Predigt von Pfarrer Maximilian Pühringer zum heutigen Sonntag, 28. 8. 2022

Predigt Hl. Augustinus, 22. Sonntag im Jahreskreis, 28.8.2022 Perikopen: Sir 3,17-18.20.28-29 Lk 14,1.7-14
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Vor 1700 Jahren hat der hl. Augustinus gelebt. Er war ein großer Nachdenker über Gott und hat viel aufgeschrieben, das uns erhalten geblieben ist. Da möchte ich heute drei Worte von ihm herausgreifen und darüber nachdenken. Ich hoffe, dass uns so Augustinus näher kommt. Erstens: „Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir, oh Gott.“ Augustinus war lange Zeit ein unruhiger Geist, der nicht recht wusste wohin. Er hat studiert, hat verschiedene philosophische und religiöse Richtungen ausprobiert, hat moralisch nicht den hochwertigsten Lebenswandel geführt, war sogar einige Zeit Mitglied einer Sekte. Doch dann durfte er die Predigten des Bischofs Ambrosius von Mailand hören. Er begann nachzudenken, lernte das Christentum kennen, und ließ sich taufen. Danach hat er intensiv über sein Leben nachgedacht und viele Erinnerungen von seiner Kindheit an niedergeschrieben. Diesem Buch bzw. Büchern, wurde der Name Confessiones – Bekenntnisse gegeben. Da lässt er uns in sein Inneres blicken. Ganz am Anfang dieser Schrift steht der Satz: „Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir, o Gott.“ Augustinus hat innere Ruhe gefunden, als er Gott gefunden hat. Das darf uns zu denken geben. Unsere Zeit ist, aufgrund verschiedener Einflüsse, unruhig. Immer schneller und besser muss es werden. Das bringt den Menschen in einen Diesseitsstress. Alles müssen wir in dieses Leben hineinstopfen. Da wird vielen die Zeit zu knapp. Wir dürfen uns öffnen für das Geheimnis Gottes. Das beruhigt. In Gott können wir ruhiger werden. Es verlangt jedoch unsere Offenheit. Der tschechische Schriftsteller Milan Kundera hat in seinem Roman: „Die Langsamkeit“ geschrieben: „Wer dem lieben Gott ins Fenster geschaut hat, langweilt sich nicht. Er ist glücklich!“ Wir leben in einer säkularisierten Welt, die sich sehr schwer tut mit dem „Blick ins Fenster des lieben Gottes“ und damit bleibt die Einschränkung der Lebensperspektiven auf die reine Diesseitigkeit übrig. Die Menschen unserer Zeit können schwer glauben, dass ihnen der Himmel offen steht, darum entwickeln sie einen unglaublichen Diesseitsstress. Der Blick in das Fenster Gottes würde glücklicher, gelassener, ruhiger machen. „Lass dich von der Gegenwart Gottes beruhigen,“ wäre der Rat des hl. Augustinus. Zweitens: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.“ Augustinus wird meistens mit einem brennenden Herzen dargestellt. In ihm brannte das Feuer der Leidenschaft für Gott. Er war in Gott verliebt. Er wollte diesen Gott suchen und finden. Er war ein leidenschaftlicher Gottsucher. Und genau das brauchen auch wir. Es muss brennen in uns, dann kann der Funke überspringen. Wir brauchen neue Begeisterung für den Glauben. Wir sollen es aus ganzen, nicht aus halben Herzen tun. Und wenn wir die heutigen Schrifttexte anschauen, dann soll in uns eine gewisse Einfachheit und Bescheidenheit brennen, dass wir einen einfachen und bescheidenen Platz im Leben finden. Vereinfache dein Leben. Diese Haltung soll in uns brennen. Vor kurzer Zeit habe ich mit einem alten Bauern geredet und der sagte mir, die gegenwärtigen Zustände durchaus kritisch beobachtend: „Früher haben wir fürs Leben und Überleben gearbeitet. Heute wird für den Luxus, die Freizeit, am besten wäre für viele die 4-Tage Woche, gearbeitet, und das Überleben soll so nebenbei mitgehen.“ Worte die mich nachdenklich stimmen. Was brennt in mir, was ist in mir erloschen, was muss ich neu in mir entzünden, damit ich es bei den anderen anzünden kann? Augustinus stellt uns viele Fragen, die wir durch nichts anderes beantworten können, als durch unser Leben. Drittens: „Für euch bin ich Bischof, mit euch bin ich Christ.“ Das sagte Augustinus nach seiner Bischofsweihe. Er wollte nicht Bischof werden, hat sich dagegen gesträubt, aber er hat es angenommen. „Mit euch bin ich Christ!“ Das gilt für uns alle. Wir sind miteinander Christen uns verbindet gemeinsam der Glaube an Christus, Glaube ist Antwort auf die Liebestat Gottes. Wir sollten der Liebe Jesu mit großzügigen Antworten begegnen, durch ein echtes Leben und ein gutes Miteinander. Christen sollten ein Stück weit anders, alternativ sein. Und dann sagt Augustinus: „Für euch, bin ich Bischof.“ Jeder Mensch hat die Berufung jemand für den, für die anderen zu sein. „Für euch bin ich Pfarrer, Mama, Papa, Oma, Opa, Bruder, Schwester, Helfer, Nachbar etc.“ Wer kann ich, wer möchte ich für andere sein? Wir dürfen immer mehr hineinfinden in die „Rollen“, die der Herr uns anvertraut hat um füreinander da zu sein. Für, dieses kurze Wort ist zentral für uns Christen. Es steht für die Lebenshingabe Jesu, an die wir in jeder Messe erinnert werden „Mein Leib für euch hingegeben…mein Blut für euch vergossen.“ Für ist das beste Wort gegen das weit verbreitete Ich.“

