Michel Roumain
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Papst Franziskus als Hüter des authentischen Römischen Ritusses der Lateinischen Rituskirche, des Neuen Römischen Ritusses St. Pauls VI. Es sind keineswegs unsere Bischöfe und Pfarrer, die den Alten …Mehr
Papst Franziskus als Hüter des authentischen Römischen Ritusses der Lateinischen Rituskirche, des Neuen Römischen Ritusses St. Pauls VI.

Es sind keineswegs unsere Bischöfe und Pfarrer, die den Alten Römischen Ritus nach St. Pius V. - eines fanatischen Großinquisitors und gefährlichen Scheiterhaufenentzünders aus dem Dominikanerorden - für eine positive Weiterentwicklung der Kirche und der Christenheit wieder aus den Kirchen verbannt haben, wie dies von den Traditionalisten so oft in Bezug auf die Bischöfe und Pfarrer beklagt wird, denn:
In Wahrheit war es nämlich der Papst selbst, der bereits vor vielen Jahren den Alten Ritus nach St. Pius V. prinzipiell wieder verboten hat, nämlich in seinem Apostolischen Schreiben 'Traditionis Custodes', als zuständiger 'Hüter der Tradition' der Kirche. Der 'Hüter der Tradition' ist natürlich zuallererst der Papst selbst.
Franziskus hat die irreguläre Situation einer Ritusdoppelform, die Papst Benedikt XVI. 2007 geschaffen hatte, zum Glück wieder zurückgenommen. Eigentlich hatte Benedikt XVI. damals durchaus verständlich gemacht, dass er damit eine Art 'Ritusexperiment' versucht hatte.
Ausgerechnet der deutsche Papst Benedikt, der Papst aus einer der großen Vorreitergroßregionen der volksorientierten Liturgiereform schlechthin, nämlich aus Deutschland bzw. der Germanophonie (nämlich auch wesentlich unter der Beteiligung Österreichs, des Hr. Pius Parsch CRSA, eines Deutschmähren im Stift Klosterneuburg bei Wien [1]), der als Papst Benedikt XVI. ausschließlich den Neuen Ritus nach St. Paul VI. zelebrierte, versuchte eine Appeasementpolitik gegenüber den Traditionalisten, die jedoch in weitesten Teilen danach streben, den Neuen Ritus wieder beseitigen zu wollen.
Franziskus hat zurecht erkannt, dass eine Appeasementpolitik gegenüber bestimmten Haltungen eben nicht funktioniert.
Franziskus hat deshalb etwas gezeigt, was er als Papst bereits sehr oft zeigte, und was ein Papst auch haben muss, nämlich 'Leadership'. Selbst eine Demokratie benötigt Leadership in einem liberalen und demokratischen Sinne, denn sonst endet eine Demokratie wie die Weimarer Republik, in der am Ende Antidemokraten eine 'Führung' in einem negativen Sinne übernehmen.
In einem ähnlichen Sinne betrifft dies auch die Kirche und den rechtmäßigen Papst. Dieser ist für Katholiken der Statthalter Jesu Christi im engsten Sinne.
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[1] Das Stift Klosterneuburg ist ein Augustinerchorherrenstift, gestiftet von St. Leopold III., Markgraf von Österreich (einer damaligen autonomen Markgrafschaft des Herzogtumes Bayern im Hl. Römischen Kaiserreich der Ostfranzosen), und von dessen Gattin Agnes von Waiblingen.

Bild: Das Stift Klosterneuburg bei Wien, Land Niederösterreich / Erzdiözese Wien, EU-Staat Österreich
Foto: C.Stadler/Bwag“ oder © C.Stadler/Bwag; CC-BY-SA-4.0 Stift Klosterneuburg – Wikipedia