Fünf Autofahrerinnen in Saudi-Arabien festgenommen

(gloria.tv/ KNA) Die saudische Polizei hat fünf Frauen wegen Verstoßes gegen das im Königreich geltende Fahrverbot festgenommen.

Es handele sich um die ersten derartigen Sanktionen seit Beginn einer landesweiten Protestkampagne gegen das Fahrverbot für Frauen vor zwei Wochen, meldete die in Abu Dhabi erscheinende Zeitung «Gulf News» am Mittwoch in ihrer Onlineausgabe. Die Organisatorinnen der Kampagne erklärten, die Behörden hätten sich bislang mit Maßnahmen zurückgehalten, weil sie hofften, die internationale Aufmerksamkeit werde inzwischen nachlassen.

In einem Fall seien vier junge Autofahrerinnen von Agenten der Religionspolizei in der saudischen Hafenstadt Dschidda angehalten und an die Kriminalpolizei überstellt worden. Ebenfalls in Dschidda wurde laut «Gulf News» eine weitere Frau am Steuer von vier Einsatzwagen gestoppt.

Die Festnahmen ereigneten sich nach Angaben der Zeitung bereits am Dienstagabend. Es sei unklar, ob die Fahrerinnen sich noch in Polizeigewahrsam befänden. Ihre Wagen seien beschlagnahmt worden. Die Vorfälle signalisierten eine Abkehr von der Praxis des Verzichts auf Sanktionen, mit dem die Ordnungskräfte bisher der Frauen-Kampagne begegneten, schreibt «Gulf News».

Die Aktionsgruppe von Frauenrechtlerinnen, die den Protest organisiert hatte, forderte laut der Zeitung die sofortige Freilassung der Fahrerinnen. Ihren Angaben zufolge unterstützten 160.000 Personen in 156 Ländern das Begehren der saudischen Frauen, selber Auto fahren zu dürfen.