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Hildebrandslied - Althochdeutsch - Lay of Hildebrand. althochdeutsch Ik gihorta dat seggen, dat sih urhettun ænon muotin, Hiltibrant enti Hadubrant untar heriun tuem. sunufatarungo iro saro rihtun. …Mehr
Hildebrandslied - Althochdeutsch - Lay of Hildebrand.

althochdeutsch

Ik gihorta dat seggen,
dat sih urhettun ænon muotin,
Hiltibrant enti Hadubrant untar heriun tuem.
sunufatarungo iro saro rihtun.
garutun se iro gudhamun, gurtun sih iro suert ana,
helidos, ubar hringa, do sie to dero hiltiu ritun.
Ich hörte (glaubwürdig) berichten,
dass zwei Krieger, Hildebrand und Hadubrand, (allein)
zwischen ihren beiden Heeren, aufeinanderstießen.
Zwei Leute von gleichem Blut, Vater und Sohn, rückten da ihre Rüstung zurecht,
sie strafften ihre Panzerhemden und gürteten ihre
Schwerter über die Eisenringe, die Männer,
als sie zu diesem Kampf ritten.


helidos, ubar hringa, do sie to dero hiltiu ritun.

Zweites Blatt des Hildebrandsliedes
Hildebrand hat Frau und Kind verlassen und ist als Krieger und Gefolgsmann mit Dietrich in die Verbannung gezogen.de.wikipedia.org/wiki/Hildebrandslied Nun kehrt er nach 30 Jahren heim. An der Grenze, zwischen zwei Heeren, stellt sich ihm ein junger Krieger entgegen. Hildebrand fragt ihn, wer sin fater wari (wer sein Vater sei). Hildebrand erfährt, dass dieser Mann, Hadubrand, sein eigener Sohn ist. Er gibt sich Hadubrand zu erkennen und versucht durch das Angebot von Geschenken (goldenen Armringen), sich diesem verwandtschaftlich-väterlich zuzuwenden. Hadubrand weist die Geschenke jedoch brüsk zurück und meint, er sei ein listiger alter Hunne, denn Seefahrer hätten ihm berichtet, dass sein Vater tot sei (tot is hiltibrant). Mehr noch, die Annäherungsversuche des ihm Unbekannten, der sich als sein Vater ausgibt, sind für Hadubrand eine üble Beschimpfung der Ehre seines totgeglaubten Vaters. Ist die Verspottung als „alter Hunne“ und die Zurückweisung der Geschenke schon eine Herausforderung zum Kampf, so bleibt Hildebrand nach den Worten Hadubrands, dass sein Vater im Gegensatz zu dem ihm unbekannten Gegenüber ein Mann von Ehre und Tapferkeit sei, kein Weg mehr offen. Nach den Sitten ist er nun gezwungen, um seiner eigenen Ehre willen die Herausforderung des Sohnes zum Kampf anzunehmen - und zwar unter Inkaufnahme seines eigenen Todes oder des seines Sohnes. Welt- und kampferfahren ahnt Hildebrand die Dinge voraus, die folgen werden und klagt so über sein furchtbares Schicksal: „welaga nu, waltant got“, quad Hiltibrant, „wewurt skihit“ („Wehe, waltender Gott“, sprach Hildebrand, „ein schlimmes Schicksal nimmt seinen Lauf!“) Zwischen zwei Heeren stehen nun Vater und Sohn einander gegenüber; es kommt zum unausweichlichen Kampf. Hier bricht der Text ab. Vermutlich, wie ein späterer altnordischer Text aussagt, endet der Kampf mit dem Tod Hadubrands.
Theresia Katharina
Der heilige Rhabanus Maurus, der 5.Abt des Klosters Fulda (822-842) hat dieses alte germanische Heldenlied gerettet, indem er es im Kloster Fulda von Mönchen abschreiben ließ, obwohl es aus der Heidenzeit stammt. Er sagte, dass das unser germanisches Erbe sei, das es zu bewahren gälte. Der heilige Rhabanus Maurus war tieffromm und hochgebildet, er war an der karolingischen Palastschule in Aachen …Mehr
Der heilige Rhabanus Maurus, der 5.Abt des Klosters Fulda (822-842) hat dieses alte germanische Heldenlied gerettet, indem er es im Kloster Fulda von Mönchen abschreiben ließ, obwohl es aus der Heidenzeit stammt. Er sagte, dass das unser germanisches Erbe sei, das es zu bewahren gälte. Der heilige Rhabanus Maurus war tieffromm und hochgebildet, er war an der karolingischen Palastschule in Aachen ausgebildet worden!
Dieses alte germanische Heldenlied stammt vom dem Ende des 5.Jahrhunderts, als der Kampf der Germanen gegen die Hunnen unter Attila stattfand und Hildebrand mit Dietrich von Bern (Theoderich) in den Kampf zog, Frau und den kleinen Sohn Hadubrand zurücklassen musste und erst nach 30 Jahren zurückkehrte! Hadubrand glaubt, dass sein Vater Hildebrand im Krieg gegen die Hunnen gefallen sei! Und als Hildebrand sagt, dass er sein zurückgekehrter Vater sei und ihm zum Zeichen für den Sieg über die Hunnen, einen diamantbesetzten Armreif schenken will, den er den Hunnen im Kampfe abgenommen hatte, hält ihn Hadubrand für einen Verräter sei, der mit den Hunnen zusammengearbeitet habe und fordert den Kampf. Hildebrand kann nun dem Kampf nicht mehr ausweichen! Zwischen zwei Heeren stehen sich nun Vater und Sohn gegenüber (= Hiltibrant enti Hadubrant untar heriun tuem), Hildebrand ist der erfahrenere Kämpfer, so nimmt das Schicksal seinen Lauf: Hadubrand wird im Laufe des Kampfes getötet!