"Kongo-Pille": Kirche erlaubte nur Ovulationshemmer - jedoch nie Frühabtreiber

(gloria.tv/ KNA) Als im kongolesischen Bürgerkrieg Anfang der 1960er Jahre zahlreiche Ordensfrauen von Aufständischen vergewaltigt wurden, erlaubte die Kirche die präventive Einnahme von Verhütungsmitteln. Von Johannes Schidelko (KNA)

Es handele sich um eine legitime Form der Selbstverteidigung gegen verbrecherische Gewalt, lautete die Begründung. Diese Erlaubnis für die «Kongo-Pille» galt als Präzedenzfall später auch im Bosnienkrieg, wo Vergewaltigungen insbesondere von katholischen Ordensschwestern als gezieltes Mittel der Kriegsführung eingesetzt wurden.

Das kirchliche Placet erfolgte freilich nicht in Form einer offiziellen vatikanischen Genehmigung - etwa durch eine formale Erlaubnis der Glaubensbehörde -, sondern eher indirekt. Wie in der Amtszeit von Pius XII. (1939-1958) und auch von Johannes XXIII. (1958-1963) durchaus üblich, bediente man sich der «auctores probati» - «bewährter Autoren», meist renommierter Theologieprofessoren, die dazu Fachartikel verfassten.

Im Fall der Kongo-Wirren fertigte Erzbischof Pietro Palazzini, damals Sekretär der Konzilskongregation - der heutigen Kleruskongregation - in Absprache mit der Höchsten Kongregation des Heiligen Offiziums einen entsprechenden Artikel an. Palazzini (1912-2000), anerkannter Kirchenrechtler und Moraltheologe, war später lange Jahre Präfekt der Heiligsprechungskongregation.

Ovulationshemmer aus schwerwiegenden Gründen außerhalb der Ehe zu nehmen, habe die Kirche stets erlaubt, bestätigt die Glaubenskongregation auch jetzt auf Anfrage. Denn dabei handele es sich nicht um eine künstliche Empfängnisverhütung, wie sie für katholische Eheleute nach der Enzyklika «Humanae vitae» nicht erlaubt ist, sondern um Vorbeugung gegen die Folgen eines Gewaltakts.

Auf Palazzinis Beitrag berief sich der Vatikan auch im Bosnien-Konflikt in den 1990er Jahren: Ja zur Einnahme der Pille, um aus einem schwerwiegenden Grund eine Befruchtung zu verhindern.
Freilich zog die Kirche dabei eine klare Trennungslinie zur «Pille danach» in ihrer damals bekannten Form. Die Kirche lehne in jedem Fall Abtreibung sowie Nidationshemmer ab, betonte seinerzeit der vatikanische Bioethik-Experte Bischof Elio Sgreccia, der später Kardinal und Präsident der Päpstlichen Akademie war.

Wenn es nach einer Vergewaltigung zu einer Schwangerschaft komme, entstehe neues Leben, das respektiert werden müsse, so Sgreccia. Zwischen dem Akt der Vergewaltigung und dem neu entstandenen Lebewesen müsse ein Unterschied gemacht werden. Auch ein durch Vergewaltigung gezeugtes Kind habe Anspruch auf Liebe und Respekt.

Über [angeblich existierende A.d.R.] neue Varianten der «Pille danach», die ähnlich wie die klassische Verhütungspille lediglich die Befruchtung verhindert und nicht auf die Zerstörung eines bereits gezeugten Lebens abzielt, gibt es hingegen derzeit noch keine öffentlichen Äußerungen aus dem Vatikan.
RichartLöwenherz
Ich bleibe dabei, "er" war ein Freimaurer!
RichartLöwenherz
"Der Freimaurer" - Zerstörer der Tradition.
RychardLöwenherz
"Der Freimaurer" - Zerstörer der Tradition.
Thomas Seiler
Meinen Ausdruck "Falschaussage" möchte ich zurückziehen und mich dafür entschuldigen.
Ich meinte "fehlerhafte Aussage", während der Begriff "Falschaussage" bedeutet, dass gelogen wurde.Mehr
Meinen Ausdruck "Falschaussage" möchte ich zurückziehen und mich dafür entschuldigen.

Ich meinte "fehlerhafte Aussage", während der Begriff "Falschaussage" bedeutet, dass gelogen wurde.
Thomas Seiler
Lieber Tesa,
ich hoffe, dass die Verantwortlichen es nicht aus Absicht sondern unwissend getan haben. Dann ist es umso dringlicher, diese aufzuklären, so dass der folgenreiche Irrtum so schnell wie möglich zurückgezogen wird.
Es muss gelingen, das Thema der abtreibenden "Pille-davor" ebenso in der Öffentlichkeit zu verbreiten wie das der "Pille-danach". Denn im Gegensatz zu den schweigenden Experten …Mehr
Lieber Tesa,

ich hoffe, dass die Verantwortlichen es nicht aus Absicht sondern unwissend getan haben. Dann ist es umso dringlicher, diese aufzuklären, so dass der folgenreiche Irrtum so schnell wie möglich zurückgezogen wird.

Es muss gelingen, das Thema der abtreibenden "Pille-davor" ebenso in der Öffentlichkeit zu verbreiten wie das der "Pille-danach". Denn im Gegensatz zu den schweigenden Experten wissen die Anwender darüber oft nicht Bescheid.
Tesa
@Thomas Seiler
Kann es sein, dass die Kirche das Mords-Präparat für die Schwestern erlaubte, weil sie nicht wusste, wie es wirkt?Mehr
@Thomas Seiler

Kann es sein, dass die Kirche das Mords-Präparat für die Schwestern erlaubte, weil sie nicht wusste, wie es wirkt?
gerdich
Einige traditionelle Weihekandiaten lehnten es ab, sich von Kard. Pallazzini weihen zu lassen, aus diesem Grund.
Thomas Seiler
Diese Falschaussagen der KNA sind tödlich.
Dass die "normale" Pille nur befurchtungshemmend wirken würde, ist falsch. Sie tötet in unserem Land und überall auf der Welt eine unfassbar große Zahl von Menschen.
Organon zur Wirkungsweise ihrer Pille Lovelle® im Beiheft von 1996:
Lovelle verhindert die Eireifung und den Eisprung, Lovelle verhindert den vollständigen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut …Mehr
Diese Falschaussagen der KNA sind tödlich.

Dass die "normale" Pille nur befurchtungshemmend wirken würde, ist falsch. Sie tötet in unserem Land und überall auf der Welt eine unfassbar große Zahl von Menschen.

Organon zur Wirkungsweise ihrer Pille Lovelle® im Beiheft von 1996:

Lovelle verhindert die Eireifung und den Eisprung, Lovelle verhindert den vollständigen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, Lovelle verdickt den Schleim im Gebärmutterhals und macht ihn für Samenzellen praktisch undurchlässig. - Die Gebärmutterschleimhaut wird verändert, so daß sich kein Ei einnistet.

Cilag über ihr Produkt Pramino® im Beiheft von 1995:

Pramino beeinflußt den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut derart, daß die Einnistung eines befruchteten Eies nicht mehr möglich ist.

Ciba-Geigy, Hersteller der Pille Yermonil® im Beipackzettel von 1994:

Außerdem wird die Gebärmutterschleimhaut nur unvollkommen für die Einbettung eines befruchteten Eies vorbereitet.

Viele weitere Belege unter www.pharma-information.de/41364.html