Tina 13
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Hl. Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien, Kirchenlehrer. Hl. Basilius „Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?“ „Wie kann ich dem Herrn all das vergelten?“…Mehr
Hl. Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien, Kirchenlehrer.

Hl. Basilius

„Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?“

„Wie kann ich dem Herrn all das vergelten?“ (Ps 116,12). Nicht durch ein Dankopfer oder Brandopfer, nicht durch Befolgung des vorgeschriebenen Kultes, sondern ganz und gar durch mein Leben. Deshalb, so schreibt der Psalmist „will ich den Kelch des Heils erheben“ (V. 13). Der Psalmist bezeichnet als Kelch die Mühsale und Kämpfe, die der Sohn in seiner Hingabe an den Vater ertrug, und die Beharrlichkeit, mit der er bis in den Tod der Sünde Widerstand leistete. Von diesem Kelch spricht der Herr selber in den Evangelien: „Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber“ (Mt 26,39). Und zu den Jüngern sagt er: „Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?“ Damit meinte er den Tod, den er für das Heil der Welt erleiden wollte. Deshalb sagt er: „Ich erhebe den Kelch des Heils“, d.h. ich bin durstig, ich strecke mich mit meinem ganzen Sein so aus nach der Vollendung des Martyriums, dass ich sogar die Qualen, die ich in den Kämpfen meiner Liebe als Sohn erduldet habe, für eine Erholung der Seele und des Leibes halte und nicht für ein Leiden. Ich selbst, so sagt er, biete mich dem Herrn als Opfergabe dar… Und ich bin bereit, die Verheißungen vor dem ganzen Volk zu bezeugen, denn „ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen offen vor seinem ganzen Volk!“ (Ps 116,18)

Homilie über Psalm 115, § 4
Tina 13
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Tina 13
Hl. Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien, Kirchenlehrer
Nichts Christus vorziehen
Nachdem unser Herr Jesus Christus öfter, und durch mehrere Taten bekräftigt, allen diesen Hinweis gegeben hat: „Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach“ (Mt 16,24) und außerdem: „Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, …Mehr
Hl. Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien, Kirchenlehrer

Nichts Christus vorziehen

Nachdem unser Herr Jesus Christus öfter, und durch mehrere Taten bekräftigt, allen diesen Hinweis gegeben hat: „Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach“ (Mt 16,24) und außerdem: „Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet“ (Lk 14,33), so glauben wir, dass sich dieses Gebot auf mehreres erstreckt, dem man entsagen muss […] Daher müssen wir einzig und allein den himmlischen Schatz wählen, um bei ihm das Herz zu haben. „Denn wo dein Schatz ist“, heißt es, „da ist auch dein Herz“ (Mt 6,21). Behalten wir daher irgend einen irdischen Besitz oder ein vergängliches Gut für uns zurück, so bleibt darin der Geist gleichsam im Schlamm vergraben, und die Seele kann niemals zur Anschauung Gottes gelangen und zur Sehnsucht nach den himmlischen Schönheiten und den uns in den Evangelien verheißenen Gütern bewogen werden. In den Besitz dieser verheißenen Güter nämlich können wir nur gelangen, wenn uns ein anhaltendes und heftiges Verlangen, sie zu erlangen, antreibt und uns die damit verbundene Mühe geringfügig erscheinen lässt.

Die Entsagung besteht also, wie jene Worte beweisen, in der Loslösung von den Banden dieses materiellen zeitlichen Lebens und in der Befreiung von menschlichen Hantierungen, wodurch wir besser in den Stand gesetzt werden, den Weg zu Gott anzutreten und ungehindert nach dem Besitz und Genuss jener Güter zu streben, die kostbarer sind als Gold und Edelsteine. Diese Freiheit, um es mit einem Worte zu sagen, ist eine Versetzung des menschlichen Herzens in den Himmel, so dass wir sagen können: „Unsere Heimat aber ist im Himmel“ (Phil 3,20). Ja sie ist, was das Größte ist, der Anfang der Gleichförmigkeit mit Christus, der reich war und unseretwegen arm wurde (vgl. 2 Kor 8,9). Ohne diese Gleichförmigkeit sind wir nicht im Stande, die evangeliumskonforme Lebensweise Christi zu erreichen.

55 ausführliche Regeln in Frage und Antworten; Frage 8, 1.3 (vgl. auch Bibliothek der Kirchenväter)
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Tina 13
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Hl. Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien, Kirchenlehrer
„Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert werden“
„Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (vgl. Mt 23,12) […] Lasst es uns dem Herrn gleichtun, der vom Himmel in die tiefste Erniedrigung herabgestiegen ist und schließlich zu einer Höhe emporgehoben …Mehr
Hl. Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien, Kirchenlehrer

„Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert werden“

„Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (vgl. Mt 23,12) […] Lasst es uns dem Herrn gleichtun, der vom Himmel in die tiefste Erniedrigung herabgestiegen ist und schließlich zu einer Höhe emporgehoben wurde, die seiner würdig war. Lasst uns alles ausfindig machen, was der Herr uns lehrt, um uns zur Demut zu führen.

