k-tv im November

Seligmachende Schau Gottes

Als Menschen fragen wir nach dem Sinn unseres Lebens und danach, was uns einmal nach dem Tod erwartet. In der Kirche hat sich für dieses Fragen der Begriff der seligmachenden Schau Gottes ausgeprägt, die wir im Himmel einst unverhüllt zu erreichen erhoffen. Schon im Alten Bund ist von Schauungen Gottes die Rede (Gen 18; 32, 25-31). «Was ist unter der „visio beatifica“, der seligmachenden Schau Gottes nach dem Tod zu verstehen? Die Gottschau ist nicht exklusiv zu verstehen, als dürften wir nur Gott und nichts sonst erleben. Gott ist der Ursprung aller Dinge, das bonum universale, d.h.: das allumfassende Gut. Gott schauen heisst demnach: alle Dinge in Gott schauen; allem, was uns lieb und teuer ist, in seinem ursprünglichen Wesen begegnen, d.h.: so, wie es eigentlich gemeint war.» (Johannes Holdt, Theologische Notizen und Reflexionen I)

Der Glaube – Beginn des ewigen Lebens

Unser Glaube lässt uns schon im Voraus die Freude und das Licht der beseligenden Gottesschau geniessen, die das Ziel unseres irdischen Weges ist (CC Nr. 163). Somit fängt das ewige Leben bereits in dieser Welt an. Manche Person und manches Geschöpf tritt uns zwar in einer durch die Sünden entstellten Weise entgegen. Trotzdem können wir erahnen, wie Gott alles Leben in seiner unermesslichen Liebe und unbeschreiblichen Güte erschaffen hat und zur Vollendung führen möchte. Wir erwarten nicht nur, Gott einst «von Angesicht zu Angesicht» zu schauen (1 Kor 13,12), sondern auch den von uns geliebten Personen und Lebewesen zu begegnen. Die Erfahrung des Bösen, des Leidens, der Ungerechtigkeiten und des Todes können diese Hoffnung in uns verfinstern. Die Welt, in der wir leben, scheint von dem, was der Glaube uns versichert, oft sehr weit entfernt zu sein. Insgeheim aber trägt der Mensch doch die Erwartung in sich:

«Ich will Gott schauen!» (CC Nr. 2548)

In unserem Leben gehen wir als Glaubende und nicht als Schauende unseren Weg (Vgl. 2 Kor 5,7). Das Verlangen nach dem wahren und bleibenden Glück befreit den Menschen von massloser Anhänglichkeit an die Seligmachende Schau Gottes vergänglichen Güter dieser Welt und findet seine Erfüllung in der Schau der Seligkeit Gottes. Die Verheissung, dem lebendigen Gott einmal so begegnen zu dürfen, wie er ist, übertrifft alle menschlichen Vorstellungen, die an Raum und Zeit gebunden sind.

Vollkommene Gemeinschaft mit Gott (Vgl. CC 2550)

Im irdischen Dasein hat der Gläubige sich mit Hilfe der göttlichen Gnade darum zu bemühen, die von Gott versprochenen ewigen Güter zu erlangen. Der Heilige Geist und die Kirche rufen, im Auftrag des auferstandenen Herrn die Menschen zum Gebet, zum Empfang der heiligen Sakramente und zu Werken der Nächstenliebe in die Gegenwart Gottes. Diese Vereinigung mit Gott bedarf immer auch der freien menschlichen Zustimmung, damit sie in Liebe und Freiheit geschieht.

Liebe Freunde des K-TV

Unser Gebet, das Mitfeiern des hl. Messopfers über K-TV und unsere guten Werke mögen der Läuterung unserer eigenen Seele und der Armen Seelen dienen. Das Christkönigsfest lässt uns das vollendete Licht der göttlichen Herrlichkeit erahnen, zu dem eigentlich jeder Mensch berufen ist. Die Armen Seelen bedürfen – aufgrund ihres belasteten, irdischen Lebens – einer Zeit der Läuterung, bis sie in die vollendete Gemeinschaft der Heiligen in der göttlichen Glückseligkeit treten können. Mit Ihrem Gebet und Ihrer finanziellen Unterstützung helfen sie uns, alle Menschen guten Willens auf die Wirklichkeit und die Herrlichkeit Gottes hinzuweisen und in ihrem Glauben zu bestärken.

Mit einem ewigen «Vergelt’s Gott» und mit herzlichen Segenswünschen grüsst Sie,

Ihr

Pfarrer Paul Schuler

Download Programmheft November:

k-tv.org/…/programmheft-no…