Setzt eure Ehre darein, ruhig zu leben, euch um die eigenen Aufgaben zu kümmern und mit euren Händen zu arbeiten, wie wir euch aufgetragen haben.
![](https://seedus0275.gloriatv.net/storage1/yjt9414aqbno8ag8g39j5yq71lili608wyaolp6.webp?scale=on&secure=oVRH7xfxmy9ir1qZUH2gug&expires=1721203301)
Selig das Volk, das der Herr sich zum Erbteil erwählt hat.
Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist,
er sieht auf alle Menschen.
Mit der „Kirche Gottes, die in Korinth ist“ (1,2) ist es wie mit dem Volk Gottes im Alten Bund. Gott schafft sich sein Volk aus nichts (V. 28); er bevorzugt („erwählt“) das Schwache und Verachtete. Beweis dafür ist nicht nur die Tatsache des Kreuzes: was am Kreuz geschah, setzt sich fort in der Verkündigung des gekreuzigten Christus: nicht mit Macht und Weisheit wird Christus verkündigt, und nicht die Mächtigen und Weisen sind es, bei denen die Botschaft ankommt. Die Korinther brauchen sich in ihrer Gemeinde nur umzusehen, um das zu wissen. „Seht auf eure Berufung“, sagt ihnen Paulus: Wie ging es denn damals zu, als sich eure Gemeinde bildete? Das war doch ein erbärmlicher Haufen: ungebildete, wirtschaftlich schwache Leute, wohl auch asoziale Elemente fanden sich zusammen. Mit diesem Vorgehen verfolgt Gott ein bestimmtes Ziel: der Mensch soll seine Armut begreifen und vor Gott als der Empfangende stehen. - Dtn 7,7-8; Ri 7,2; 1 Sam 16,7; 2 Kor 4,7; Jak 2,5; Dtn 8,17-18; Eph 2,8-9; Jer 9,22-23; 2 Kor 10,17.
Auch im Gleichnis von den Talenten kommt der Herr erst „nach langer Zeit“ zurück (25,19). Aber dann ist er plötzlich da und richtet jeden nach seinen Taten. Die „Diener“ haben entsprechend ihren Fähigkeiten mehr oder weniger Talente anvertraut bekommen (ein Talent = etwa 6000 Drachmen): Jeder Mensch hat seine eigenen Gaben und Aufgaben, jeder muss seinen eigenen Weg gehen. Der Lohn richtet sich nicht nach den empfangenen Talenten, sondern nach der Treue. „Tüchtig und treu“ ist der Diener, der nicht müde wird, auf das Kommen des Herrn zu warten; der aber auch nicht nur von der Zukunft träumt, sondern in der Gegenwart lebt und mit seinen Talenten arbeitet. Von einem Verdienst ist hier nicht die Rede, immer bleiben wir „unnütze Sklaven“ (Lk 17,10). Gott belohnt, weil er gut ist; der Lohn ist er selbst, sein Festmahl, seine Gemeinschaft, seine Freude. - Lk 19,11-27; Mk 13,34; 2 Kor 5,10; Lk 16,10; Joh 17,24.
Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.
Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.
(Schott)