Schon als Säugling finden wir ihn in einer Höhle; er liegt nicht in einer Wiege sondern in einer Krippe. Im bescheidenen Haus eines Handwerkers und einer armen Mutter ist er seiner Mutter und ihrem Mann gehorsam. Er ließ sich belehren und hörte auf die, derer er nicht bedurfte; er stellte Fragen, doch so, dass man ob seiner Weisheit in Staunen geriet. Er unterstellte sich Johannes, und empfing als Herr von seinem Diener die Taufe. Er hat denen, die sich gegen ihn stellten, nie Widerstand geleistet, hat seine unbesiegbare Macht nicht unter Beweis gestellt, um sich aus der Hand derer zu befreien, die ihn in Fesseln hielten. Wie ohnmächtig ließ er an sich alles geschehen, und wo er es für richtig hielt, lieferte er sich einer vergänglichen Macht aus. Vor dem Hohenpriester erschien er als Angeklagter, vor dem Statthalter unterwarf er sich dessen Urteil, und stumm ertrug er die Verleumdungen, wo er doch den Verleumdern hätte entgegen treten können. Bedeckt vom Auswurf nichtswürdiger Sklaven und Bediensteter, wurde er schließlich dem Tod ausgeliefert, einem in den Augen der Menschen schimpflichen Tod. So verlief sein Leben, von der Geburt bis zum Tod. Nach solcher Erniedrigung jedoch ließ er seine Herrlichkeit aufscheinen […] Lasst uns in seine Spuren treten, damit auch wir zur ewigen Herrlichkeit gelangen.

Predigt über die Demut, 5−6
Tina 13
Hl. Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien, Kirchenlehrer
Jesus sagte: Betet ohne Unterlaß
Du darfst dein Gebet nicht nur auf eine in Worten ausgedrückte Bitte beschränken. Denn Gott hat es nicht nötig, dass man vor ihm Reden schwingt. Er weiß, was wir brauchen, selbst wenn wir um nichts bitten. Was haben wir also zu sagen? Das Gebet besteht nicht aus Phrasen. Es …Mehr
Hl. Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien, Kirchenlehrer

Jesus sagte: Betet ohne Unterlaß

Du darfst dein Gebet nicht nur auf eine in Worten ausgedrückte Bitte beschränken. Denn Gott hat es nicht nötig, dass man vor ihm Reden schwingt. Er weiß, was wir brauchen, selbst wenn wir um nichts bitten. Was haben wir also zu sagen? Das Gebet besteht nicht aus Phrasen. Es umschließt das ganze Leben. „Ob ihr also esst oder trinkt“, sagt der Apostel Paulus, „oder etwas anderes tut: tut alles zur Verherrlichung Gottes!“ (1 Kor 10,31). Bist du bei Tisch? Dann bete, wenn du dein Brot nimmst und danke dem, der es dir gibt; wenn du deinen Wein trinkst, dann erinnere dich an den, der ihn dir zum Geschenk gemacht hat, um dein Herz zu erfreuen und dein Elend zu lindern. Wenn du das Mahl beendet hast, so denke an deinen Wohltäter. Wenn du dein Gewand nimmst, danke dem, der es dir gab. Wenn du deinen Mantel anziehst, zeige deine zärtliche Anhänglichkeit an Gott, der uns mit Kleidern ausstattet, die dem Winter oder dem Sommer entsprechen, um unser Leben zu beschützen.

Am Ende des Tages danke ihm, der dir die Sonne geschenkt hat bei der Tagesarbeit und das Feuer, um die Nacht zu erhellen und unseren Bedürfnissen nachzugehen. Die Nacht liefert dir genug Gründe, dankbar zu sein: Wenn du den Himmel betrachtest und über die Schönheit der Sterne meditierst, dann bete zum Herrn des Alls, der all diese Dinge gemacht hat mit so viel Weisheit. Wenn du die ganze Natur schlafend findest, bete den an, der uns durch den Schlaf unsere Müdigkeit erleichtert und uns durch ein wenig Ruhe die Körperkräfte zurückschenkt.

So wirst du ohne Unterlass beten, wenn dein Gebet sich nicht auf Phrasen beschränkt, sondern wenn du vielmehr bestrebt bist, solange du lebst mit Gott vereint zu sein und dadurch aus deinem Leben ein ununterbrochenes Gebet machst.

