Elista
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Kartoffeln auf dem Balkon anbauen

Kartoffeln auf dem Balkon anzubauen, macht besonders mit Kindern Spaß und wenig Arbeit. Frühkartoffeln eigenen sich dafür besonders gut. Sie werden ab März vorgetrieben, das heißt zum Keimen gebracht. Nach etwa zwei bis drei Wochen sind die gekeimten Saatkartoffeln bereit zum Einpflanzen.

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Kartoffeln ab März zum Keimen bringen
Auf dem Balkon oder der Terrasse wachsen Kartoffeln auch in platzsparenden Töpfen. Die Ernte reicht zwar nur für wenige Mahlzeiten. Aber gerade für Familien mit Kindern bietet sich der Kartoffelanbau als kleines Experiment an. Es muss kein spezieller Kartoffeltopf sein, nur groß und hoch genug sollte das Gefäß sein: MDR Gartenexpertin Brigitte Goss verwendet einen großen Topf mit einem Durchmesser von rund 30 Zentimetern. "Er sollte mindestens 40 Zentimeter hoch sein, besser natürlich noch höher", sagt die Gärtnerin. Ganz wichtig: Der Kartoffeltopf braucht Löcher im Boden, damit sich das Gießwasser nicht stauen und zu Fäulnis führen kann. Los geht’s schon im März mit dem Vortreiben der Saat- oder auch Pflanzkartoffeln.
Lieber keine gekeimten Speisekartoffeln pflanzen

Mit Pflanz- oder Saatkartoffeln lassen sich bessere Ernten zielen als mit gekeimten Speisekartoffeln. Bildrechte: Daniela Dufft
Am besten eignen sich Frühkartoffeln für den Balkonanbau, die es im Gartenfachhandel, in Baumärkten oder im Internet zu kaufen gibt. Speisekartoffeln aus dem Supermarkt sollten nicht eingepflanzt werden, rät die MDR Gartenexpertin Brigitte Goss. Sie gehören auf den Kompost oder in den Biomüll, wenn sie zu lange herumlagen. Brigitte Goss empfiehlt stattdessen spezielle Pflanzkartoffeln, weil sie erfahrungsgemäß eine viel reichere Ernte bringen. Zum Vortreiben werden sie in Eierkartons oder flache Kisten gelegt. Die Pflanzkartoffeln sollten einzeln liegen und der Teil mit den meisten Augen nach oben zeigen. Ideal zum Keimen ist ein heller, kühler Platz ohne direkte Sonne bei Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad. Es ist nicht nötig, die Kartoffeln zum Vortreiben auf Erde zu legen, es schadet aber auch nicht. Nach zwei bis vier Wochen sollten die Kartoffeln gekeimt sein.
Kartoffeln auch im Topf anhäufeln

Gärtnerin Brigitte Goss verwendet einen hohen Topf mit großem Durchmesser für den Kartoffelanbau. Über die Pflanzkartoffel gibt sie eine Schicht Komposterde, die mit etwas Sand gestreckt wurde. Sobald die Pflanze grüne Triebe gebildet hat, wird angehäufelt. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Das Pflanzgefäß wird etwa zehn Zentimeter hoch mit lockerer Komposterde befüllt. Darauf kommen eine bis zwei gekeimte Pflanzkartoffeln. Bei größeren Pflanzsäcken, Kisten oder speziellen Kartoffeltöpfen können es auch drei bis vier Kartoffeln pro Gefäß sein. Über die Knolle gibt Brigitte Goss noch eine Schicht Erde. Sobald die Kartoffelpflanze etwa 15 Zentimeter lange, grüne Triebe zeigt, wird angehäufelt: Zusätzliche Erde wird in den Topf gegeben und rund um die Kartoffelpflanze aufgeschichtet. So entsteht ein flacher Hügel über den Knollen. Ein Tipp lautet, die Kartoffeln abends anzuhäufeln, wenn die Blätter nach oben gerichtet sind. Wenn sich die Pflanze weiter entwickelt hat, kann erneut angehäufelt werden. So bilden sich verstärkt Seitentriebe, an denen später Kartoffeln wachsen. Entscheidend ist, die Knollen immer mit Erde bedeckt zu halten. Kommen die Kartoffeln ans Licht, verfärben sie sich grün und werden ungenießbar.

Anbau ab April auf Balkon und Terrasse

Solcherart Kartoffeltürme und -töpfe werden im Handel angeboten.

Bildrechte: Daniela Dufft

Schon im Frühling kann der frisch bepflanzte Kartoffeltopf oder -sack auf dem Balkon stehen. Der beste Pflanzzeitpunkt ist Mitte bis Ende April. "Falls die Pflanze schon ausgetrieben hat und nochmal tiefe Temperaturen drohen, kann man den Topf einfach vorübergehend reinstellen", sagt Brigitte Goss. Neben einfachen, großen Gefäßen gibt es im Handel auch spezielle Kartoffeltürme und -töpfe. Das Prinzip bei diesen Produkten ist einfach: Zwei Töpfe stecken ineinander. Das äußere Gefäß ist ein ganz normaler Blumentopf mit Wasserablauf. Der innere Topf ist zum großen Teil offen. Er sieht also wie ein Gerüst aus, in dem die Kartoffelpflanze wächst, Wurzeln bildet und so die Erde festhält.
Wachsen die Kartoffeln, kann man die äußeren Knollen einfach abernten, indem man den inneren Topf heraushebt. Die Pflanze wächst dann weiter. Wichtig ist, für den Kartoffeltopf Erde mit grober Struktur zu verwenden, die durch Gießwasser nicht so schnell ausgewaschen wird. Auch für kleine Balkons werden Kartoffeltopf-Varianten angeboten. Es gibt beispielsweise stapelbare Töpfe, die versetzt übereinander stehen.
Natürlich Gärtnern mit Brigitte Kartoffeln im Pflanzsack pflanzen
Kartoffeln gedeihen nicht nur im Boden im Garten. Ein Pflanzsack und die richtige Pflege reichen, um dicke Knollen zu ziehen. So können Kartoffeln auch auf dem Balkon angebaut werden. Brigitte Goss zeigt, wie's geht.

Kartoffeln auf dem Balkon anbauen | MDR.DE
Elista
Elista
Wer kann, sollte zumindest ein bißchen gärtnern - es ist auch auf dem Balkon, der Terrasse oder der Fensterbank mehr möglich als man denkt!
Vered Lavan
Habe einen kleinen Süd-Balkon. Im Frühjahr und Sommer sehr heiß. Ich muss die Pflanzen dann immer in den Schatten tun❗😳
Elista
Dann bau Paprika (und Tomaten) an 🍅🌶
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