Tina 13
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Hl. Columban, Mönch und Klostergründer. Hl. Columban „Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben“ Geliebte Brüder, wenn eure Seelen danach dürsten, von der göttlichen Quelle zu trinken, über …Mehr
Hl. Columban, Mönch und Klostergründer.

Hl. Columban

„Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben“

Geliebte Brüder, wenn eure Seelen danach dürsten, von der göttlichen Quelle zu trinken, über die ich mit euch sprechen will, so lasst diesen Durst brennen, löscht ihn nicht! Trinkt, aber stillt euren Durst nicht. Denn die lebendige Quelle ruft uns, und der Brunnen des Lebens spricht zu uns: „Wer Durst hat, komme zu mir und trinke“ (Joh 7,37)… Beachtet, wo diese Quelle entspringt: Sie kommt vom selben Ort, von wo das Brot herabgekommen ist; denn Brot und Quelle sind ein und dasselbe – der eingeborene Sohn, unser Gott, Jesus Christus, der Herr, nach dem es uns immer dürsten soll. Selbst wenn wir ihn essen, ihn in Liebe verzehren, so hat unsere Sehnsucht immer noch Durst nach ihm. Trinken wir ihn wie das Wasser einer Quelle, ständig in unermesslicher Liebe, trinken wir ihn voll Begier und ergötzen wir uns an seinem süßen Geschmack. Denn der Herr ist sanft und gut. Ob wir ihn essen oder trinken – wir werden immer Hunger und Durst nach ihm haben, denn für uns ist er Speise und Trank, wovon wir nie genug haben können… Tatsächlich ist er die Quelle der Dürstenden und nicht derer, die keinen Durst mehr haben. Die Dürstenden bezeichnet er übrigens als selig (Mt 5,6): als diejenigen, die nie genug trinken können, sondern noch mehr Durst bekommen, wenn sie getrunken haben. Brüder, wünschen wir uns „die Wurzel der Weisheit, das Wort Gottes in den Höhen“ (Sir 1,5): Lasst sie uns suchen, sie lieben! In ihr sind, wie der Apostel Paulus sagt, „alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen“ (Kol 2,3)… Wenn du Durst hast, trink an der Quelle des Lebens; wenn du hungrig bist, iss das Brot des Lebens. Selig, wer nach diesem Brot hungert und seinen Durst an dieser Quelle stillen will!... Was man ständig genießen kann, ohne dass das Verlangen danach vergeht: wie gut das doch ist! Der prophetische König David sagt es so: „Kostet und seht, wie gütig der Herr ist“ (Ps 34,9).

Instruktion 13,1-2; PL 80, 254
Tina 13
Hl. Columban (563-615), Mönch und Klostergründer
„Durch das Meer ging dein Weg, dein Pfad durch gewaltige Wasser, doch niemand sah deine Spuren“ (Ps 77(76),20)
Gott ist überall ganz und gar und ohne Einschränkung zugegen. Allerortens ist er, wie er selbst von sich bezeugt (vgl. Jer 23,23 (Vulg.)). Der Gott, den wir suchen, ist also nicht weit von uns entfernt; er ist unter uns. Er lebt in uns wie …Mehr
Hl. Columban (563-615), Mönch und Klostergründer

„Durch das Meer ging dein Weg, dein Pfad durch gewaltige Wasser, doch niemand sah deine Spuren“ (Ps 77(76),20)

Gott ist überall ganz und gar und ohne Einschränkung zugegen. Allerortens ist er, wie er selbst von sich bezeugt (vgl. Jer 23,23 (Vulg.)). Der Gott, den wir suchen, ist also nicht weit von uns entfernt; er ist unter uns. Er lebt in uns wie die Seele im Leib, solange wir ihm wenigstens gesunde Glieder sind, die von der Sünde nicht abgetötet wurden (vgl. 1 Kor 6,15) [...] Unter dieser Bedingung lebt er wirklich in uns, er, der doch gesagt hatte: „Ich will unter ihnen wohnen und mit ihnen gehen“ (2 Kor 6,16; vgl. Lev 26,11f.). Wenn er uns die Gnade erweist, in uns zu wohnen, dann werden wir durch ihn lebendig gemacht, als seine lebendigen Glieder. In ihm, so sagt der Apostel Paulus, „leben wir, bewegen wir uns und sind wir“ (Apg 17,28).

