Licht- und Reinigungssymbolik von Mariä Lichtmess, ein Hinweis auf die weltweite Gewissenserleuchtung und -reinigung?
Die Licht- und Reinigungssymbolik von Mariä Lichtmess, ein deutlicher Hinweis auf die weltweite Gewissenser- leuchtung und -reinigung?
Das heutige Fest Mariä Lichtmess (Mariä Reinigung und Darstellung Jesu im Tempel) enthält zwei hervortretende Symboliken: Die Licht- und die Reinigungssymbolik; die Lichtsymbolik vom dargestellten Gottessohn her und die Reinigungssymbolik vom Gesetz her. Wer vor dem Licht Christi bestehen möchte, bedarf der Reinigung.
Neben der Kerzenweihe, der Darstellung Jesu im Tempel, der Reinigung Mariä, die eigentlich keiner Reinigung be- durfte und dem Lobpreis des greisen Simeon springen einige Begrifflichkeiten und Symboliken der Lectio des Festes ins Auge.
Ist Mal 3,1-4 ein starker Hinweis auf die „Warnung“, die auch weltweite „Beichte“ oder „Sündenerkenntnis“ oder „Erleuchtung des Gewissens“ oder „Seelenschau“ genannt wird?
Es heißt, der „Herr der Heerscharen“, der „Engel des Bundes“, würde „kommen“, vom „Tag seiner Ankunft“ ist die Rede und „wer wird bestehen bei seinem Anblick?“ „Denn er ist wie schmelzend Feuer und wie die Lauge des Wäschers“, „Er wird sich hinsetzen, das Silber zu schmelzen und zu läutern“, „Er reinigt die Söhne Levis, er läutert sie wie Gold und Silber“.
Also da kommt ein Tag, wo der Herr selbst ankommt und die Menschen seinem Anblick ausgesetzt sein werden, wie es auch für die Warnung vorhergesagt wurde. Da wird es genauso sein: Um bestehen zu können, wird man sich vorher reinigen müssen, denn die Heiligkeit Gottes ist so groß, dass nichts Unreines vor Ihm bestehen kann. Man wird alle Makel in der Seele wie peinigendes Feuer spüren, überall da, wo man gesündigt hat. Bei dieser weltweiten Sündenerkenntnis wird genau dieselbe Licht- und Reinigungssymbolik vorherrschen. Wie die Christus- gebärerin damals den Gottessohn im Tempel aufopferte, so wird uns die Gottesmutter als Gebärerin des gesamten Mysti- schen Leibes Christi bei der Seelenschau darstellen, um vor Gottes Angesicht bestehen zu können. Jedenfalls wird sie der große Schutz, die Arche des Bundes, für jene sein, die sich ihr geweiht haben oder sie besonders verehren. Dies war ja ihr sehn- lichster Wunsch in Fatima: Weiht euch und die ganze Welt, ins- besondere Russland, dem Unbefleckten Herzen Mariens!
Danach, nach diesem Waschtag, der die Sünden wie „Lauge“ herauswäscht, werden die Söhne der Kirche wie Gold und Silber glänzen und gerechte Opfer darbringen, die in jeder Hl. Tridentinischen Opfermesse n. Pius V. durch reine Priester-Herzen dargebracht werden und die Gläubigen werden wieder erleuchteten, reinen und frommen Sinnes daran teilnehmen. Dann können wir mit dem greisen Simeon frohlocken:
„Nun lässt du Herr, deinen Knecht wie du gesagt hast in Frieden scheiden, denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast. Ein Licht, das die Heiden erleuchtet und Herrlichkeit für dein Volk Israel.“