Tina 13
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Hl. Hieronymus. Christus, der Arzt „Die Schwiegermutter des Petrus lag im Bett und hatte Fieber.“ Wenn Christus doch in unsere Häuser kommen könnte, uns durch ein einziges Wort vom Fieber unserer Sünden …Mehr
Hl. Hieronymus.

Christus, der Arzt

„Die Schwiegermutter des Petrus lag im Bett und hatte Fieber.“ Wenn Christus doch in unsere Häuser kommen könnte, uns durch ein einziges Wort vom Fieber unserer Sünden heilen könnte! Wir alle sind vom Fieber befallen. Wir haben Fieber bei jedem unserer Zornausbrüche, alle unsere Gebrechen sind Fieberattacken. Bitten wir doch die Apostel, sich bei Jesus für uns zu verwenden, dass er zu uns kommt und unsere Hand ergreift; denn das Fieber wird verschwinden, sobald er unsere Hand berührt. Der größte der Ärzte ist ein außerordentlicher und zuverlässiger Arzt. Mose ist Arzt, Jesaja und alle Heiligen sind Ärzte; Jesus aber ist der größte unter ihnen. Er misst den Puls perfekt und erkennt die verborgenen Wurzeln der Krankheiten. Dabei berührt er weder Stirn noch Ohr noch irgendeinen anderen Körperteil, er ergreift nur die Hand …, das heißt die bösen Taten. Er heilt zuerst die Werke, dann wird das Fieber weichen.

Predigten zum Markusevangelium Nr. 2 ; PLS 2, 125s
Tina 13
Hl. Hieronymus (347-420), Priester, Bibelübersetzer und Kirchenlehrer
Jona, eine Abbildung Christi
Wenn Jona eine Vorabbildung des Herrn ist und durch seinen drei Tage und drei Nächte dauernden Aufenthalt im Bauch des Wals hinweist auf die Passion des Retters, dann muss sein Gebet auch das Gebet des Herrn zum Ausdruck bringen.
„Ich bin aus deiner Nähe verstoßen. Wie kann ich deinen heiligen Tempel …Mehr
Hl. Hieronymus (347-420), Priester, Bibelübersetzer und Kirchenlehrer

Jona, eine Abbildung Christi

Wenn Jona eine Vorabbildung des Herrn ist und durch seinen drei Tage und drei Nächte dauernden Aufenthalt im Bauch des Wals hinweist auf die Passion des Retters, dann muss sein Gebet auch das Gebet des Herrn zum Ausdruck bringen.

„Ich bin aus deiner Nähe verstoßen. Wie kann ich deinen heiligen Tempel wieder erblicken?“ (Jona 2,5). Als ich noch bei dir war und mich deines Lichtes erfreute, da sagte ich nicht: Ich bin verstoßen. Aber nun, am Meeresgrund und umhüllt mit dem Fleisch eines Menschen, spüre ich wie ein Mensch und sage: Ich bin aus deiner Nähe verstoßen. Das habe ich gesagt als Mensch; nun aber sage ich als Gott: Ich, der ich dir gleichgestellt bin, ich habe meine Ebenbürtigkeit mit dir nicht geltend gemacht (vgl. Phil 1,6), denn ich wollte das Menschengeschlecht zu dir erheben. „Wie kann ich deinen heiligen Tempel wieder erblicken?“ So sagt da das Evangelium: „Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war“ (Joh 17,5), und der Vater antwortet: „Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen“ (Joh 12,28). Ein und derselbe Herr bittet als Mensch, verheißt als Gott und ist sich des Besitzes sicher, der immer schon der seine war.

