Die Untersberger
Die Untersberger.
„So wären also die Erzählungen von den Männern und Frauen, die im Untersberg hausen, nicht erfunden?
Es lebte darin wirklich eine eigene Welt von Wesen?"
Von Menschen wie wir, entgegnete der Angeredete.
Was Anderes berichten denn alle Sagen als:
Es kam ein Fuhrmann mit Wein, ein Anderer mit Frucht des Weges daher und wie er um Mitternacht seine Rosse in der Nähe des Untersberg lenkte, sah er mit einem Male aus einer weit geöffneten Pforte hellen Lichtschimmer, ein Mann stand vor ihm, und befahl ihm, seine Ladung abzusetzen.
Erschrocken that der Kärner wie ihm befohlen ward, und alsobald kamen Zwerge - Diener, welche die ganze Ladung in unglaublich kurzer Zeit in die Berge trugen. „Dann verschwanden sie, sagte der verblüffte Fuhrmann, das Geld für die Waare lag in alter seltener Münze neben mir."
Was ist denn daran Wunderbares? Ein Dritter kam in das Innere des Berges selbst, das heißt, er kam in eine Höhle und da sah er Manches, was er da drinnen nicht vermuthet hatte. …Mehr
"Ecce, verburn domini, fugite partes adversae!"
(Seht, des Wort des Herrn, flieht ihr feindlichen Parteien!)
Als sie diese Anhöhe (den Unterberg) erreicht hatten, sah ich plötzlich, wie der eine der beiden Männer, nämlich der in dem Augustiner-Ordenskleide, riesenhaft an Größe zunahm. Sein Haupt reichte in die Wolken und sein Schatten überdeckte weithin das Land. Und er erhob seine Hand und schrieb in die Wolken des Himmels und sprach zugleich mit starker Stimme, die gleich einem fernen Donner über die Erde schallte: "Ecce, verburn domini, fugite partes adversae!" (Seht, des Wort des Herrn, flieht ihr feindlichen Parteien!)
Visionen zur Endzeit – Hepidanus von St. Gallen …