Lockdown 1721: Der Mädchenturm
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"Sie wird sterben, noch bevor sie 18 wird", war die schreckliche Antwort und der Herrscher befahl im Zorn, den Wahrsager zu verhaften. Doch in der Nacht schlief er sehr unruhig, träumte von Mördern und Häschern, vom Ungemach in allen Facetten und doch reute es ihn, seinen Wahrsager verhaftet zu haben. Hatte er ihn doch selbst um Auskunft gebeten. Gleich am nächsten Morgen befahl er, den Wahrsager wieder frei zu lassen und ihm den doppelten Lohn als Entschädigung auszuzahlen.
Damit beruhigte er sein Gewissen, doch die Sorge um die geliebte Tochter brachte ihn fast um den Verstand. Er befahl seinem Baumeister, auf einer kleinen Insel vor der Küste einen alten Turm herzurichten und zu befestigen. Er sollte mit allem Komfort ausgestattet werden und mit eigenen Wachen. Die besten auszuwählen trug er seinem Wachtmeister auf und prüfte diese noch selber. Hier sollte seine Tochter sicher sein. Niemand und nichts sollte der Herrscherstochter etwas anhaben können.
Eines Abends jedoch, als die Wachen an der Türe des Gemaches anklopften, in dem die Herrscherstochter weilte, vernahmen sie kein freundliches "Herein" mehr, sondern alles blieb still. Sie klopften wieder und wieder, doch die Beschützte antwortete nicht. Sie mussten noch zwei weitere Wachen herbeirufen, denn der Herrscher hatte verfügt, dass nur mit 3 Schlüsseln die Türe geöffnet werden könne. Dies war schnell getan und da lag die holde Schönheit ausgestreckt auf dem Boden. Keine Regung war ihr mehr möglich, und das Zischen einer Schlange aus dem auf dem Tisch stehenden Obstkorb verriet, warum.
(Erzählung nach einer wahren Saga)