Es kann zuweilen bei einem heiligen und sehr gläubigen Menschen vorkommen, dass er von Zweifeln geplagt wird, aber man muss immer noch unterscheiden, ob der Zweifel aus einem selbst kommt oder vom Bösen herangetragen wird. Ich wage zu behaupten, das kann man sehr wohl, wenn man aufpasst. Pater Kentenich, als er noch nicht heilig, sondern ein junger heranstrebender Theologiestudent und Novize war, wurde von großen Glaubenszwei- feln geplagt, obwohl er die Lehre besser beherrschte als seine Kameraden, ja er wagte es sogar, seine Professoren nicht selten zu verbessern. Diese schauten in der Vorlesung nicht selten zu ihm nach hinten, ob er nicht wieder seine Miene verzieht und sich zu einer Gegenfrage aufmacht. Nichts desto Trotz gab der heilige* Pater Josef Kentenich zu, dass er zur selben Zeit von Glaubenszweifeln geplagt war, denn das dogmatische Glaubensgebäude will nicht nur ge- lernt, sondern auch vollumfänglich geglaubt werden und da hakte es bei ihm. Nur die Marienweihe und seine ausgeprägte Frömmigkeit zur Muttergottes bewahrte ihn vor Schlimmerem. Er sagte, dass sie es war, die ihm seine Anflüge von Hochmut, komischerweise gepaart mit Glaubenszweifeln, nur durch seine Marienfrömmigkeit überwunden werden konnten. Ab der Priesterweihe, war er in der Praxis so eingespannt und von der Gnade so beeinflusst, dass ihm seine Glaubenszweifel keinen Raum mehr gaben. Er hat sie vollständig überwunden und wurde ein großer Pädagoge im katholischen Glauben.
Siehe, was bei Maria Valtorta in ihrem Werk „Der Gottmensch“ über den Zweifel steht. Es spricht die Muttergottes:
„Zweifel ist gefährlich, ja tödlich für den Geist. Tödlich, weil der Zweifel der erste Ausdruck der tödlichen Krankheit ist, die „Verzweiflung“ heißt. Gegen sie muss der Geist sich mit aller Kraft wehren, um nicht seelisch zugrunde zu gehen und Gott zu verlieren.“
Was sollten wir daraus lernen? Nicht das Anzweifeln der Worte Gottes ist die gesunde Einstellung, sondern die kindliche, demütige Annahme in vollstem Vertrauen und unter – ja, das wollen viele nicht hören – maximalem Misstrauen gegenüber sich selbst ist die richtige Einstellung. Warum ist das so? Weil der Geist Gottes viel weitherziger ist als wir das je sein könnten! Weil der Dreieinige Gott die Liebe ist, die unendlich weit über das hinaus geht, was wir uns jemals vorstellen könnten. Aber: der Schöpfer hat uns Herz und Verstand gegeben und dazu die Gnade, wenn wir sie nur erbitten, seinen Willen zu erkennen und seine Worte anzunehmen und in tugendhafter Weise zu verarbeiten.
Wir werden doch nicht glauben, dass Heiligkeit etwas mit Zweifel an Gottes Fügungen oder Worten zu tun hat? Dann sind wir noch weit weg von seiner Liebe. Wer Weis- heit zu besitzen wünscht, muss liebend werden, denn darin liegt die größte Weisheit und Anfang der Weisheit ist be- kanntermaßen die Gottesfurcht, wie u.a. Jesus BarSirach lehrt.
Wo der Glaube Gottes wohnt, hat Zweifel keinen Platz!
Beten wir um die Gabe eines festen Glaubens, denn sie ist das Fundament für Hoffnung und Liebe und somit für Heiligkeit.
Anm.: *Er ist noch nicht heilig gesprochen, aber für mich ist es jetzt schon bewiesen, dass er ein großer Heiliger war
Wann wurde Pater Kentenich heilig gesprochen? Heiligmäßig - ja! Sein Seligsprechungsprozess des Postulators wurde mit grobschlächtigen Unterstellungen und Verleumdungen hinausgezögert . . .
Wir hatten heute zwischen 17.00 Uhr und etwa 18.30 Uhr Demo gegen die Abtreibung in Freiburg. Ich war nicht schlecht erstaunt, wer da von fremder Seite noch angereist kam.