Labre
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ICH GLAUBE Predigtreihe über den Glauben GOTT, DER ALLMÄCHTIGE VATER Teil II,: “Die Väter und Hüter des Glaubensgutes sind zu Kollegen geworden” Predigt von Kaplan A. Betschart

"Der Glaube ist eine Blume, die wir Gott schenken."

In unserer Predigtreihe über den Glauben betrachten wir in einem zweiten Teil die Wahrheit: “Ich glaube an Gott, den allmächtigen Vater.”

Gottes Vaterschaft als Urbild der menschlichen Vaterschaft

Im Zusammenhang mit dieser Glaubenswahrheit sei auf ein Wort des hl. Apostels Paulus hingewiesen, der im Epheserbrief schreibt:

“Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, von dem jede Vaterschaft im Himmel und auf Erden ihren Namen hat” (3,14 f.).

Nach dem hl. Paulus ist Gott nicht nur der Vater aller. Er ist auch das Urbild jeglicher Vaterschaft, auch der menschlichen, die Ihm nachgebildet ist. Aus dieser Sicht erhält die menschliche Vaterschaft - dies in einem umfassenden Sinn verstanden - einen ganz hohen Wert und eine tiefe Bedeutung. Aber wie alles Große und Bedeutsame, wird auch dieses Gut einem Zerredungs- und Abwertungsprozess preisgegeben, auch innerhalb der katholischen Kirche, zu ihrem grossen Schaden. So sind wir denn eine Gesellschaft “ohne Väter” geworden. Dafür sind “Brüderlichkeit und Geschwisterlichkeit” Trumpf. Aber allein schon die biologischen Tatsachen müssten es uns ja lehren, dass es ohne Väter auch keine Brüder und keine Geschwister geben kann.
Mag sein, dass früher einmal das Prinzip der Vaterschaft überbetont worden war. Aber für die Kirche wie auch für die Familie und die menschliche Gesellschaft, wenigstens bei uns im Westen, ist der Schaden ungeheuer gross, weil man auf die Väter verzichtet und stattdessen die Geschwisterlichkeit als absolutes Grundgesetz auf die Fahnen geschrieben hat. Am wenigsten bekommt dies der katholischen Kirche, die hierarchisch aufgebaut ist, in der das Wesentliche von Gott, dem Vater, stammt. Der verstorbene Professor Roegele schrieb zu diesem Verlust der Väter:

“Die Nöte unserer Welt resultieren im übrigen zu einem grossen und immer noch wachsenden Teil daraus, dass viele ‘Väter’ (in vielerlei Hinsicht) ausgetrieben wurden oder davongelaufen sind, sich nicht mehr getrauen, ihre legitimen Funktionen auszuüben, ja, ihr schlechtes Gewissen durch Mitmachen bei ihrer eigenen Erniedrigung zu beschwichtigen suchen.”

