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Mit Jesus ins Neue Jahr Zu Beginn des Neuen Jahres hören wir vom hl. Johannes dem Täufer diese Worte: „Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, …Mehr
Mit Jesus ins Neue Jahr
Zu Beginn des Neuen Jahres hören wir vom hl. Johannes dem Täufer diese Worte: „Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren.“ (Joh 1,26-27) Mitten unter uns steht Jesus. Doch wie oft verhält es sich so, wie es auf einer Zeichnung dargestellt wird: Die Menschen suchen Jesus und rufen nach ihm, doch sehen Ihn nicht. Er aber steht mitten unter ihnen. Nur die Kinder sehen Ihn und laufen zu Ihm hin. Um Jesus zu bemerken, der mitten unter uns steht, brauchen wir immer wieder eine Zeit der Stille und Abgeschiedenheit. Vielleicht sollten wir unseren Terminkalender für das Neue Jahr 2024 in dieser Hinsicht etwas überarbeiten. Peter Scazzero schreibt dazu in seinem Buch „Glaubensriesen – Seelenzwerge?“: „Ich habe die Geschwindigkeit meines Lebens erheblich gedrosselt. Von einer Sechstagewoche (mit ungefähr 70 Stunden) reduzierte ich auf eine Fünftagewoche mit 45 Stunden. Über die Jahre führte dies fast automatisch dazu, dass die klassischen Übungen von Stille und Abgeschiedenheit mehr Raum bekamen.“ „Ich bin, genau wie Sie (schreibt Scazzero weiter), von vielen Dingen umgeben, die meine Aufmerksamkeit fordern. Es ist nicht verwunderlich, dass der hektische Rhythmus unseres Lebens, der ständige Lärm von Fernsehen, Radio, Computer, Musik und unsere übervollen Terminkalender dazu führen, dass Stille und Abgeschiedenheit für die meisten Christen im Westen ein Fremdwort geworden sind. Doch wir müssen uns die Zeit nehmen. Wie schon der weise alte Abba Moses sagte, als ein Bruder ihn um Rat bat: „Geh, und setz dich in deine Zelle, und deine Zelle wird dich alles lehren.“ In der Stille nehmen wir unsere Gefühle, Wünsche, Träume, Vorlieben und Abneigungen wahr. So dürfen wir einen Teil unserer Gebetszeit damit verbringen, unsere Gefühlen zu bemerken und Gott abzugeben. Dann können wir darüber Notizen in unser Tagebuch machen. Mit der Zeit können wir dann erkennen, dass Gott in unserem Leben auf ganz neue Weise handelt.
Irapuato
Michael Karasek