Nichts vermag uns zu scheiden von der Liebe Christi (vgl. Röm 8,35-39), d.h. wer die Macht der Liebe Christi wählt, wird von der Allmacht Gottes behütet. Dem kann die Scheidungsmacht der ausziehenden Engel am Ende der Welt nichts anhaben, von der es heißt, dass sie die Böcke von den Schafen absondern, das Unkraut vom Weizen trennen, ausreißen und in den Feuerofen werfen wird, wo heulen und Zähneknirschen ist.
Solange aber wächst das Unkraut mit und es gilt: Reißt es noch nicht aus bis zur Zeit der Ernte, damit der Weizen nicht mitausgerissen wird. Dieses gar nicht so leicht ver- ständliche Wort verbirgt die Trennungspädagogik des Heilsplanes Gottes.
Die Guten, das ist der Weizen, werden durch die Bösen, das Unkraut, dauernd geprüft und dadurch kampferprobt, stark und heilig, während die Bösen sowieso böse sein wollen, wobei sich auch von denen manche noch bekehren.
Wenn man sofort das Unkraut, die Bösen, ausreißen würde, so würden die Guten nie kampferprobt und somit nicht zu einer größeren Heiligkeit oder wenigstens zu einer höheren Verdienststufe gelangen und die Bösen hätten keine Zeit mehr, sich zu bekehren.
So aber wachsen beide bis zu der Zeit, wann die Ernte reif ist, und wer durch alle Prüfungen hindurch für gut befunden wird, ist es wahrhaftig durch und durch, und wer für schlecht, ist im Himmel nicht zu gebrauchen.
Die ganze Weltgeschichte ist ein Trennungsprozess, weswegen Christus sagt, Er sei nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern „das Schwert“, gemeint ist das Wort Gottes in seiner Trennungsfunktion. Welt- wie Kirchengeschichte sind in einen großangelegten Läuterungsprozess eingetaucht, der die Guten wie Gold im Schmelzofen läutert. Dieses Gold ist dann so sehr bewährt, dass es, wenn Christus als König aller Nationen wieder- kommt, mit Ihm herrschen kann, ohne jemals wieder seine Reinheit, seinen Glanz und seinen edlen Wert zu verlieren.