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Das Problem der Religionsfreiheit (Dignitatis Humanae) Auszug aus dem Vortrag "Zweites Vatikanum: Zur Tragweite seiner lehramtlichen Innovationen" von PD Dr. klaus Obenauer, Universität Bonn bei der …Mehr
Das Problem der Religionsfreiheit (Dignitatis Humanae)

Auszug aus dem Vortrag "Zweites Vatikanum: Zur Tragweite seiner lehramtlichen Innovationen" von PD Dr. klaus Obenauer, Universität Bonn bei der 15. Kölner Liturgische Tagung in Herzogenrath.
Eva teilt das
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Kölner Liturgische Tagung 2012
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Rikdag
Völlig richtig, Gerdich! Das hätten die "Konzilsväter" bedenken sollen!
gerdich
@Rikdag
Das moderne Thema der "Freiheit" ist überhaupt kein bedeutendes Thema in der alten Theologie und Philosophie.
Ein Seiendes erreicht seine Fülle in der Bestimmung (Akt), Unbestimmtheit ist ein Mangel.
Die alte Geisteswissenschaft interessiert nicht zuerst die Freiheit des Willens, sondern durch welche Bestimmung der Wille seine grösste Vollkommenheit erreicht.
Unbestimmtheit hat nur dort …Mehr
@Rikdag

Das moderne Thema der "Freiheit" ist überhaupt kein bedeutendes Thema in der alten Theologie und Philosophie.

Ein Seiendes erreicht seine Fülle in der Bestimmung (Akt), Unbestimmtheit ist ein Mangel.

Die alte Geisteswissenschaft interessiert nicht zuerst die Freiheit des Willens, sondern durch welche Bestimmung der Wille seine grösste Vollkommenheit erreicht.

Unbestimmtheit hat nur dort einen Wert, wo sie auf höherer Ebene eine grössere Bestimmtheit ermöglicht. (Konkurrenz der Güter)

Freiheit von materieller Bestimmtheit und der Sklaverei der Sünde ist nur deshalb wertvoll, weil sie eine grössere Bestimmung des Willens und des Verstandes erlaubt (letzlich übernatürlicher Glaube und Liebe).
Die Liebe ist die totalste Bestimmung des Willens.

Die Freiheit ist kein Selbstzweck, sondern ist nur berechtigt hinsichtlich der höheren Bestimmungen, die sie ermöglicht.

Die Bestimmung hingegen ist die letzte Vollkommenheit von Wille und Verstand.
Deshalb fragt ein geisteswissenschaftlich geschulter Mensch nicht zuerst nach der Freiheit des Willens, sondern nach den Willensakten, die seine Vollkommenheit ausmachen.

Hier irrt V2.
Der Wert der Freiheit ergibt sich nur aus der Konkurrenz der Güter. (Freiheit von niedrigen Bestimmungen kann höherwertige Bestimmungen ermöglichen.)
Gerade diese Konkurrenz der Güter leugnet aber V2 und in letzter Konsequenz auch den Wert der Freiheit selbst.
gerdich
Es besteht ein Bruch in V2 hinsichtlich der Religionsfreiheit.
Rikdag
Gott und die Engel sind völlig frei und vollkommen; und sie sind frei, WEIL sie nicht die Möglichkeit zur Sünde oder zur Lüge haben. Die Möglichkeit des Abfalls vom Guten und des Irrtums ist also Einschränkung der Freiheit. Thomas von Aquin drückte es so aus: Sünde und Unvernunft ist Fremdbewegtheit, ergo Knechtschaft.
Rikdag
Gregor XVI.: Einige behaupten hierbei ..., daß sich ... Vorteile für die Religion ergeben. Der heilige Augustinus sagt dagegen, was ist tödlicher für die Seele, als die Freiheit des Irrtums! Wenn jeder Zaum entfernt wird, durch welchen die Menschen auf den Pfaden der Wahrheit geführt werden, und dadurch ihre zum Bösen geneigte Natur in die Tiefe stürzt, sehen wir den geöffneten Abgrund der Hölle …Mehr
Gregor XVI.: Einige behaupten hierbei ..., daß sich ... Vorteile für die Religion ergeben. Der heilige Augustinus sagt dagegen, was ist tödlicher für die Seele, als die Freiheit des Irrtums! Wenn jeder Zaum entfernt wird, durch welchen die Menschen auf den Pfaden der Wahrheit geführt werden, und dadurch ihre zum Bösen geneigte Natur in die Tiefe stürzt, sehen wir den geöffneten Abgrund der Hölle, aus dem der Apostel Johannes den Rauch aufsteigen sah, der die Sonne verdunkelte und aus dem Heuschrecken hervorgingen, die sich über die gesamte Erde verbreiteten, um sie zu verwüsten.
2 weitere Kommentare von Rikdag
Rikdag
Paulus: So bestehet nun in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und lasset euch nicht wiederum in das knechtische Joch fangen. ... Ein wenig Sauerteig versäuert den ganzen Teig. Ich versehe mich zu euch in dem HERRN, ihr werdet nicht anders gesinnt sein. Wer euch aber irremacht, der wird sein Urteil tragen, er sei, wer er wolle. Ihr aber, liebe Brüder, seid zur Freiheit berufen! Allein …Mehr
Paulus: So bestehet nun in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und lasset euch nicht wiederum in das knechtische Joch fangen. ... Ein wenig Sauerteig versäuert den ganzen Teig. Ich versehe mich zu euch in dem HERRN, ihr werdet nicht anders gesinnt sein. Wer euch aber irremacht, der wird sein Urteil tragen, er sei, wer er wolle. Ihr aber, liebe Brüder, seid zur Freiheit berufen! Allein sehet zu, daß ihr durch die Freiheit dem Fleisch nicht Raum gebet; sondern durch die Liebe diene einer dem andern.
Rikdag
Das widerspricht leider der katholischen Lehre. Die Entscheidung gegen den kathollischen Glaubeb ist stets eine unfreie Entscheidung.
Menschenfreund
"Wenn die Kirche es auch nicht erlaubt, den verschiedenen fremden Religionsformen dasselbe Recht einzuräumen wie der wahren Religion, so ist es doch eine Tatsache, daß sie Regierungen nicht verurteilt, wenn diese wegen Erlangung großer staatlicher Vorteile oder um Übles zu verhindern, nach Herkommen und Gewohnheit es dulden, daß diese als Einzelne im Staate bestehen dürfen."
( Leo XIII., Immortale …Mehr
"Wenn die Kirche es auch nicht erlaubt, den verschiedenen fremden Religionsformen dasselbe Recht einzuräumen wie der wahren Religion, so ist es doch eine Tatsache, daß sie Regierungen nicht verurteilt, wenn diese wegen Erlangung großer staatlicher Vorteile oder um Übles zu verhindern, nach Herkommen und Gewohnheit es dulden, daß diese als Einzelne im Staate bestehen dürfen."
( Leo XIII., Immortale Dei )

