Coenobium
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Heute stellt die Liturgie zwei bemerkenswerte Figuren vor, die in der Passion des Herrn unterschiedliche Rollen spielen. Die eine erfüllt uns mit Trost und Behaglichkeit, die andere mit Unbehagen und …Mehr
Heute stellt die Liturgie zwei bemerkenswerte Figuren vor, die in der Passion des Herrn unterschiedliche Rollen spielen. Die eine erfüllt uns mit Trost und Behaglichkeit, die andere mit Unbehagen und heilsamer Angst. Ihre Gegenüberstellung erzeugt eine starke Wirkung durch den Kontrast. Die beiden Figuren sind Maria von Bethanien und Judas.

Jesus befindet sich im Haus des Lazarus, beim Abendessen. Maria nähert sich, salbt die Füße ihres Erlösers für sein Begräbnis und trocknet sie mit ihrem Haar. Judas nimmt ihr das übel und beschließt, sein Unwesen zu treiben. Diese beiden Personen versinnbildlichen die Beziehung des Menschen zu Christus. Er gibt seinen Leib zwei Arten von Menschen: den Magdalenen, um gesalbt zu werden, den Judas, um geküsst zu werden; den guten Menschen, die ihn mit Liebe und Dienst belohnen, und den Feinden, die ihn kreuzigen. Wie ergreifend wird dies in der Lektion ausgedrückt: "Ich gab meinen Leib denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die sie ausrissen. Ich wandte Mein Angesicht nicht ab von denen, die Mich verfluchten und bespuckten."

Das Gleiche muss für seinen mystischen Leib gelten. Durch die Jahrhunderte hindurch erduldet Christus einen endlosen Reigen des Leidens, indem er seinen Leib anderen Marias zur Salbung und anderen Judas zum Küssen, Schlagen und Misshandeln überlässt. Augustinus erklärt, wie wir den Leib Christi salben können:

Salbe die Füße Jesu durch ein gottgefälliges Leben. Folgt seinen Fußstapfen; wenn ihr Überfluss habt, gebt ihn den Armen. Auf diese Weise könnt ihr die Füße des Herrn abwischen.

Die Armen sind gewissermaßen die Füße des mystischen Christus. Indem wir ihnen helfen, können wir unseren Herrn in seinem mystischen Leben trösten, in dem er wieder
Fischl
Ach, es war doch kein Gesitze, sondern ein Gelage