augustinus 4
1274

Tugendschule für alle - 3. Stärke

3. Stärke

Der Heilige Geist, der "Geist der Stärke", verleiht uns Standfestigkeit und Stabilität bei
herannahenden Stürmen. Die Tugend der Stärke ist also das Vermögen, in Prüfungssituationen
nicht aufzugeben, sondern beharrlich das Gute weiter zu verfolgen = Seelenstärke.

In Menschen guten Willens versucht der Dreieinige Gott die Tugend der Stärke zu entwickeln, umso mehr bei denen, durch welche Er "große Dinge" tun will. Durch ihr Herz, ihren Mund, ihre Hände, ihre Schriften, kann Er seinen Heilsplan zur Ausführung bringen. Jeder Mensch, der das Gute beharrlich erstrebt, wird vom Herrn niemals verlassen, sondern eifersüchtig verteidigt (mit göttlicher Eifersucht).

Man kann fallen, aber man darf nicht liegen bleiben. Daher: Immer weitermachen in dem, was der Herr von uns will. Nicht entmutigen lassen ! Nie aufgeben !
Vgl. dazu aus der PFINGSTNOVENE (Beginn: Christi Himmelfahrt) :
Solange der Mensch die Dinge Gottes mehr im Geist kennt, als dass er sie in seinem Herzen fühlt, schlägt seine Seele nur ganz flache Wurzeln in Gottes Gnadenboden. Der geringste Wind der Prüfung ist dann bereits in der Lage, ihn wegzublasen, der geringste Regen von Rückschlag oder Widerstand genügt, ihn wegzuspülen, und die geringste Hitze von Leiden und Bürden reicht, um seine guten Vorsätze auszudorren.

Größter Feind der Stärke ist die menschliche Schwäche:

Gottfeindliche Kräfte versuchen unaufhörlich, die Seele ins Wanken zu bringen, u.a. durch Entmutigung (oder sogar Bedrohung), damit sie das Kreuz abwirft, um sich einem weltlicheren Leben zuzuwenden. Der Böse suggeriert, man lebe nur einmal und müsse daher alles auskosten, was die Welt zu bieten hat. Dieses Nachgeben gegenüber der verführerischen Stimme kann zur Folge haben, dass schließlich die ewige Seligkeit für ein Märchen gehalten wird.

Solche Augenblicke der Versuchung müssen mit Stärke beantwortet werden, die man ohne Gebet zum Heiligen Geist nicht haben kann. Wer beim geringsten Missgeschick den Mut sinken lässt, Arme und Kopf hängen lässt, dem fehlt es an Stärke. Ehrliche Selbsterkenntnis ist hier gefragt.

Unterschied zwischen einem glühenden und einem lauen Christen (der sich kaum "Christ" nennen kann) ist die Tugend der Stärke:
Ersterer nimmt das Kreuz mit Liebe an und wird dadurch stark. Letzterer nimmt das Kreuz mit zuwenig Liebe an, streift es daher bald ab und wird dadurch schwach.

(Zusammenfassung aus einem Tugendbuch, das nicht mehr aufgelegt wird)
augustinus 4
Die Tugend der Stärke ist also das Vermögen, in Prüfungssituationen
nicht aufzugeben, sondern beharrlich das Gute weiter zu verfolgen = Seelenstärke