Galahad
35 Tsd.

Die aktuelle Gefahr für die unsterblichen Seelen: Hw. P. Schmidtberger warnte schon A.D. 1989!

Die Zeitbomben des II. Vatikanischen Konzils

P. Franz Schmidberger
Die Zeitbomben des Zweiten Vatikanischen Konzils
Vortrag, gehalten am 9. April 1989 in Mainz vor der Bewegung »actio spes unica« (überarbeitet und ergänzt)
Zitierung der Konzilstexte nach „Vatikanum II, vollständige Ausgabe der Konzilsbeschlüsse“, zusammengestellt von Konrad W. Kraemer, Verlag A. Fromm, Osnabrück
© Priesterbruderschaft St. Pius X. Stuttgart 1989; 4. Auflage 2008

Einleitung
In der nachkonziliaren Ära stellen sich für den Katholiken zwei quälende Fragen: Die Liturgie und das Konzil. Stellt die neue Liturgie nicht einen eklatanten Bruch mit der Vergangenheit dar? Erwächst sie aus dem katholischen Dogma oder nicht vielmehr aus einem protestantischen Geist? Ist sie Quelle der Heiligung der Seelen, oder bringt sie die Oberflächlichkeit, die Banalisierung und die Entsakralisierung mit sich? Papst Benedikt XVI. hat mit seinem Motuproprio vom 7. Juli 2007, obwohl dieses sehr mangelhaft ist, einen richtigen Schritt in die richtige Richtung getan, indem er in diesem wie auch im begleitenden Brief an die Bischöfe feststellt, die überlieferte heilige Messe sei nicht abgeschafft und sei im Grunde auch nie verboten gewesen.
Damit rückt die zweite große Frage, die Frage nach dem Geist und den Texten des II. Vatikanums, in den Vordergrund: Kann man nach Abweisung des zerstörerischen Konzilsgeistes die Texte selbst annehmen, indem man ihnen eine katholische Interpretation gibt? Läßt sich das Konzil im Lichte der Tradition interpretieren, wie Erzbischof Lefebvre dies einmal gefordert hat, indem er ein Wort Papst Johannes Pauls II. aufgriff? Man kann es und man muß es, wobei allerdings die 2000-jährige Tradition der Kirche das Sieb ist, das Kriterium darstellt, an dem sich die einzelnen Texte messen lassen müssen. Erweisen sie sich mit der Tradition im Einklang, so können sie bestehenbleiben; dies dürfte rein äußerlich beim überwiegenden Anteil des umfangreichen Textes der Fall sein. Andere Textstellen erweisen sich als zweideutig und bedürfen der Klarstellung und Erläuterung. Schließlich gibt es solche Texte, die mit der Tradition nicht in Einklang gebracht werden können, folglich ausgeschieden werden müssen, ohne Wenn und Aber. Die folgenden Ausführungen wollen auf die zweite und noch mehr auf die dritte Kategorie der Konzilstexte eingehen, die wahre Zeitbomben darstellen, wie wir bald sehen werden.
Wenn wir über diesen Gegenstand sprechen, dann müssen wir ein klein wenig weiter zurückgreifen und einen Blick werfen auf die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg – und zwar nicht nur einen Blick auf Deutschland, sondern auf Europa und die Kirche insgesamt.
Wir leben unter dem Pontifikat Papst Pius’ XII., und gewaltige Anstrengungen werden gemacht, um die Kirche nach dem großen Zusammenbruch des Zweiten Weltkrieges zu konsolidieren, um wiederum an den Aufbau zu gehen und auch das missionarische Bemühen auszuweiten. Indes kann man nicht verkennen, daß sich hier und dort ein gewisses Unbehagen an der Kirche bemerkbar macht. Der Kirchenbesuch stagniert. Die Berufungen nehmen nicht zu, sondern eher ab. Viele Priester und selbst Bischöfe suchen nach ihrer eigenen Identität. Sie sehen sich inmitten einer Welt, die an die Erlösung durch den materiellen Reichtum und den technischen und naturwissenschaftlichen Fortschritt glaubt, und sie sehen keine andere Lösung, als sich irgendwie mit dieser Welt zu arrangieren und die Postulate dieser modernen Welt zu übernehmen. Dies war ein säkularer historischer Irrtum.
Die wahre Lösung hätte darin bestanden, in dieser Situation zur Heiligkeit aufzurufen, zur Heiligkeit aufzubrechen, die von Christus direkt oder indirekt gestifteten Einrichtungen – Ehe und Familie, Kindergarten und Schule, Ordensfamilien und Priesterseminare, vor allem das Priestertum selbst – mit neuem Leben zu erfüllen, das Apostolat in der Kirche und die Kräfte der Erneuerung zu stärken und vielleicht Ausschau zu halten, inwiefern moderne Kommunikationsmittel in den Dienst der christlichen Glaubensverkündigung gestellt werden könnten. Doch wie gesagt, man beschritt genau den umgekehrten Weg. Man begann, durch Selbstkritik, durch Selbsthinterfragung das Bewußtsein der eigenen Sendung zu untergraben.
Hans Urs von Balthasar mag dafür stellvertretend stehen, der bereits Anfang der Fünfzigerjahre gefordert hat, die Bastionen müßten geschleift werden. Und »Bastionen« meint hier nichts anderes als die Verurteilung der Zeitirrtümer durch die Päpste des 19. und des ersten Teils des 20. Jahrhunderts, insbesondere den Syllabus von Papst Pius IX. und die scharfe Zurückweisung des Modernismus durch Papst Pius X.; meint aber auch in letzter Konsequenz die erwähnten katholischen Einrichtungen. Zu unserem großen Schmerz müssen wir anfügen, daß Kardinal Ratzinger, heute Papst Benedikt XVI., in seinem Buch „Theologische Prinzipienlehre“ als Präfekt der Glaubenskongregation dieses Schleifen der Bastionen als eine fällige Aufgabe bezeichnet. Die moderne Exegese tat das ihrige dazu, um den Glauben in der Kirche abzubauen. Sie ist insbesondere inspiriert von dem protestantischen Rationalisten Bultmann und machte ihren Weg nicht zuletzt in den Priesterseminaren, bei Professoren und Alumnen. Karl Rahner setzte sein Zerstörungswerk in Gang mit der Verkündigung des „anonymen Christen“, indem er behauptete, daß jedermann Christ sei, ob bewußt oder unbewußt. Man sprach von der Reform der Kirche und meinte damit nicht die Reform der Geister und der Herzen, d.h. die innere Bekehrung und das Suchen des Ideals des gekreuzigten und auferstandenen Jesus, sondern man ließ die Sache bewußt im Unklaren, meinte aber stillschweigend die Reform der Strukturen, den Umsturz jener Einrichtungen, die der Herr selbst seiner Kirche hinterlassen hat.
Papst Johannes XXIII. gab dann das Losungswort aus: „Aggiornamento“ – Angleichung an die geänderten Zeitverhältnisse!