Wer aber könnte dem Allerhöchsten bis hinein in sein unaussprechliches und unfassbares Wesen hinein folgen? Wer wird die Tiefen Gottes ausloten? Wer wird sich darin unterfangen, den ewigen Urgrund des Universums zu erforschen? Wer wird sich rühmen, den unendlichen, alles umfassenden und alles erfüllenden Gott zu kennen, der alles durchdringt und alles übersteigt, alles umfängt und sich allem entzieht, „den Niemand je gesehen hat“ (vgl. Joh 1,18), so wie er ist? Dass also niemand die Vermessenheit besitze, die Untiefen Gottes auszuloten, das Was, das Wie und das Warum seines Wesens. Das kann niemals je ausgesagt oder begriffen oder durchdrungen werden. Glaube ganz einfach, doch mit ganzer Kraft, dass Gott ist, und dass er immer so sein wird, wie er ist, denn Gott ändert sich nicht.

Geistliche Unterweisung 1, Der Glaube, 3−5
Tina 13
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Tina 13
Hl. Columban (563-615), Mönch und Klostergründer
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„Wessen Bild ist das?“
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Mose schrieb im Gesetz: „Gott schuf den Menschen als sein Abbild, ihm ähnlich“ (vgl. Gen 1,26). Ich bitte euch: bedenkt die große Bedeutung diese Wortes. Gott, der Allmächtige, der Unsichtbare, der Unbegreifliche, der Unergründbare - er hat den Menschen, als er ihn aus Lehm formte, mit dem Abbild seiner eigenen Größe …Mehr
Hl. Columban (563-615), Mönch und Klostergründer
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„Wessen Bild ist das?“
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Mose schrieb im Gesetz: „Gott schuf den Menschen als sein Abbild, ihm ähnlich“ (vgl. Gen 1,26). Ich bitte euch: bedenkt die große Bedeutung diese Wortes. Gott, der Allmächtige, der Unsichtbare, der Unbegreifliche, der Unergründbare - er hat den Menschen, als er ihn aus Lehm formte, mit dem Abbild seiner eigenen Größe geadelt. Was haben der Mensch und Gott, Lehm und Geist gemeinsam? Denn „Gott ist Geist“ (Joh 4,24). Für den Menschen ist es also ein großes Zeichen von Wertschätzung, dass Gott ihn mit dem Abbild seiner Ewigkeit und der Ähnlichkeit mit seinem eigenen Leben geehrt hat. Die Größe des Menschen besteht in seiner Gottähnlichkeit – sofern er sich diese bewahrt [...]
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Solange die Seele von den in ihr angelegten Kräften Gebrauch macht, ist sie Gott ähnlich. Gott hat uns gelehrt, dass wir alle Tugenden, die er bei unserer Erschaffung in uns hinein gelegt hat, ihm zurückgeben müssen. Als erstes verlangt er von uns, dass wir Gott mit ganzem Herzen lieben (Dt 6,5; Mt 22,37); „weil er uns zuerst geliebt hat“ (1 Joh 4,19), von Anbeginn, schon vor unserem Eintritt ins Leben. Gott lieben bedeutet also, sein Bild in uns zu erneuern. Der jedoch liebt Gott, der seine Gebote hält.
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Unsere Sache ist es also, unserem Gott, unserem Vater, das unversehrte Bild seiner Heiligkeit widerzuspiegeln; denn er ist heilig und hat gesagt: „seid heilig, weil ich heilig bin“ (Lev 11,44) – widerzuspiegeln mit Liebe, denn er ist Liebe, wie Johannes gesagt hat (1 Joh 4,8); widerzuspiegeln mit Zärtlichkeit und in Wahrheit, weil Gott gut und wahr ist. Lasst uns nicht ein fremdes Bild malen [...] Und damit wir kein Bild des Stolzes in uns entstehen lassen, wollen wir doch Christus sein Bild in uns malen lassen.
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Instruktion 11,1-4: PL 80, 250-252
Tina 13
Hl. Columban (563-615), Mönch und Klostergründer
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„Meinen Frieden gebe ich euch“
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Mose hat im Gesetz geschrieben: „Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn“ (Gen 1,27) […] also liegt es an uns, für unseren Gott, unseren Vater, das Abbild seiner Heiligkeit zu widerspiegeln […] Lasst uns nicht ein Abbild malen, das damit nichts zu tun hat […] Und damit wir in …Mehr
Hl. Columban (563-615), Mönch und Klostergründer
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„Meinen Frieden gebe ich euch“
