Vates
1465

Über die "Hermeneutik der Kontinuität bzw. der Reform" bzgl. des II. Vatikanums III. Teil (Schluß)

Nachdem die schlechte Saat des II. Vatikanums unter den drei Nachfolgern von Johannes XXIII. zur Reife gelangt war, vor allem durch die Einführung des NOM und der Handkommunion, wollte der halbherzige Benedikt XVI., der sich selbst als gemäßigt progressiv bezeichnete und bis zuletzt ein Mann des Konzils geblieben ist, nach der von ihm stets bevorzugten "hegelianischen" Dialektik einen Kompromißweg einschlagen, indem er eine "Hermeneutik der Kontinuität" bzw. "Reform der Reform" propagierte.
Aber er mußte damit scheitern, weil nach dem Sprichwort: "In Gefahr und Not der Mittelweg den Tod bringt", und trat zurück.

Dieser "Hermeneutik der Kontinuität", die ein mißlungener "Kunstgriff" war und notwendigerweise zwischen die Fronten geraten mußte, wurde und wird von "links" und "rechts" widersprochen. Denn die "Linken" haben mit dem
+Kard. Suenens zurecht das II. Vatikanum das "1789 der Kirche" genannt, also offen als Bruch mit der Tradition zugegeben und damit eine Kontinuität mit ihr geleugnet, was sie in gewissen Konzilsdokumenten auch nachweisen können und dieselben loben!
Aber auch die "Rechten" bestreiten mit Recht anhand dieser Dokumente des Bruchs, die sie tadeln und eine Revision derselben fordern, eine Kontinuität des II. Vatikanums mit der Tradition.

Nicht nur Eb Lefebvre, der Bannerträger des Widerstands gegen die Abirrungen des II. Vatikanums von der Tradition, hat eine Streichung derselben, die nicht dogmatisiert wurden, gefordert. Noch ist seine
FSSPX dabei geblieben, aber sie ist schon innerlich gespalten.
Doch auch große Persönlichkeiten wie Eb Viganò und Prof. de Mattei bestehen auf einer Revision von "Dignitatis humanae" bzgl. eines natürlichen Rechts auf Religionsfreiheit, das es nicht gibt, weil niemand ein Recht auf etwas haben kann, das keine Daseinsberechtigung hat (und die
Irrtümer der falschen Religionen haben keine!) und der falschen Behauptung einer gemeinsamen Gottesverehrung von Christen und Moslems (sowie
Talmudjuden), da ein und derselbe Gott nicht zugleich drei- und einpersönlich
sein kann. Auch fordern sie die Beseitigung des fatalen ökumenistischen
"subsistit" in" bzgl. der Kirche Christi und der kath. Kirche, die doch allein
identisch sind, also die Rückkehr zum "est".

Die ehem. "Ecclesia-Dei-Gemeinschaften" haben sich leider alle dieser gescheiterten, neokonservativen "Hermeneutik der Kontinuität" verschrieben und sind damit trotz ihrer Treue zum überl. röm. Ritus auf dem Holzweg!
Solimões
letzter Satz gut gesagt, gilt aber teilweise auch für die FSSPX.