Volltext

Bildquelle
Sascha2801
Wunderbarer Vortrag! Das ist katholisch!
Galahad
@Hyla
Sie haben recht. Das verstehe ich auch nicht. 😲Mehr
@Hyla

Sie haben recht. Das verstehe ich auch nicht. 😲
Hyla
Es will mir einfach nicht in den Kopf hinein, warum man solche Aussagen ums Biegen und Brechen nicht akzeptieren mag. Man setzt sich nicht damit auseinander, nein, da müßte man ja nachdenken. Zeter und Mordio schreien ist da viel leichter! Kann mir mal einer von den Angesprochenen sagen, was an diesem Text falsch ist? Nein, lieber doch nicht!!!
Ah, beim schreiben kommt die Antwort: Luzifer und …Mehr
Es will mir einfach nicht in den Kopf hinein, warum man solche Aussagen ums Biegen und Brechen nicht akzeptieren mag. Man setzt sich nicht damit auseinander, nein, da müßte man ja nachdenken. Zeter und Mordio schreien ist da viel leichter! Kann mir mal einer von den Angesprochenen sagen, was an diesem Text falsch ist? Nein, lieber doch nicht!!!

Ah, beim schreiben kommt die Antwort: Luzifer und seine Helfer bieten alles auf, damit so wenige wie möglich die Wahrheit erkennen.

Wie heißt es doch so schön: Die wahre Kirche wird zu einem kleinen Häuflein schrumpfen, und daraus werde ich meine neue Kirche bauen! Ja, ursprünglich waren es 72!