Und jetzt ist Winfried weg! Ohne Abschied. Ohne erklärendes Woelki-Wort.
Als herauskam, dass Pfarrer Winfried als junger Mann ein Mädchen sexuell belästigt hatte, musste er gehen. Seitdem ebben die Solidaritätsbekundungen für ihn nicht ab. "Man kann sich das von außen kaum vorstellen", erzählt Jutta Jüterbock. Mit Menschlichkeit und Charisma, erzählen die Menschen in Erftstadt, habe es Pfarrer Winfried geschafft, in der Jülich-Zülpicher Börde die überall sonst ausgestorbene Volkskirche am Leben zu erhalten – trotz Säkularisierung, trotz Missbrauchsaffäre, trotz Protz und Prunkbauten in Limburg und anderswo. "Es gibt viele Menschen hier", erinnert sich Jutta Jüterbock, "die waren nur wegen Winfried in der Kirche. Es gibt Leute hier, für die ist eine Welt zusammengebrochen..." Nur in Köln, so der Vorwurf, seien der Macht die Menschen egal. In Köln habe man sich vielleicht zu sehr daran gewöhnt, dass es mittlerweile viele Menschen nicht sonderlich überrascht, wenn der Pfarrer nebenan als Missbrauchstäter gilt – Hauptsache, die Kirche steht vor der Welt als Aufklärer da, Hauptsache, der Schuldige wird schnell und geräuschlos aus dem Weg geschafft: Das sei eine "kaputte Ekklesiologie". mehr: www.zeit.de/…/erftstadt-pfarr…