Liebe Brüder und Schwestern! „Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir, oh Gott.“ „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.“ „Für euch bin ich Bischof, mit euch bin ich Christ.“ Es sind große Lernworte des hl. Augustinus. Vielleicht nehmen wir uns zumindest eines für die kommende Woche und gehen so in die Schule des hl. Augustinus, der glaube ich, ein aktueller Heiliger ist. Amen.
Santiago_
Hl. Augustinus, bitte für uns!
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Hl. Augustinus, bitte für uns!

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Sonia Chrisye teilt das
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„Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir, oh Gott.“
Augustinus
Sonia Chrisye
Hier werden drei wichtige Punkte angesprochen, die zu Herzen gehen und über uns selbst reflektieren lassen. Die Frage: „Was bin ich für den anderen?“ - stellt man sie sich eigentlich noch, oder hat uns der Egoismus so im Griff, dass und "Der Andere" gar nicht mehr interessiert, der dich für Christus gewonnen werden soll. Leben wir eigentlich noch in dieser Berufung, Menschenfischer zu sein, oder …Mehr
Hier werden drei wichtige Punkte angesprochen, die zu Herzen gehen und über uns selbst reflektieren lassen. Die Frage: „Was bin ich für den anderen?“ - stellt man sie sich eigentlich noch, oder hat uns der Egoismus so im Griff, dass und "Der Andere" gar nicht mehr interessiert, der dich für Christus gewonnen werden soll. Leben wir eigentlich noch in dieser Berufung, Menschenfischer zu sein, oder hat uns die Säkularisierung schon zu unruhig gemacht, dass wir die Ruhe in Gott und den einst in uns entzündeten missionarischen Eifer verloren haben? Sind wir noch für "Die Anderen" Begleiter auf dem Weg zum Ewigen Leben?
Gott schenke uns diesen Blick für IHN und SEINEN AUFTRAG an uns.
Danke, lieber Rupert , für das Einstellen dieser so wichtigen Botschaft. 🙏📿🌹💕🌹📿🙏