Kirchen-Kater
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Kampfgeist - Achse des Politischen

Warum wurde Franziskus Papst? Weil die Konservativen die Latte gerissen haben. Sie liegen moralisch meist richtig, rechtlich überwiegend; sie bewahren Ordnung und Gemeinsinn. Sie sind oft angenehm schöngeistig, belesen und gelehrt. Vorsichtig und doch das Neue prüfend, mal mehr, mal weniger sorgfältig. Doch politisch sind sie schlimmer als eine Nullnummer - da geht es glatt ins Minus. Das spricht noch nicht gegen sie, denn das Politische ist ganz grundsätzlich und es ist, ihm eigen, gerade nicht an Recht, Ordnung und Moral orientiert. Das Politische ist dem Konservativen allenfalls seine eigene Politik mit den Lebensumständen. Das extrapoliert er irrtümlich ins Soziologische. Die Politik, die tatsächlich Politik ist, versteht er überhaupt nicht. Umso mehr der Linke. Sie ist sein ganzes Wesen und wehe dem, der dagegen steht!

Unser wunderbarer Papst Benedikt hat das alles verstanden, er war intellektuell scharfsinnig und - obwohl "NOM-ler" - begriff er sogar noch das Kontinuum des Glaubens, der Kirche, die Liturgie als eben solches. Und er begriff, dass er der Drecksarbeit nicht gewachsen war. Die Linke war übermächtig, geschickt, spielte die Klaviatur des Politischen aus dem Effeff. Es ist ein schmutziges Spiel und wer es bestreiten will, darf den Dreck, den widerlichen Schmutz nicht scheuen. Da musste ein anderes Kaliber her, eine robustere Natur, ein ebenso gewaltbereiter Bursche. Die Achse des Politischen hatte sich furchtbar verschoben und dem galt es zu begegnen. Da ist jeder Einsatz gefragt, da sind die rechten Mittel für die richtigen Ziele zu wählen. Und wenn wir darin irren, versuchen wir es anders, wieder etwas klüger, immer noch entschieden.

Der "Bulldozer" des Politischen ward in Franziskus gefunden, ein Wolf im Schafspelz, ein moderner "Trojaner" durch und durch. Es ist etwas richtiges daran, es so zu versuchen und doch geht die Kirche seit längerem wohl doch immer wieder den falschen Weg, die richtige Taktik zu suchen. Es ist viel einfacher: Jesus Christus, Gottvater selbst, hat uns im Heiligen Geist den allerbesten Strategen mitgegeben. Vertrauen wir darauf, wie er sich noch immer bewährt hat und weiterhin bewähren wird. Wir müssen nicht alles verstehen, wir dürfen wie die Kinder vertrauen. Das wird uns nicht abhalten Schöngeistiges zu schaffen und die Drecksarbeit zu erledigen. Wir sind eine Kirche - groß und stark nach Seinem Willen. Die Erlösung liegt im Kreuz. Packen wir es an.

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Foto: Kampfgeist, Fotocommunity
Sin Is No Love
Wenn wir uns die unterschiedlichen Charismen unter den Aposteln anschauen, können wir unsere heutige Situation vielleicht doch gelassener nehmen. Und wenn ich Sie da richtig verstehe: Auch in den Zeiten des Alten Testamentes gab der Herr die Geschicke Seines Volkes öfters in ganz andere Hände, wenn es einmal nicht mehr klappte.