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Elista
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Die Frau am Jakobsbrunnen. Jesus belehrt eine Samariterin Auf der Reise durch Samarien erklärt der Erlöser einer Frau am Jakobsbrunnen, dass er das „lebendige Wasser" ist. www.youtube.com/watchMehr
Die Frau am Jakobsbrunnen.

Jesus belehrt eine Samariterin
Auf der Reise durch Samarien erklärt der Erlöser einer Frau am Jakobsbrunnen, dass er das „lebendige Wasser" ist.
www.youtube.com/watch
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Animula
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EvT... gut verlinkt!
elisabethvonthüringen
Schule gelungenen Sprechens
Das Gespräch am Jakobsbrunnen zwischen Jesus und der Frau aus Samarien ist ein Beispiel für den gelungenen Dialog zwischen ungleichen Partnern. Das, was sie trennt, ist offensichtlich: Mann und Frau, Jude und Samariterin, der Bote einer verbindlichen Moralität und die Vertreterin ungeordneter Verhältnisse, die sie zur unüblichen Mittagszeit an den Brunnen führen. Nur …Mehr
Schule gelungenen Sprechens

Das Gespräch am Jakobsbrunnen zwischen Jesus und der Frau aus Samarien ist ein Beispiel für den gelungenen Dialog zwischen ungleichen Partnern. Das, was sie trennt, ist offensichtlich: Mann und Frau, Jude und Samariterin, der Bote einer verbindlichen Moralität und die Vertreterin ungeordneter Verhältnisse, die sie zur unüblichen Mittagszeit an den Brunnen führen. Nur so kann sie dem Gerede der Anderen ausweichen. Tiefe Gräben trennen die beiden, die sich am Jakobsbrunnen eingefunden haben.
Was passiert nun? Jesus steigt in das Gespräch ein, indem er Seine Dialogpartnerin um etwas bittet. Er trägt keine These vor, an der sie sich abarbeiten soll, sondern eine Bitte, durch die er Seine Schwäche eingesteht und die Frau in eine Position der Stärke bringt. Ihm ist es nicht möglich, an das Wasser im Brunnen zu kommen. Die Frau aber hat einen Krug, mit dem sie Wasser schöpfen kann. Sie ist in dieser Hinsicht im Vorteil. Darauf weist Jesus als erstes hin.
So kommt die Rede auf das Wasser. Zunächst reden beide noch aneinander vorbei: Die Frau denkt nur an das Wasser aus dem Brunnen, Jesus hingegen spricht von sich als dem “lebendigen Wasser”. Die Hindernisse scheinen unüberwindlich, die Missverständnisse zu groß, als dass es eine Verständigung geben könnte zwischen dem Juden Jesus und der Sünderin aus Samarien. Doch schließlich versteht die Frau und der Begriff des Wassers wandelt sich auch für sie: Sie lässt “ihren Wasserkrug stehen”, um ihre Entdeckung des “lebendigen Wasser” weiterzutragen.
Und auch hier geschieht die Ansprache in einer Weise, die erfolgsversprechend ist. Die Frau stellt keine Behauptung auf, sondern stellt vorsichtig eine Frage: “Ist er vielleicht der Messias?” Die Menschen sollen kommen, sehen und selbst entscheiden, ob Jesus der Messias ist. Das ist genau die richtige Form der Verkündigung, denn nur so können sie sich selbst überzeugen und in Freiheit glauben. So sagen sie schließlich: “Nicht mehr aufgrund deiner Aussage glauben wir, sondern weil wir ihn selbst gehört haben und nun wissen: Er ist wirklich der Retter der Welt.”
Den Anderen zu bitten, seine Stärke zu teilen, Fragen zu stellen, statt Thesen zu formulieren, Freiheit zu geben, sich selbst zu entscheiden – das sind Regeln gelungener Glaubensverkündigung, nicht nur vor 2000 Jahren in Samarien, sondern auch heute noch in Wien oder Berlin. Es wird Missverständnisse geben, wenn wir von Jesus sprechen, gerade in einer Zeit, in der Wasser als Verbindung von Sauerstoff und Wasserstoff hinreichend beschrieben ist und die so allzu leicht übersieht, dass Wasser Leben ist, weil es als Eis trägt, als Fluss erfrischt und als Dampf Kraft entwickelt, die antreibt. Doch wir sollten von Jesus sprechen. Indem wir in die Diskurse heute mit der Samariterin die Frage werfen: Hat Er uns dazu vielleicht etwas zu sagen?

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Josef Bordat betreibt das katholische Weblog Jobo72 (jobo72.wordpress.com)
Santiago_
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