Tina 13
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Wilhelm von Saint-Thierry (um 1085-1148), Benediktiner, dann Zisterzienser. Wilhelm von Saint-Thierry (um 1085-1148), Benediktiner, dann Zisterzienser „Wenn ihr euch nicht bekehrt, werdet ihr genauso …Mehr
Wilhelm von Saint-Thierry (um 1085-1148), Benediktiner, dann Zisterzienser.

Wilhelm von Saint-Thierry (um 1085-1148), Benediktiner, dann Zisterzienser

„Wenn ihr euch nicht bekehrt, werdet ihr genauso umkommen“

Ich Armer, mein Gewissen klagt mich beständig an und die Wahrheit vermag nicht, mich zu entschuldigen, indem sie sagt: Er wusste nicht, was er tat. Verzeihe also, Herr, um den Preis deines kostbaren Blutes, alle meine Sünden, in die ich gefallen bin, ob nun wissentlich oder unwissentlich [...] Ja, Herr, ich habe gesündigt, und das willentlich und oft. Nachdem ich die Erkenntnis deiner Wahrheit empfangen hatte, habe ich den Geist der Gnade beleidigt. Und doch hatte er mir bei meiner Taufe unverdient die Vergebung der Sünden geschenkt. Ich aber bin zu meinen Sünden zurückgekrochen, nachdem ich die Erkenntnis der Wahrheit empfangen hatte, „wie ein Hund zu seinem Erbrochenen“ (vgl. 2Petr 2,22; Spr 26,11).

Oh Sohn Gottes, habe ich dich mit Füßen getreten, indem ich dich verleugnete? Doch vermag ich nicht zu sagen, dass Petrus dich mit Füßen trat, als er dich verleugnete, da er dich so sehr liebte, obwohl er dich einmal, ein zweites Mal und ein drittes Mal verleugnete [...] Auch mir hat der Satan manches Mal meinen Glauben vorgehalten, um ihn auszusieben, wie man das Getreide trennt. Doch dein Gebet ist zu mir niedergestiegen, so dass mein Glaube niemals wankend wurde (vgl. Lk 22,31-32), und er sich niemals von dir abgewandt [...] Du weißt, wie ich dir immer glaubend verbunden sein wollte. Bewahre mir also bitte diesen Willen bis zum Ende.

Ich habe immer an dich geglaubt [...] habe dich immer geliebt, selbst wenn ich gegen dich gesündigt habe. Meine Sünden habe ich bereut und mich zu Tode gegrämt. Doch meine Liebe bereue ich nicht im Geringsten, es sei denn, dich nicht so tief geliebt zu haben, wie ich es sollte.

Meditative Gebete, Nr. 5
Tina 13
Wilhelm von Saint-Thierry
„Wenn ihr euch nicht bekehrt, werdet ihr genauso umkommen“
Ich Armer, mein Gewissen klagt mich beständig an und die Wahrheit vermag nicht, mich zu entschuldigen, indem sie sagt: Er wusste nicht, was er tat. Verzeihe also, Herr, um den Preis deines kostbaren Blutes, alle meine Sünden, in die ich gefallen bin, ob nun wissentlich oder unwissentlich [...] Ja, Herr, ich habe …Mehr
Wilhelm von Saint-Thierry

„Wenn ihr euch nicht bekehrt, werdet ihr genauso umkommen“

Ich Armer, mein Gewissen klagt mich beständig an und die Wahrheit vermag nicht, mich zu entschuldigen, indem sie sagt: Er wusste nicht, was er tat. Verzeihe also, Herr, um den Preis deines kostbaren Blutes, alle meine Sünden, in die ich gefallen bin, ob nun wissentlich oder unwissentlich [...] Ja, Herr, ich habe gesündigt, und das willentlich und oft. Nachdem ich die Erkenntnis deiner Wahrheit empfangen hatte, habe ich den Geist der Gnade beleidigt. Und doch hatte er mir bei meiner Taufe unverdient die Vergebung der Sünden geschenkt. Ich aber bin zu meinen Sünden zurückgekrochen, nachdem ich die Erkenntnis der Wahrheit empfangen hatte, „wie ein Hund zu seinem Erbrochenen“ (vgl. 2Petr 2,22; Spr 26,11).

Oh Sohn Gottes, habe ich dich mit Füßen getreten, indem ich dich verleugnete? Doch vermag ich nicht zu sagen, dass Petrus dich mit Füßen trat, als er dich verleugnete, da er dich so sehr liebte, obwohl er dich einmal, ein zweites Mal und ein drittes Mal verleugnete [...] Auch mir hat der Satan manches Mal meinen Glauben vorgehalten, um ihn auszusieben, wie man das Getreide trennt. Doch dein Gebet ist zu mir niedergestiegen, so dass mein Glaube niemals wankend wurde (vgl. Lk 22,31-32), und er sich niemals von dir abgewandt [...] Du weißt, wie ich dir immer glaubend verbunden sein wollte. Bewahre mir also bitte diesen Willen bis zum Ende.

Ich habe immer an dich geglaubt [...] habe dich immer geliebt, selbst wenn ich gegen dich gesündigt habe. Meine Sünden habe ich bereut und mich zu Tode gegrämt. Doch meine Liebe bereue ich nicht im Geringsten, es sei denn, dich nicht so tief geliebt zu haben, wie ich es sollte.

Meditative Gebete, Nr. 5