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Schottischer Kardinal setzt direkte Gespräche mit Regierung aus

(gloria.tv/ KNA) Im Streit um die Einführung der sogenannten Homo-Ehe in Schottland setzt Kardinal Keith O'Brien seine direkten Gespräche mit dem Ersten Minister Alex Salmond aus. Der Kardinal sei weiter sehr an einem Dialog mit der Regierung interessiert, sagte ein Sprecher des Erzbischofs von Edinburgh dem Sender BBC (Sonntag). Dies müsse aber nicht notwendig persönlich geschehen, wenn, wie bisher, die Positionen der Kirche «komplett ignoriert» würden.

Eine Einladung zu einer Diskussion über die neue Gesetzgebung mit mehreren Kabinettsministern schlug O'Brien aus. In einem Brief an den stellvertretenden Ersten Minister Nicola Sturgeon bittet der Kardinal laut der BBC darum, die Gespräche zwischen Regierung und Kirche künftig auf der Ebene von Beamten beziehungsweise Beauftragten zu führen.

Die schottische Regierung hatte zuletzt angekündigt, einen Gesetzentwurf zur Einführung der Homosexuellen-Ehe noch in diesem Jahr einzubringen. Die ersten gleichgeschlechtlichen Ehen könnten ab 2015 geschlossen werden. O'Brien forderte ein Referendum in der Frage; die Regierung schloss dies kategorisch aus.

Ein Regierungssprecher sagte, es sei unvermeidbar, dass es in politischen Fragen zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Ministern und Kirchenvertretern komme. Die «persönlichen Beziehungen» des Ersten Ministers mit dem Kardinal seien jedoch «extrem gut»; das gelte auch für die Spitzen anderer Glaubensgemeinschaften. Man halte O'Brien weiter in «höchstem Ansehen».