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Mose hat im Gesetz geschrieben: „Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn“ (Gen 1,27) […] also liegt es an uns, für unseren Gott, unseren Vater, das Abbild seiner Heiligkeit zu widerspiegeln […] Lasst uns nicht ein Abbild malen, das damit nichts zu tun hat […] Und damit wir in uns nicht das Bild des Stolzes entwerfen, lassen wir Christus in uns sein Bild malen! Er hat es bereits getan, als er sagte: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch“.
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Aber was nützt es uns zu wissen, dass dieser Friede gut ist, wenn wir nicht auf ihn bedacht sind? Was sehr gut ist, ist für gewöhnlich auch sehr zerbrechlich, und kostbares Gut bedarf größerer Sorgfalt und größerer Wachsamkeit. Sehr zerbrechlich ist der Friede; durch ein unbedachtes Wort oder eine dem Nächsten zugefügte kleine Wunde kann man ihn schnell verlieren. Nun bereitet aber den Menschen nichts größeres Vergnügen, als im falschen Augenblick das Wort zu ergreifen und sich mit dem zu befassen, was ihm nichts angeht, leere Reden zu schwingen und Abwesende zu kritisieren. Wer nicht sagen kann: „Gott, der Herr, gab mir die Zunge eines Jüngers, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort“ (Jes 50,4), der soll also schweigen, oder, wenn er etwas sagt, dann etwas, was dem Frieden dient […] „Die Liebe schuldet ihr einander immer“ (Röm 13,8). Dazu möge uns unser guter Herr und Retter Jesus Christus, der Urheber des Friedens und der Gott der Liebe, inspirieren.
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Instruktion 11,1-4; PL 80, 250-252
Tina 13
Hl. Columban (563-615), Mönch und Klostergründer
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„Herr, gib uns immer dieses Brot“
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Der Prophet sagt: „Ihr Durstigen, kommt alle zur Quelle“ (Jes 55,1). Das ist die Quelle derer, die Durst haben, nicht derer, die ihren Durst gestillt haben. Die Quelle ruft diejenigen, die Hunger und Durst haben, die an anderer Stelle selig genannt werden (Mt 5,6), deren Durst nie gelöscht wird und die, wenn …Mehr
Hl. Columban (563-615), Mönch und Klostergründer
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„Herr, gib uns immer dieses Brot“
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Der Prophet sagt: „Ihr Durstigen, kommt alle zur Quelle“ (Jes 55,1). Das ist die Quelle derer, die Durst haben, nicht derer, die ihren Durst gestillt haben. Die Quelle ruft diejenigen, die Hunger und Durst haben, die an anderer Stelle selig genannt werden (Mt 5,6), deren Durst nie gelöscht wird und die, wenn sie ihren Durst bereits an der Quelle gestillt haben, noch mehr dürsten. Wir müssen also, meine Brüder, nach mehr dürsten. Wir müssen also, meine Brüder, nach der Quelle der Weisheit verlangen, nach dem Wort Gottes, der in den Höhen thront; wir müssen nach dieser Quelle suchen und sie lieben. In ihr, so sagt der Apostel Paulus, „sind alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen“ (Kol 2,3), und sie lädt alle Durstigen ein, ihren Durst zu löschen.
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Wenn du Durst hast, geh und trinke aus der Quelle des Lebens. Wenn du Hunger hast, iss das Brot des Lebens. Selig, die nach diesem Brot hungern und nach diesem Quellwasser dürsten. Auch wenn sie unaufhörlich trinken und essen, so wollen sie doch immer noch trinken und essen. Süß ist die Speise und süß der Trank. Wir essen und trinken – und haben immer noch Hunger und immer noch Durst. Unser Verlangen ist gestillt und hört doch nicht auf. Deshalb ruft David, der königliche Prophet, aus: „Kostet und seht, wie gütig der Herr ist“ (Ps 33[34],9). Deshalb, meine Brüder, folgen wir dem Ruf, der an uns ergeht. Die Quelle des Lebens, die Quelle lebendigen Wassers, die Quelle des ewigen Lebens, die Quelle des Lichts und der Klarheit – sie selbst lädt uns ein, zu ihr zu kommen und zu trinken (Joh 7,37). Dort finden wir die Weisheit und das Leben, das ewige Licht. Dort trinken wir lebendiges Wasser, das für das ewige Leben sprudelt (Joh 4,14).
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Geistliche Instruktion, 12,3