Norwegischer Bischof: Attentäter folgte «innerem Zwang»
«Hätte es das Thema Islamismus nicht gegeben, hätte er etwas anderes gefunden, worauf er seinen Hass hätte richten können - was er zum Teil ja auch getan hat, indem er explizit die sozialdemokratische Partei angegriffen hat.»
Der Bischof wandte sich zugleich gegen undifferenzierte Erklärungsversuche. Es handle sich weder um die Tat eines christlichen Fundamentalisten noch sei die rechte Fortschrittspartei mitverantwortlich zu machen. In dieser gebe es zwar populistische Unterströmungen, aber im europäischen Vergleich könne sie kaum als extrem bezeichnet werden.
Beim Thema Islamophobie sei zu beachten, dass rund ein Drittel der Einwanderer in Norwegen katholisch sei, etwa aus Polen, Litauen und den Philippinen komme. Fremdenfeindlichkeit spiele sich eher auf einer psychologischen als ideologischen Ebene ab.
Eidsvig sagte, er hoffe, dass das Attentat auch zu etwas Positivem führe. «Man sollte nicht mehr so schnell und leichtfertig Einwanderergruppen für negative Entwicklungen in der Gesellschaft verantwortlich machen.» Diese Menschen müssten «als Freunde und Nachbarn» integriert werden.