrie wichtig sind.

Obwohl die Einfuhr von Agrarprodukten nach der Verhängung der Sanktionen nicht direkt untersagt wurde, waren Finanztransaktionen mit russischen Personen und Organisationen, die mit diesem Bereich in Verbindung stehen und auf der US-Liste stehen, verboten.

Angesichts ihrer Bedeutung für die USA und Europa ist es daher notwendig, eine Sondergenehmigung für die Einfuhr solcher Produkte zu erteilen. Es ist zu hoffen, dass der alte Kontinent nach der Entscheidung des Häuptlings, deren Einfuhr zu erlauben, nun auch so handeln wird.

Im Jahr 2019 exportierte Russland 3,9 Prozent seiner Düngemittel, einschließlich Phosphat, in die USA, die zu diesem Zeitpunkt der achtgrößte Importeur waren.

Laut Quellen in der russischen Zeitung "Kommersant", die von RT zitiert werden, und die mit der Agrarindustrie verbunden sind, kann die Entscheidung des Finanzministeriums als wichtiges Signal "extraterritorialer" Natur gesehen werden, in dem Sinne, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass alle US-Partner die Erlaubnis zur Kenntnis nehmen werden. solche Importe zu tätigen, ohne mögliche Risiken im Zusammenhang mit den US-Sanktionen zu fürchten.

Russlands Chemielieferungen werden derzeit hauptsächlich mit kleinen Schiffen aus Ländern transportiert, die sich den Sanktionen gegen Moskau nicht angeschlossen haben, so die Quellen von "Kommersant". Da jedoch Schifffahrtsriesen wie MSC und Maersk erklärt haben, dass sich ihr Exportboykott aus Russland nicht auf lebenswichtige Güter und humanitäre Ladungen, zu denen jetzt auch Düngemittel gehören, erstrecken wird, hofft die chemische Industrie auf Verbesserungen in der Logistik.

Um die Entscheidung des US-Finanzministeriums zu verstehen, muss man wissen, dass die Vereinigten Staaten insgesamt 20 Prozent ihres Bedarfs an Ammoniumhydrogenphosphat aus Russland deckten, während der Anteil der Einfuhren von Kali und Harnstoff 6 Prozent bzw. 13 Prozent betrug. Europa erhält aus Russland umgerechnet 25 Prozent seines Bedarfs an Harnstoff, 15 Prozent an Ammoniumnitrat, 35 Prozent an Kalium und etwa 33 Prozent an Phosphordünger.

Es ist klar, dass es nicht möglich ist, die Düngemittelimporte aus Russland kurzfristig zu ersetzen, da sonst die Ernten sowohl in den USA als auch in Europa, natürlich auch in Italien, gefährdet wären.

Abschließend bleibt zu sagen, dass auf Russland kurzfristig nicht verzichtet werden kann. Wie unschwer zu erkennen war, hat unsere politische Klasse, die Sanktionen am laufenden Band verhängt, die Folgen ihres Handelns nicht abgeschätzt und damit einmal mehr ihre Unzulänglichkeit und ihre Distanz zu den wirklichen Bedürfnissen der Bürger bewiesen.

Quelle: Andrea Puccio - www.OcchiSulMondo.info

Bild: Ivan Radic, CC-BY
Goldfisch
Genau so heizt man den Krieg an, während es in Europa immer kälter wird und das Land sich vor lauter Dummheit selbst in Gefahr bringt.
nujaas Nachschlag
Wie soll russisches Gas denn ohne pipeline in die USA kommen, @Theresia Katharina ? Zur Zeit kommt es nicht mal nach China.
gennen
EU-Parlament stimmt für verpflichtende Gasreserven
7.4.2022 - 14:48 7 Schlagwörter
Das EU-Parlament unterstützt verpflichtende Gasreserven in der Europäischen Union, um die Energieversorgung im nächsten Winter zu sichern.
Abstimmung im EU-Parlament (Illustrationsbild: Frederick Florin/AFP)
Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte am Donnerstag für einen entsprechenden Gesetzesvorschlag. Die EU-Länder …Mehr
EU-Parlament stimmt für verpflichtende Gasreserven

7.4.2022 - 14:48 7 Schlagwörter

Das EU-Parlament unterstützt verpflichtende Gasreserven in der Europäischen Union, um die Energieversorgung im nächsten Winter zu sichern.

Abstimmung im EU-Parlament (Illustrationsbild: Frederick Florin/AFP)

Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte am Donnerstag für einen entsprechenden Gesetzesvorschlag. Die EU-Länder sollen demnach sicherstellen, dass ihre Gasreserven dieses Jahr bis zum 1. November zu 80 Prozent gefüllt sind, in den nächsten Jahren zu dem gleichen Stichtag zu 90 Prozent.

Die Maßnahme muss jetzt mit den EU-Ländern verhandelt werden, bevor sie in Kraft treten kann. Die EU hat sich vorgenommen, so schnell wie möglich von russischen Energie-Lieferungen loszukommen.
Theresia Katharina
Theresia Katharina
Deutschland scheint das Verblödungsstadium Nr. 3 bereits erreicht zu haben, die anderen grinsen bereits über uns hinter vorgehaltener Hand.
Ein weiterer Kommentar von Theresia Katharina
Theresia Katharina
Ganz genau, die USA machen uns das russische Gas mies und importieren fleißig günstig das ökologisch akzeptable russische Gas und Öl, wir in Deutschland sollen das ökologisch dreckige US- Frackinggas (LNG) teuer kaufen. Der Transport des verflüssigten US-Frackinggases (LNG) mit Tankerschiffen über den Atlantik kostet noch mal extra Geld und produziert noch mal extra CO2. Macht aber Habeck …Mehr
Ganz genau, die USA machen uns das russische Gas mies und importieren fleißig günstig das ökologisch akzeptable russische Gas und Öl, wir in Deutschland sollen das ökologisch dreckige US- Frackinggas (LNG) teuer kaufen. Der Transport des verflüssigten US-Frackinggases (LNG) mit Tankerschiffen über den Atlantik kostet noch mal extra Geld und produziert noch mal extra CO2. Macht aber Habeck &Co nichts, bedenkfenlos verraten die Grünen ihre alten Prinzipien, der Steuerzahler zahlt es ja.