„Das Wasser reichte mir bis an die Kehle, die Urflut umschloss mich“ (Jona 2,6). Mich soll nicht die Unterwelt behalten! Den Ausstieg aus ihr soll sie mir nicht verwehren! In Freiheit bin ich hinabgestiegen, in Freiheit will ich auferstehen. Willentlich bin ich in die Gefangenschaft gegangen, ich muss die Gefangenen befreien, auf dass sich das Wort erfülle: „Du zogst hinauf zur Höhe, führtest Gefangene mit“ (Ps 68,19; vgl. Eph 4,8). Denn die vorher im Tod gefangen waren, sie hat er dem Leben zurückgewonnen.

„Da befahl der Herr dem Fisch, Jona ans Land zu speien“ (Jona 2,11). Der Befehl erging an den großen Wal, an die Meerestiefen und die Unterwelt: den Retter der Erde wiederzugeben. Er, der gestorben war, um die zu befreien, die vom Tod gefesselt waren: er kann so eine Vielzahl mit sich zum Leben führen.

Über Jona II 2,5,6,11
Tina 13
Hl. Hieronymus , Priester, Bibelübersetzer, Kirchenlehrer
* um 345 in Stridon, dem heutigen Štrigova in Kroatien
† 30. September 420 in Betlehem in Palästina
Hieronymus, der gelehrteste der lateinischen Kirchenväter, wurde um 345 in Stridon (Dalmatien) geboren. Seine wohlhabenden christlichen Eltern schickten ihn 354 nach Rom zum Studium der Grammatik, Rhetorik und Philosophie. Nach einem Aufenthalt …Mehr
Hl. Hieronymus , Priester, Bibelübersetzer, Kirchenlehrer

* um 345 in Stridon, dem heutigen Štrigova in Kroatien
† 30. September 420 in Betlehem in Palästina
Hieronymus, der gelehrteste der lateinischen Kirchenväter, wurde um 345 in Stridon (Dalmatien) geboren. Seine wohlhabenden christlichen Eltern schickten ihn 354 nach Rom zum Studium der Grammatik, Rhetorik und Philosophie. Nach einem Aufenthalt in Trier und Aquileja begab sich Hieronymus um 373 auf dem Landweg nach dem Orient. In Antiochien musste er die Reise abbrechen, weil er krank wurde. Er lebte dann zwei Jahre bei den Mönchen in der Nähe von Aleppo. Damals begann er außer Griechisch auch Hebräisch zu lernen. Um 379 ließ er sich in Antiochien zum Priester weihen. Einer Einladung des Papstes folgend reiste er 380 über Konstantinopel, wo er Gregor von Nazianz kennen lernte, nach Rom zu einer Synode. In Rom wurde er Sekretär des Papstes Damasus und Mittelpunkt eines Kreises von frommen Damen, zu denen die hl. Marcella und die hl. Paula gehörten. 385 verließ er Rom, nachdem er sich durch seine harte Kritik am wenig asketischen Leben von Priestern den Unwillen des dortigen Klerus zugezogen hatte. Er ließ sich jetzt in Betlehem nieder, wo er ein Männerkloster und drei Frauenklöster leitete, an seiner Bibelübersetzung arbeitete, zahlreiche Schriftkommentare schrieb und mit den Theologen seiner Zeit in Briefverkehr stand. Hieronymus war ein Mann mit einem heftigen Charakter, einem unersättlichen Wissensdrang und einer großen Liebe zu Christus und zur Kirche. Sein wichtigstes Werk ist die lateinische Bibelübersetzung (Vulgata). Seine Schriftkommentare sind theologisch nicht so bedeutend. Seine Briefe und Streitschriften sind wichtige Dokumente der Zeitgeschichte. Hieronymus starb am 30. September 420.

