Heilwasser
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Maßgebliche Bibelübersetzungen

Maßgebliche Bibelübersetzungen

Gemäß dem hl. Augustinus würden die Juden keine Über-
setzung höher ansehen als jene der Übersetzergruppe des
Hohenpriesters Eleazar. Die Katholische Kirche dagegen,
die alle tradierten, durch inspirierte Autoren erstellte Bibel-
übersetzungen in Ehren hält, stellt zwei Übersetzungen des
hebräischen Urtextes allen anderen voran: einmal die Septua-
ginta und dann die Vulgata.

Die Septuaginta hat ihren Namen von den „Siebzig“, die mit
Mose auf dem Berg Sinai waren. Augustinus charakterisiert
sie als besonders inspirierte Übersetzer, weil sie ihre Über-
setzung trotz unabhängiger Verfassung im selben Geiste Gottes
verfassten. Während es unter den Philosophen vor oder nach
Christi Geburt kaum zwei gab, deren Lehrgebäude in allem
übereingestimmt hätte, besteht in den Übersetzungstexten der
Siebzig völlige Harmonie. Augustinus nennt sie prophetische
Übersetzer, da sie, verglichen mit dem hebräischen Urtext,
manches Zusätzliche oder Abgeänderte enthalten, was Gott
der Herr so haben wollte. Manche wollten es später unter-
nehmen, diese Abweichungen des griechischen Textes vom
hebräischen Urtext zu glätten, doch Augustinus hält dies nicht
für zielführend, da der Heilige Geist selbst es war, der die
siebzig prophetischen Übersetzer leitete. Während der Geist
Gottes zur Ursprungszeit manches auf eine Weise sagen
wollte, konnte Er es in der Übersetzungszeit auf andere
Weise gesagt haben wollen. Zudem ist es auch so, dass das,
was der Urtext nicht enthält, aber später gesagt wird, damals
schon gesagt werden hätte können, doch der Heilige Geist
wollte es nicht. Und das, was die siebzig wegließen, sollte
nun nicht mehr gesagt werden, weil der Heilige Geist ihm
nicht mehr dieselbe Bedeutung beimaß wie damals.

Selbstverständlich ist es etwas anderes, wenn ein Mensch
aus sich versucht, die Bibel zu übersetzen und wenn der
Geist Gottes in autoritativer Anweisung dies in Auftrag
gibt. Menschen müssen so wörtlich wie nur möglich über-
setzen und dürfen nichts hinzufügen oder weglassen, doch
der Heilige Geist darf es, weil Er allwissend ist und besser
weiß, was uns zum Besten dient. Auch die sel. Anna Katharina
Emmerick beschreibt in ihrem Buch über die Geheimisse des
Alten Testamentes, dass es Redaktorgruppen gab, die das
Buch Hiob einige male umschrieben, um Wichtiges für die
jeweilige Zeit darin hervorzuheben. Wenn man es genau
liest, merkt man auch, dass es sich an manchen Stellen
etwas unterbrochen liest. Was man für die Aktualität
brauchte, hat man übernommen, was nicht, hat man
weggelassen.

Dann stellt die Kirche noch die Hl. Vulgata des heiligen
Priesters Hieronymus heraus, der im Auftrag des Papstes
diese Volksbibel im damaligen Latein, hauptsächlich aus
dem hebräischen Urtext erstellt hat. Er war kundig aller
drei Hauptsprachen hebräisch, griechisch und latein und
hat diese Übersetzung unter viel Fasten und Beten und
heiligem Ringen erstellt.

Darüber hinaus gibt es noch andere Bibelübersetzungen
von weltlichen Persönlichkeiten, die nicht zu verachten
sind, doch den Vorrang genießen sie nicht und sind im
Laufe der Jahrhunderte auch wieder in der Versenkung
verschwunden.

Soweit die kleine Bibelkunde, über die jeder Bescheid
wissen sollte. Der Urtext wurde in hebräisch überliefert,
die Septuaginta haben den griechischen Text erstellt und
St. Hieronymus die Hl. Vulgata, die bis heute in der
tridentinischen Liturgie n. Pius V. verwendet wird.

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Patrona Bavariae, ora pro nobis!