Der Kleine Josef....

Wer kennt diesen Jungen? Er scheint ein ganz normaler Bub von einfachen Leuten zu sein. Das stimmt. Er ist der Sohn armer Leute. Sein Vater war Briefträger mit einem armseligen Gehalt.
Sein Vornahme ist Josef.
Der Vater hatte gehofft, dass sein Sohn ihn einmal unterstützen würde, die Familie zu ernähren.
Die Familie war katholisch und fromm.
Josef war bis auf einen Jähzorn tugendhaft und ein sehr fleissiger Schüler. Er übertraf die anderen an Leistung und Intelligenz.

Eines Tages sagte der Pfarrer im Religionsunterricht: " Wer mir sagen kann, wo Gott ist, dem schenke ich einen Apfel." da stand der kleine Josef auf und antwortete blitzschnell: "Und ich schenke Ihnen zwei, wenn Sie mir sagen können,wo Gott nicht ist."

In seinem Dorf gab es nur zwei Grundschulklassen. Danach gab ihm sein Kaplan Lateinunterricht.
In Josef kam der Wunsch auf, Priester zu werden. Er sagte es seiner Mutter. Die Mutter freute sich darüber und war auf ihren Sohn stolz. Der Vater gab nur mit schwerem Herzen seine Einwilligung und sagte schliesslich: "Wenn Gott ihn will, soll er ihn nehmen."

Daraufhin konnte Josef das Gymnasium der nächsten Stadt besuchen. Er ging zu Fuss täglich den 7 Kilometer langen Weg hin und zurück. Um die Schuhe zu schonen, lief er oft barfuss. Ein Stück Brot oder eine Scheibe Polenta in der Tasche war sein Mittagessen. Man sah ihm die Armut an.
Doch in der Klasse war er der Fleissigste.
Ein Mitschüler sagte später über ihn:"Er war unendlich lieb zu allen, fröhlich, heiter, ausserordentlich fleissig, immer der Beste der Klasse."

"Er war ein Engel an Güte" bezeugte ein anderer, "ein Engel an Reinheit. Er war immer der Erste im Betragen, in Fleiss, im Aufsatz und den anderen Fächern. Im Umgang mit den anderen Kameraden war er sehr sanft; die Professoren bewunderten ihn.

Josef wurde Priester. Sein Nachname ist Sarto.