„Christus

ist Gottes Kraft und Gottes Weisheit, und wer die Heilige Schrift nicht kennt, der kennt weder Gottes Kraft noch seine Weisheit: die Schrift nicht kennen heißt Christus nicht kennen.“ (Hieronymus, Prolog zum Jesaja-Kommentar)

„Denen, die lieben, ist nichts schwer; keine Mühe ist zu hart für den, den die Sehnsucht erfüllt.“ (Hieronymus, Brief 22)
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Tina 13
Hl. Hieronymus, Priester, Bibelübersetzer, Kirchenlehrer,
* um 345 in Stridon, dem heutigen Štrigova in Kroatien
† 30. September 420 in Betlehem in Palästina
Hieronymus, der gelehrteste der lateinischen Kirchenväter, wurde um 345 in Stridon (Dalmatien) geboren. Seine wohlhabenden christlichen Eltern schickten ihn 354 nach Rom zum Studium der Grammatik, Rhetorik und Philosophie. Nach einem Aufenthalt …Mehr
Hl. Hieronymus, Priester, Bibelübersetzer, Kirchenlehrer,

* um 345 in Stridon, dem heutigen Štrigova in Kroatien
† 30. September 420 in Betlehem in Palästina

Hieronymus, der gelehrteste der lateinischen Kirchenväter, wurde um 345 in Stridon (Dalmatien) geboren. Seine wohlhabenden christlichen Eltern schickten ihn 354 nach Rom zum Studium der Grammatik, Rhetorik und Philosophie. Nach einem Aufenthalt in Trier und Aquileja begab sich Hieronymus um 373 auf dem Landweg nach dem Orient. In Antiochien musste er die Reise abbrechen, weil er krank wurde. Er lebte dann zwei Jahre bei den Mönchen in der Nähe von Aleppo. Damals begann er außer Griechisch auch Hebräisch zu lernen. Um 379 ließ er sich in Antiochien zum Priester weihen. Einer Einladung des Papstes folgend reiste er 380 über Konstantinopel, wo er Gregor von Nazianz kennen lernte, nach Rom zu einer Synode. In Rom wurde er Sekretär des Papstes Damasus und Mittelpunkt eines Kreises von frommen Damen, zu denen die hl. Marcella und die hl. Paula gehörten. 385 verließ er Rom, nachdem er sich durch seine harte Kritik am wenig asketischen Leben von Priestern den Unwillen des dortigen Klerus zugezogen hatte. Er ließ sich jetzt in Betlehem nieder, wo er ein Männerkloster und drei Frauenklöster leitete, an seiner Bibelübersetzung arbeitete, zahlreiche Schriftkommentare schrieb und mit den Theologen seiner Zeit in Briefverkehr stand. Hieronymus war ein Mann mit einem heftigen Charakter, einem unersättlichen Wissensdrang und einer großen Liebe zu Christus und zur Kirche. Sein wichtigstes Werk ist die lateinische Bibelübersetzung (Vulgata). Seine Schriftkommentare sind theologisch nicht so bedeutend. Seine Briefe und Streitschriften sind wichtige Dokumente der Zeitgeschichte. Hieronymus starb am 30. September 420.

„Christus ist Gottes Kraft und Gottes Weisheit, und wer die Heilige Schrift nicht kennt, der kennt weder Gottes Kraft noch seine Weisheit: die Schrift nicht kennen heißt Christus nicht kennen.“ (Hieronymus, Prolog zum Jesaja-Kommentar)

