Tina 13
191

„All das hast du den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart“ (vgl. Mt 11,25)

Hl. Vinzenz von Paul (1581-1660)

Priester, Ordensgründer
Konferenzen (trad. © evangelizo)

„All das hast du den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart“ (vgl. Mt 11,25)

Wenn ihr wüsstet, meine Töchter, wie sich Gott freut beim Anblick eines armen Mädchens vom Land, einer armen [religiösen] „Tochter der Nächstenliebe“, die sich ihm liebevoll zuwendet! Oh, dann würdet ihr euch auf den Weg machen mit mehr Vertrauen, als ich es für ratsam halte. Wenn ihr wüsstet, wie viel Wissen ihr daraus schöpft, wie viel Liebe und Sanftmut euch dort zuteilwird! Alles, meine lieben Töchter, werdet ihr dort vorfinden, denn es ist der Brunnen und die Quelle aller Wissenschaften, [aller Erkenntnis]. Woher kommt es, dass ungebildete Menschen so trefflich über Gott sprechen und die Mysterien intelligenter auslegen, als es ein Gelehrter könnte? Ein Gelehrter, der nur seine Lehre hat, spricht über Gott doch nur so, wie es ihm seine Lehre eben beigebracht hat. Ein Mensch des Gebets aber spricht ganz anders von Gott. Und was die beiden unterscheidet, meine Töchter: der eine spricht aus einem simplen, erworbenen Wissen heraus, der andere aus einem Wissen, das ganz von Liebe durchdrungen ist. So kommt es, dass bei einem Aufeinandertreffen der beiden der Gelehrte keineswegs die größere Sachkenntnis besitzt. Und er muss schweigen, wenn es einen Betenden gibt, weil dieser ganz anders von Gott spricht, als er es kann.
Tina 13
„All das hast du den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart“ (vgl. Mt 11,25)
Wenn ihr wüsstet, meine Töchter, wie sich Gott freut beim Anblick eines armen Mädchens vom Land, einer armen [religiösen] „Tochter der Nächstenliebe“, die sich ihm liebevoll zuwendet! Oh, dann würdet ihr euch auf den Weg machen mit mehr Vertrauen, als ich es für ratsam halte. Wenn ihr wüsstet, wie …Mehr
„All das hast du den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart“ (vgl. Mt 11,25)

Wenn ihr wüsstet, meine Töchter, wie sich Gott freut beim Anblick eines armen Mädchens vom Land, einer armen [religiösen] „Tochter der Nächstenliebe“, die sich ihm liebevoll zuwendet! Oh, dann würdet ihr euch auf den Weg machen mit mehr Vertrauen, als ich es für ratsam halte. Wenn ihr wüsstet, wie viel Wissen ihr daraus schöpft, wie viel Liebe und Sanftmut euch dort zuteilwird! Alles, meine lieben Töchter, werdet ihr dort vorfinden, denn es ist der Brunnen und die Quelle aller Wissenschaften, [aller Erkenntnis]. Woher kommt es, dass ungebildete Menschen so trefflich über Gott sprechen und die Mysterien intelligenter auslegen, als es ein Gelehrter könnte? Ein Gelehrter, der nur seine Lehre hat, spricht über Gott doch nur so, wie es ihm seine Lehre eben beigebracht hat. Ein Mensch des Gebets aber spricht ganz anders von Gott. Und was die beiden unterscheidet, meine Töchter: der eine spricht aus einem simplen, erworbenen Wissen heraus, der andere aus einem Wissen, das ganz von Liebe durchdrungen ist. So kommt es, dass bei einem Aufeinandertreffen der beiden der Gelehrte keineswegs die größere Sachkenntnis besitzt. Und er muss schweigen, wenn es einen Betenden gibt, weil dieser ganz anders von Gott spricht, als er es kann.