Iacobus
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"3 Dinge müssen eintreten, damit der Teufel die Erde heimsuche"

Kritik an Tyson Fury
Großbritannien schämt sich für den Klitschko-Bezwinger

Montag, 30.11.2015, 17:07

Ein neuer Mann regiert das Schwergewichtsboxen. Tyson Fury überrascht die ganze Welt. In seiner Heimat feiern sie ihn entsprechend – doch es gibt auch entsetzte Stimmen. Ein britischer Politiker macht Fury sogar verantwortlich für die Selbstmorde junger Homosexueller.

Tyson Fury steht nach seinem Schock-Sieg gegen Wladimir Klitschko im Rampenlicht – jetzt werden auch seine Aussagen über Homosexuelle einem breiten Publikum bekannt.
Längst nicht jeder in Großbritannien ist stolz auf den neuen Schwergewichts-Weltmeister im Boxen.

"Widerliche Homophobie"

"Ich feiere Tyson Furys Sieg nicht", schrieb der Labour-Abgeordnete Chris Bryant bei Twitter. "Seine aggressive Art widerlicher Homophobie ist genau die, die zu Selbstmorden junger Homosexueller führt."

Fury hatte in Interviews immer wieder Homosexuelle beleidigt. Der "Mail on Sunday" etwa sagte er erst vor ein paar Wochen, drei Dinge müssten eintreten, damit der Teufel die Erde heimsuche.

Fury vergleicht Homosexuelle mit Pädophilen

"Eine davon ist, dass Homosexualität in einigen Ländern legalisiert wird, eine weitere ist die Legalisierung von Abtreibungen und die dritte ist Pädophilie", erklärte er. "Wer hätte in den 50er- und 60er-Jahren gedacht, dass die ersten beiden legalisiert werden würden?"
Fury sagte weiter: "Wenn ich sage, dass Pädophilie legalisiert werden könnte, klingt das verrückt. Aber wenn ich Ihnen in den 50er-Jahren gesagt hätte, dass die ersten beiden legalisiert würden, hätte man mich auch wie einen Verrückten angesehen."

Strafe für homophobe Äußerung

Im März 2013 musste Fury wegen homophober Äußerungen bei Twitter 3000 Pfund Strafe zahlen. Der Sportler hatte zwei andere Boxer als "schwule Liebhaber" bezeichnet. "Die Strafe trage ich locker", kommentierte er die Sache.
Später nannte Fury auch Wladimir Klitschko und Ex-Weltmeister Lennox Lewis "hundertprozentige Homosexuelle". Klitschko hatte den Briten vor dem Kampf als "krank" bezeichnet und eine "Therapie" angekündigt - der Plan aber schlug fehl.

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alfons maria stickler