„Denen, die lieben, ist nichts schwer; keine Mühe ist zu hart für den, den die Sehnsucht erfüllt.“ (Hieronymus, Brief 22)
Tina 13
Hl. Hieronymus (347-420), Priester, Bibelübersetzer und Kirchenlehrer
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„Kehrt um zu mir“
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„Kehrt um zu mir von ganzem Herzen“, gebt eurer Umkehr Ausdruck „mit Fasten, Weinen und Klagen“. Wenn ihr jetzt fastet, werdet ihr später satt werden; wenn ihr jetzt weint, werdet ihr später lachen, wenn ihr jetzt trauert, werdet ihr später getröstet werden […] Ich fordere euch auf: „Zerreißt eure Herzen …Mehr
Hl. Hieronymus (347-420), Priester, Bibelübersetzer und Kirchenlehrer
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„Kehrt um zu mir“
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„Kehrt um zu mir von ganzem Herzen“, gebt eurer Umkehr Ausdruck „mit Fasten, Weinen und Klagen“. Wenn ihr jetzt fastet, werdet ihr später satt werden; wenn ihr jetzt weint, werdet ihr später lachen, wenn ihr jetzt trauert, werdet ihr später getröstet werden […] Ich fordere euch auf: „Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider“, wie Schläuche, die von selbst platzen, wenn sie nicht kaputt gemacht werden.
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Erst dann kommt zum Herrn, eurem Gott zurück, von dem eure Sünden euch entfremdet haben. So groß eure Verfehlungen auch sind, gebt die Hoffnung auf Vergebung nicht auf, denn seine Barmherzigkeit tilgt schwere Sünden. Denn der Herr ist gut und barmherzig, er will nicht den Tod der Sünder, sondern ihre Umkehr. Er ist geduldig und reich an Erbarmen; er ist nicht ungeduldig wie die Menschen, sondern wartet lange Zeit auf unsere Reue.
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Kommentar zu Joel 2,12−14; PL 25,967
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(Vgl. Joel 2,12−13 Vulg; vgl. Lk 6,21; vgl. Ez 33,11)
Tina 13
Hl. Hieronymus (347-420), Priester, Bibelübersetzer und Kirchenlehrer
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„Macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle“ (Joh 2,16)
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„Dann ging Jesus in den Tempel und trieb alle hinaus, die kauften und verkauften.“ Da gibt es Leute, die verwundert sind über die Auferweckung des Lazarus (vgl. Joh 11,44), sie sind außer sich darüber, dass der Sohn einer Witwe zu neuem Leben erwacht ist …Mehr
Hl. Hieronymus (347-420), Priester, Bibelübersetzer und Kirchenlehrer
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„Macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle“ (Joh 2,16)
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„Dann ging Jesus in den Tempel und trieb alle hinaus, die kauften und verkauften.“ Da gibt es Leute, die verwundert sind über die Auferweckung des Lazarus (vgl. Joh 11,44), sie sind außer sich darüber, dass der Sohn einer Witwe zu neuem Leben erwacht ist (vgl. Lk 7,15); andere sind wiederum von anderen Wundern in Staunen versetzt. Ohne Zweifel erregt die Auferweckung eines Toten Erstaunen. Noch mehr aber beeindruckt mich das, was jetzt geschieht. Der Mann hier, Sohn eines Zimmermanns, arm, ohne Behausung und Unterkunft, wo er sich hätte ausruhen können; ein Mann ohne Soldaten, weder dazu befugt noch bestellt – was hat ihn ermächtigt [...] so viele Menschen zu verjagen, wo er doch auf sich allein gestellt war? Niemand protestierte, niemand wagte sich zu widersetzen; denn niemand hatte den Mut, sich dem Sohn entgegenzustellen, der für die dem Vater zugefügte Beleidigung Wiedergutmachung leistete [...]
