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Irak: Kirche wird renoviert – „Fackel der Hoffnung“

(gloria.tv/ Kirche in Not) In der nordirakischen Stadt Mossul wird die stark beschädigte St.-Paulus-Kirche während der nächsten Monate grundlegend renoviert. Das weltweite katholische Hilfswerk "Kirche in Not" wird für die Arbeiten an Kirche und Gemeindezentrum 25.000 Euro bereitstellen. Geschäftsführerin Karin Maria Fenbert betonte, dass diese erste große Wiederaufbaumaßnahme in einer der am stärksten vom Terror betroffenen irakischen Kirchengemeinden für die Gläubigen eine "Fackel der Hoffnung auf eine friedliche Zukunft" bedeute.

Die Pfarrei St. Paulus liegt in einem relativ sicheren Gebiet des größtenteils von islamistischen Gruppierungen beherrschten Mossul. Mehr als 1200 Familien gestalten das Gemeindeleben in St. Paulus aktiv mit.

Die Gottesdienste sind voll, es gibt Jugendgruppen, Katechesen für Erwachsene und Jugendliche sowie Sonntagsschulen für die Kinder.

Allerdings sind Kirche und Gemeindezentrum nach Jahren des Bürgerkrieges und der Unsicherheit in einem schlechten Zustand.

Die Christen im Irak leben in ständiger Angst. Anschläge, Morde, Drohungen und Entführungen gehören für sie zum Alltag. Besonders in Mossul ist es für Christen beinahe unmöglich geworden, einer geregelten Arbeit nachzugehen. In dieser hauptsächlich von sunnitischen Muslimen bewohnten Stadt unterliegen auch die Christen der Scharia. Christliche Frauen müssen in der Öffentlichkeit ihren Kopf bedecken und in öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es getrennte Bereiche für Männer und Frauen.

Obwohl die Christen versuchen, sich diesen Bedingungen der Herrschenden unterzuordnen, werden sie täglich mit dem Tod bedroht. Mittlerweile gibt es in Mossul nicht nur Anschläge auf die immerhin bewachten Kirchen, sondern es werden gezielt Wohnungen von Christen angegriffen. Der Vertreter der chaldäischen Kirche beim Heiligen Stuhl, Msgr. Philip Najim, erklärte gegenüber "Kirche in Not": "Bewaffnete Gruppen gehen in christliche Viertel und töten wahllos jeden, der ihnen über den Weg läuft."

Viele Menschen verlassen unter diesen Bedingungen das Land, obwohl sie gerne bleiben würden, wenn sie für sich und ihre Familien eine Zukunft sähen. Die irakischen Bischöfe appellieren daher seit langem an die westliche Welt, den Christen zu helfen, im Irak zu bleiben. Dort haben die mit Rom unierten chaldäischen Christen ihre Wurzeln. Sie waren im heutigen Irak bereits lange vor dem Islam präsent.