In unserer vaterlosen Gesellschaft sind die Väter degradiert worden zu Familienernährern und -erhaltern, zu Empfängern von Monatsgehältern, zu sogenannten Verdienern; aber sie sind keine Väter mehr. Eine solche Zeit muss eine schreckliche sein. Denn den Kindern einer solchen Zeit fehlt die Geborgenheit und die Sicherheit. Dafür herrscht die Angst bis zum nackten Grauen.
Echte Vaterschaft bedeutet für die Familie und für die “res publica”, wie die Römer sagten, für das öffentliche Wohl, die Garantie für Autorität und Ordnung. Das sind die Voraussetzungen für ein freiheitliches und menschliches Leben. Wo die Väter, die ersten Hüter und Bewahrer dieser Werte fehlen, da ist der Boden bereitet für Revolution, Terrorismus und Anarchie - die Gesetzlosigkeit im übelsten Sinne. Und das bittere Ende von all dem ist die Diktatur, das Zerrbild wahrer Vaterschaft
Ein Sprichwort lautet: “Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr.” Ein Vater kann seinem Auftrag und seiner Berufung nur gerecht werden, wenn er seine Vaterschaft sieht als Abbild der göttlichen, von der nach dem hl. Paulus ja jede Vaterschaft ihren Ursprung hat. Das bedeutet: zuerst muss der Vater selber einmal die Autorität Gottes anerkennen, treu und redlich. Tut er das, dann besitzt er echte Autorität, die nicht so sehr durch Worte überzeugt als vielmehr durch sein Leben.
Das Neue Testament charakterisiert den idealen Vater als den fürsorgend Gebenden, der seine Kinder grenzenlos liebt. Diese Fürsorge zeigt sich - gemäss dem Worte Gottes - auch in der Mahnung und in der Züchtigung. Schliesslich ist der Vater der von Gott bestellte Träger der Autorität. Deshalb gebührt ihm gegenüber Ehrfurcht, die sich in Unterordnung und Gehorsam erweist. So ist der Vater gemäss der Hl. Schrift “das unbestrittene Haupt der Familie” (X. Léon-Dufour).
Vaterschaft bedeutet insgesamt Verantwortung für das Ganze. Im besonderen aber Verantwortung für die Kleinen, Schwachen und Behinderten. Vaterschaft bedeutet aber auch Behütung und Bewahrung der Lebensquellen, auch und vor allem der geistigen und religiösen, damit die Späteren unbeschadet daraus schöpfen können. Weiterhin bedeutet sie Wachsamkeit und Sorge für den gesunden Bestand in Familie, Staat, Glaube und Sitte. Dies alles können Väter nur leisten, wenn sie beten, das heisst, wenn sie eine ganz persönliche Beziehung zu Gottvater haben. Das Beten gibt ihnen die Garantie, dass sie sich in der Zielsetzung nie ganz irren können. Es gibt ihnen aber auch die Kraft, Grenzen zu setzen, wo sie gesetzt werden müssen. Das Gebet gibt ihnen jene ruhige Festigkeit, die mehr überzeugt als alle Argumente. Und aus dem Beten erwächst ihnen auch die Sicherheit, in der Erziehung der Jugend “nicht durch Nachsicht und immer mehr Nachsicht beikommen zu wollen, sondern jenen Widerstand zu bieten, ohne den kein Vogel fliegen, ohne den kein Mensch, vor allem nicht der junge, sich verwirklichen kann” (Edith Euken-Erdsiek).
Eine Gesellschaft, der die wachsamen und betenden Väter fehlen, gleicht jenem Schiff im Märchen, dem durch die magnetische Kraft eines eisernen Zauberberges ein Nagel nach dem andern aus dem Rumpf gezogen wird und so eines Tages mit tödlicher Sicherheit auseinanderfällt und untergeht.
Wie die Wahrheit nie ersetzt werden kann durch Mehrheitsbeschluss, genau so wenig kann Vaterschaft ersetzt werden durch irgend etwas anderes, sei es nun Brüderlichkeit oder Partnerschaft oder Kollegialität. Dies gilt genauso für die Kirche, in der die geistliche Vaterschaft beheimatet sein muss. Wir sind auch hier weit herum ohne Väter geworden. Die Väter und Hüter des Glaubensgutes, von dem die Späteren einmal leben müssen, sind zu Kollegen geworden, welche die Last der Vaterschaft der bequemeren Kollegialität geopfert haben!
Beten wir auf den Knien zu Gottvater, dass ER unseren Familien, unserer Heimat und unserer Kirche wieder wahre Väter schenken möge, bevor es zu spät ist!
Chris.Izaac
Im AT wird Gott schon als Vater bezeichnet und verehrt, obwohl es noch keine Getauften gab.
Das hatte Christus denen eben abgesprochen.
Joh 8,42 Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben...
Ergo: Wer Christus nicht liebt, hat Gott nicht zum Vater.Mehr
Im AT wird Gott schon als Vater bezeichnet und verehrt, obwohl es noch keine Getauften gab.

Das hatte Christus denen eben abgesprochen.

Joh 8,42 Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben...

Ergo: Wer Christus nicht liebt, hat Gott nicht zum Vater.
Labre
Die Theologie kennt eine eigentliche und eine uneigentliche Vaterschaft Gottes. Hier ist Letztere gemeint, die sich auf alle bezieht. Im apostolischen Glaubensbekenntnis beten ja wir dankbaren Herzens zu Gott, dem allmächtigen Vater, welcher der Schöpfer Himmels und der Erde ist, Schöpfer als Vater. Da sind alle mit gemeint. Im AT wird Gott schon als Vater bezeichnet und verehrt, obwohl es noch …Mehr
Die Theologie kennt eine eigentliche und eine uneigentliche Vaterschaft Gottes. Hier ist Letztere gemeint, die sich auf alle bezieht. Im apostolischen Glaubensbekenntnis beten ja wir dankbaren Herzens zu Gott, dem allmächtigen Vater, welcher der Schöpfer Himmels und der Erde ist, Schöpfer als Vater. Da sind alle mit gemeint. Im AT wird Gott schon als Vater bezeichnet und verehrt, obwohl es noch keine Getauften gab.
Chris.Izaac
Nach dem hl. Paulus ist Gott nicht nur der Vater aller.
Da haben Sie den hl. Paulus falsch verstanden. Gott ist ganz sicher nicht der Vater aller. Dann wären alle Menschen Kinder Gottes und somit Erben des Reiches. Dann hätten wir auch eine Allerlösung. Dem ist nicht so.
Röm 9,8
Das heißt: Nicht die Kinder des Fleisches sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als Same gerechnet. …Mehr
Nach dem hl. Paulus ist Gott nicht nur der Vater aller.

Da haben Sie den hl. Paulus falsch verstanden. Gott ist ganz sicher nicht der Vater aller. Dann wären alle Menschen Kinder Gottes und somit Erben des Reiches. Dann hätten wir auch eine Allerlösung. Dem ist nicht so.

Röm 9,8
Das heißt: Nicht die Kinder des Fleisches sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als Same gerechnet.

Joh 8,42
Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben...