Kräuterweihe zu Maria Himmelfahrt

Mit der Kräuterweihe am 15. August erinnert die katholische Kirche an die legendäre Grabesöffnung Mariens. Statt des Leichnams fanden die Apostel dort Rosen und Lilien, vor dem Grab wuchsen die Lieblingskräuter der Gottesmutter.

Die Kräuterweihe gehört zu den volkstümlichen Bräuchen der römisch-katholischen Kirche. Dieser Brauch ist schon seit dem 9. Jahrhundert bekannt[1] und ist in den letzten Jahren wieder mehr aufgelebt.[2] Dabei werden am Hochfest Mariä Himmelfahrt am 15. August Kräuter zu einem Strauß, dem Würzbüschel, gebunden und mit zur Kirche gebracht. Dort werden diese im Gottesdienst oder im Anschluss daran vom Priester gesegnet. Die Kräuterweihe zählt zu den Sakramentalien. In manchen Orten Bayerns und Tirols beginnt damit auch die Zeit des Frauendreißigers.

Das Brauchtum geht vermutlich auf die Überlieferung des Kirchenvaters Johannes von Damaskus zurück, der zufolge dem leeren Grab Mariens bei seiner Öffnung ein Wohlgeruch nach Rosen und Kräutern entstiegen sein soll.

Kräuter als Haus- und Hofapotheke

Viele verschiedene Kräuter ergeben einen farbenprächtigen und würzigen Strauch, der traditionell als Haus- und Hofapotheke Verwendung findet. Aus den Kräutern wurde Tee bei Krankheiten verabreicht, Kräuter unters Tierfutter gemischt oder die Menschen gaben sie bei drohendem Unwetter ins offene Feuer.

Verschiedene Kräuter je nach Region

Wie viele Pflanzen in einen Buschen gehören, ist von Region zu Region unterschiedlich. Von sieben oder neun bis zu 77 oder gar 99 sind möglich. Meist handelt es sich um eine symbolische Zahl: Sieben Kräuter stehen für die sieben Schöpfungstage oder die Anzahl ist durch drei – das Symbol der Dreifaltigkeit – teilbar, 12 die Zahl der Apostel usw.

Eines ist in allen Regionen gleich: Im Zentrum als Zeichen der Gottesmutter steht die Königskerze, die an den sonnigsten, wärmsten und trockensten Plätzen zu finden ist. Als Alternative symbolisiert auch eine Rose die Mutter Maria. Welche Pflanzen Verwendung finden unterscheidet sich je nach Region und ist nicht vorgeschrieben. In den persönlichen Kräuterbuschen finden Pflanzen ihren Weg, die in der freien Natur oder im Hausgarten zu finden sind. Jedes Kraut, jede Pflanze hat einen speziellen Duft, eine spezielle Wirkung oder bereichert durch ihre Schönheit das Gebinde. Zu den Frauenheilpflanzen zählen beispielsweise Schafgarbe, Kamille und der Frauenmantel. Beifuß und Lavendel sollen Ungeziefer abwehren, Rosmarin zu gutem Schlaf verhelfen, Getreide symbolisiert das tägliche Brot. Alant, Johanniskraut, Thymian, Arnika, Spitzwegerich, Salbei, Wermut, Goldrute, Baldrian, Eisenkraut und unzählige andere Pflanzen finden Platz im Würzbüschel.

Naturbast hält den fertigen Kräuterbuschen zusammen. Nach der Kräuterweihe trocknet der Buschen und wird an einem dunklen Ort aufbewahrt, damit Farben und Heilwirkung erhalten bleiben.

Der 15. August ist auch der Beginn des Frauendreißigers – so heißen die 30 Tage von Mariä Himmelfahrt bis 12. September, das Fest Maria Namen. Diese Zeit bezeichnet eine besondere Zeit, um Kräuter zu sammeln, da die Wurzeln und Pflanzen ganz besonders heilkräftig sein sollen.


Elista
Ich habe in meinem Kräuterbusch drin:
Rosen, Thymian, Salbei, Zitronenmelisse, zweierlei Pfefferminze, Borretsch, Goldrute, Ringelblume, Rosmarin, Schafgarbe, Johanniskraut
Anemone
Der 15. August ist auch der Beginn des Frauendreißigers – so heißen die 30 Tage von Mariä Himmelfahrt bis 12. September, das Fest Maria Namen. Diese Zeit bezeichnet eine besondere Zeit, um Kräuter zu sammeln, da die Wurzeln und Pflanzen ganz besonders heilkräftig sein sollen.
elisabethvonthüringen
Sollte man besonders in dieser unruhigen Zeit beachten!
elisabethvonthüringen
elisabethvonthüringen