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„Er trieb die Käufer und Verkäufer aus dem Tempel hinaus“. Wenn das bei den Juden möglich war, warum ist es dann, mit umso größerem Recht, nicht bei uns möglich? Wenn derlei im Rahmen des Gesetzes geschieht, warum ist es dann nicht ebenso, und mit größerem Recht, im Evangelium möglich? [...] Christus, ein Habenichts, vertreibt die Käufer und Verkäufer, sie, die reich sind. Derjenige, der verkauft, wird ebenso hinausgeworfen wie der, der kauft. Keiner soll sagen können: „Ich gebe alles her, was ich besitze; ich überbringe den Priestern Opfergaben, wie Gott es angeordnet hat“. Bei Matthäus lesen wir an einer Stelle: „Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben“ (Mt 10,8). Die Gnade Gottes verkauft sich nicht, sie verschenkt sich.
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Homilien zum Markusevangelium
Tina 13
Hl. Hieronymus (347-420), Priester, Bibelübersetzer und Kirchenlehrer
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„Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen?“
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„In ihrer Synagoge saß ein Mann, der von einem unreinen Geist besessen war.“ Dieser Geist konnte die Gegenwart des Herrn nicht ertragen; es handelte sich um den unreinen Geist, der alle Menschen zum Götzendienst gebracht hatte [...] „Was für ein Einklang herrscht zwischen …Mehr
Hl. Hieronymus (347-420), Priester, Bibelübersetzer und Kirchenlehrer
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„Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen?“
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„In ihrer Synagoge saß ein Mann, der von einem unreinen Geist besessen war.“ Dieser Geist konnte die Gegenwart des Herrn nicht ertragen; es handelte sich um den unreinen Geist, der alle Menschen zum Götzendienst gebracht hatte [...] „Was für ein Einklang herrscht zwischen Christus und Beliar?“ (2 Kor 6,15); Christus und Satan konnten nicht miteinander verbündet sein. „Er schrie: Was willst du von uns?“ Derjenige, der so schreit, ist ein Einzelwesen, das im Namen mehrerer spricht; das beweist, dass ihm bewusst ist, besiegt worden zu sein, er und die Seinen.
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Er rief [...]: „Was willst du von uns, Jesus von Nazareth? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes“. In großen Qualen und trotz heftiger Schmerzen, die ihn zum Schreien brachten, hat er nicht aufgehört zu heucheln. Er ist gezwungen, die Wahrheit zu sagen, seine Leiden drängen ihn dazu; aber die Bosheit hindert ihn daran, die ganze Wahrheit zu sagen. „Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazareth?“ Warum sagst du nicht, dass er der Sohn Gottes ist? Ist es denn der Nazarener, der dir Qualen verursacht, und nicht der Sohn Gottes? [...]
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War nicht Mose ein Heiliger Gottes? Und waren nicht Jesaja und Jeremia Heilige Gottes? Warum sagst du nicht zu einem von ihnen: „Ich weiß, wer du bist, Heiliger Gottes? [...] Sage nicht „Heiliger Gottes“, sondern „Heiliger Gott“. Du bildest dir ein, dass du es weißt, aber du weißt es nicht; oder wenn du es weißt, so verschweigst du es aus Falschheit. Denn er ist nicht nur der Heilige Gottes, sondern der heilige Gott.
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Kommentar zum Markusevangelium, 2; 2 ; PLS 2, 125f
Tina 13
Hl. Hieronymus
„Jerusalem, Jerusalem, wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln“
Das Kreuz Christi ist die Stütze des Menschengeschlechtes: auf dieser Säule ruht seine Behausung. Wenn ich vom Kreuz rede, habe ich nicht das Holz im Blick, sondern die Passion. Dieses Kreuz gibt es in der Bretagne ebenso wie in Indien und auf der ganzen Welt… Selig, wer das Kreuz und die Auferstehung in seinem …Mehr
Hl. Hieronymus

„Jerusalem, Jerusalem, wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln“

Das Kreuz Christi ist die Stütze des Menschengeschlechtes: auf dieser Säule ruht seine Behausung. Wenn ich vom Kreuz rede, habe ich nicht das Holz im Blick, sondern die Passion. Dieses Kreuz gibt es in der Bretagne ebenso wie in Indien und auf der ganzen Welt… Selig, wer das Kreuz und die Auferstehung in seinem Herzen trägt, wie den Ort der Geburt und der Auferstehung Christi. Selig, die Bethlehem im Herzen tragen, und in deren Herz Christus jeden Tag geboren wird… Selig, in dessen Herz Christus jeden Tag aufersteht, weil er jeden Tag Buße tut für seine Sünden, auch für die lässlichen. Selig, wer jeden Tag vom Ölberg aus in das Himmelreich aufsteigt, dorthin, wo die Oliven prächtig gedeihen und das Licht Christi anbricht…

Es geht nicht darum, in Jerusalem nur gewesen zu sein; man muss sich vielmehr beglückwünschen, in Jerusalem in rechter Weise gelebt zu haben. Nicht die Stadt, wo man die Propheten umgebracht und das Blut Christi vergossen hat, müssen wir aufsuchen, sondern die Stadt, die ein mächtiger Strom erquickt (Ps 46,5), und die nicht verborgen bleiben kann, weil sie auf einem Berg liegt (Mt 5,14); eine Stadt, die der Apostel Paulus die Mutter der Heiligen nennt und in der mit den Gerechten zu wohnen, seine Freude ist (Gal 4,26-27).

Abhandlung über Psalm 95: CCL 78, S. 154-155; Brief 58, 2-4: PL 22, 580
Tina 13
Hl. Hieronymus
„Ein Mann ... rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an“
Dieser vermögende Mann ist zweifellos Christus. Nach seiner Auferstehung hat er die Apostel vor seiner siegreichen Himmelfahrt zum Vater zu sich gerufen und ihnen die Lehre des Evangeliums anvertraut. Dem einen gab er mehr, dem anderen weniger, niemals jedoch zu viel oder zu wenig, sondern immer so, wie es die …Mehr
Hl. Hieronymus

„Ein Mann ... rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an“

Dieser vermögende Mann ist zweifellos Christus. Nach seiner Auferstehung hat er die Apostel vor seiner siegreichen Himmelfahrt zum Vater zu sich gerufen und ihnen die Lehre des Evangeliums anvertraut. Dem einen gab er mehr, dem anderen weniger, niemals jedoch zu viel oder zu wenig, sondern immer so, wie es die Kräfte derjenigen zuließen, die von ihm empfingen. In gleicher Weise sagt der Apostel Paulus, dass er jene mit Milch ernährt hat, die keine feste Nahrung zu sich nehmen konnten (vgl. 1Kor 3,2)... Fünf Talente, zwei Talente, ein Talent: Wir können darunter die verschiedenen Gnadengaben verstehen, die jedem zugeteilt wurden, also dem ersten etwa die fünf Sinne, dem zweiten das Verständnis des Glaubens und der Werke, dem dritten den Verstand, der uns von den anderen Geschöpfen unterscheidet. „Der die fünf Talente erhalten hatte, begann mit ihnen zu wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu.“ Das heißt, dass er mit Hilfe der physischen und erfahrbaren Sinne, die er empfangen hatte, das Verständnis der himmlischen Dinge hinzuerwarb. Sein Verstand erhob sich von den Geschöpfen zum Schöpfer, vom Körperlichen zum Unkörperlichen, vom Sichtbaren zum Unsichtbaren, vom Vergänglichen zum Ewigen. „Der die zwei erhalten hatte, gewann zwei andere dazu.“ Auch dieser hat, wie es in seinen Kräften steht, in der Schule des Evangeliums verdoppelt, was er in der Schule des Gesetzes gelernt hatte. Man könnte auch sagen, er hat verstanden, dass das Verständnis des Glaubens und der Werke des gegenwärtigen Lebens zur zukünftigen Glückseligkeit führt. „Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn.“ In Beschlag genommen von den irdischen Werken, von den Gelüsten dieser Welt, hat der schlechte Diener die Gebote Gottes vernachlässigt. Bemerken wir allerdings auch, dass er es nach einem anderen Evangelisten in ein Tuch einschlug: Darunter kann man verstehen, dass er der Lehre des Herrn ihre Kraft nahm durch ein Leben in Weichheit und Lust... Mit demselben Lob empfängt der Herr die beiden ersten Diener... „Komm", so sagt er, „gehe ein in die Freude deines Herrn und empfange, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und was in keines Menschen Herz gelangt ist“ (vgl. 1Kor 2,9). Kann man einem treuen Diener einen größeren Lohn geben?