"Die Pest unserer Zeit ist der sogenannte Laizismus mit seinen Irrtümern und gottlosen Absichten. Ihr wißt, ehrwürdige Brüder, daß diese Plage nicht an einem Tage ausbrach, sondern seit langem die Staaten insgeheim bedrohte. Man begann damit, Christi Herrschaft über alle Völker zu leugnen; man stritt der Kirche ihr Recht ab, das aus dem Rechte Jesu Christi selbst hervorgeht, die Menschheit zu lehren, Gesetze zu geben, die Völker zu leiten, um sie zur ewigen Seligkeit zu führen. Nach und nach wurde die christliche Religion mit den andern, falschen Religionen gleichgestellt und auf äußerst entwürdigende Weise mit diesen auf eine Stufe gestellt; sodann unterwarf man sie der weltlichen Gewalt und lieferte sie der Willkür der Fürsten und Staatsmänner aus. Noch weiter gingen jene, die darauf sannen, die göttliche Religion zu ersetzen durch so etwas wie eine natürliche Religion oder eine bloß gefühlsmäßige Religiosität. Gewisse Staaten glaubten sogar, Gott entbehren zu können; sie machten den Unglauben zu ihrer Religion und bemühten sich, bewußt und absichtlich Gott zu vergessen. [...] Die überaus bitteren Früchte, welche diese Abkehr der Einzelnen und der Staaten von Gott in so großer Zahl und andauernd zeitigte, haben Wir im Rundschreiben Ubi arcano beklagt und beklagen sie heute wieder: nämlich den weitverbreiteten Samen der Zwietracht, jenen verzehrenden Neid und jene aufgestachelten Eifersüchteleien unter den Völkern, die eine friedliche Wiederversöhnung noch weitgehend behindern; die Zügellosigkeit der Leidenschaften und Begierden, die sich nicht selten unter der Maske der Vaterlandsliebe verbergen; und als Folgen dieser Unbeherrschtheit sowohl Streitigkeiten unter den Bürgern als auch jene blinde und schrankenlose Selbstsucht, die nur auf den eigenen Vorteil und Nutzen schaut und alles einzig danach bemißt."
( Pius XI., Quas primas )

"Zu den übrigen bösartigen Dingen, welche Uns Sorgen bereiten und Uns angesichts der gemeinsamen Gefahr mit großem Schmerz erfüllen, kommen gewisse Gesellschaften und Zusammenkünfte hinzu, die sich mit den Anhängern eines jeden, auch falschen Glaubens zusammenschließen. Diese heucheln Ehrfurcht vor der Religion, versuchen aber in Wirklichkeit, überall Neuerungen und Aufruhr zu entfachen. Sie reden über Freiheiten aller Art, stiften Verwirrungen in geistlichen und weltlichen Angelegenheiten und erschüttern jede Obrigkeit."
( Gregor XVI., Mirari vos )
Rikdag
Was bedeutet eigentlich das Wort "Sonderproblem"???
Rikdag
Verlorene Liebesmüh', Herr Dr. Obenauer. Es führt kein Weg zur Realisierung einer Traditionskonformität von "Dignitatis humanae". Hier sind, leider, beide Seiten im Unrecht. Die RKK, weil sie eine falsche, gottwidrige Religionsfreiheit lehrt, die FSSPX, weil sie der Wahnvorstellung unterliegt, ein und dieselbe Kirche könne die wahre und die falsche Lehre gleichzeitig vertreten.