5. Homilie
Tina 13
Hl. Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien, Kirchenlehrer
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Reich vor Gott sein
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„Was soll ich bloß tun? Woher bekomme ich zu essen? Womit soll ich mich kleiden?“ So spricht dieser Reiche. Sein Herz leidet, der Kummer verzehrt ihn; denn woran andere ihre Freude haben, das bedrückt den Geizhals. Selbst gefüllte Scheunen bedeuten für ihn kein Glück. Was seine Seele …Mehr
Hl. Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien, Kirchenlehrer
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Reich vor Gott sein
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„Was soll ich bloß tun? Woher bekomme ich zu essen? Womit soll ich mich kleiden?“ So spricht dieser Reiche. Sein Herz leidet, der Kummer verzehrt ihn; denn woran andere ihre Freude haben, das bedrückt den Geizhals. Selbst gefüllte Scheunen bedeuten für ihn kein Glück. Was seine Seele so bitter leiden lässt, sind seine überquellenden Kornkammern [...]
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Richte dein Augenmerk, o Mensch, auf den, der dich mit seiner Freigiebigkeit so reich beschenkt hat. Denk ein wenig über dich selbst nach: Wer bist du? Was ist dir anvertraut worden? Von wem bist du in deine Stellung gehoben worden? Warum hast gerade du den Vorzug vor vielen anderen bekommen? Der gütige Gott hat dich zu seinem Verwalter gemacht; du trägst Verantwortung für deine Amtsbrüder: glaub ja nicht, dass alles allein für deinen Bauch zubereitet worden ist! Das Vermögen in deiner Hand - geh damit um, als gehöre es Anderen. Die Freude, die es dir bereitet, ist von kurzer Dauer, bald zerrinnt es und ist weg, du aber wirst streng zur Rechenschaft gezogen. Du bewachst alles, mit verriegelten Türen und Schlössern. Und obgleich du alles weggesperrt hast, kannst du vor Angst nicht schlafen [...]
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„Was soll ich bloß tun?“ Darauf ist bereits eine entschiedene Antwort gegeben worden: „Ich werde die Hungrigen sättigen; ich werde meine Kornkammern öffnen und alle Bedürftigen einladen [...] Ich werde ein großzügiges Wort aussprechen: Ihr alle, denen es an Brot fehlt, kommt zu mir, nehmt euch euren Anteil von den Gaben, die Gott uns geschenkt hat, ein jeder soviel er braucht.“
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Homilie 6,über den Reichtum; PG 31, 261f.
Tina 13
Hl. Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien, Kirchenlehrer
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„Als er das hörte, ging er traurig weg“
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Der Fall des jungen reichen Mannes und vergleichbare Fälle lassen mich an einen Reisenden denken, der eine Stadt besuchen will und bis hart an ihre Stadtmauer gelangt. Dort findet er eine Herberge vor, in der er absteigt. Weil er aber nicht den Mut aufbringt, die …Mehr
Hl. Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien, Kirchenlehrer
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„Als er das hörte, ging er traurig weg“
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Der Fall des jungen reichen Mannes und vergleichbare Fälle lassen mich an einen Reisenden denken, der eine Stadt besuchen will und bis hart an ihre Stadtmauer gelangt. Dort findet er eine Herberge vor, in der er absteigt. Weil er aber nicht den Mut aufbringt, die restlichen Schritte zu tun, verzichtet er auf den Lohn seiner beschwerlichen Reise und versagt sich den Anblick der Schönheiten der Stadt. Von dieser Art sind Menschen, die zwar die Gebote halten, sich aber nicht vorstellen können, ihr Hab und Gut herzugeben. Ich kenne eine Menge Leute, die fasten, beten, Buße tun und alle möglichen Werke der Frömmigkeit verrichten, aber für die Armen keinen Pfennig übrig haben. Was nützen ihnen da die anderen Tugenden?
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Sie werden nicht ins Himmelreich eingehen; denn „eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.“ Das ist ein klares Wort, und der es sagt, lügt nicht; es sind nur wenige, die sich davon berühren lassen. „Wie sollen wir bloß leben, wenn man uns alles weggenommen hat?“ So hört man sie sagen. „Wie werden wir unser Leben fristen, wenn alles verkauft ist und uns nichts mehr gehört?“ Fragt mich nicht, welch tiefe Absicht hinter den Geboten Gottes steckt. Er, der unsere Gesetze erlassen hat, versteht sich auch auf die Kunst, das Unmögliche mit dem Gesetz in Einklang zu bringen.
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Homilie 7, über den Reichtum; PG 31,278
Tina 13
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Tina 13
Hl. Basilius
Sich als klug erweisen
Bedenke, Mensch, wer dich mit seinen Gaben überhäuft hat. Gehe in dich. Erinnere dich daran, wer du bist, welchen Auftrag du zu erfüllen hast, wer ihn dir gegeben hat, aus welchem Grunde du vielen anderen vorgezogen worden bist. Du bist Diener des gütigen Gottes; du trägst die Verantwortung für deine Mitstreiter im Dienst. Glaub ja nicht, dass alle diese Güter …Mehr
Hl. Basilius

Sich als klug erweisen

Bedenke, Mensch, wer dich mit seinen Gaben überhäuft hat. Gehe in dich. Erinnere dich daran, wer du bist, welchen Auftrag du zu erfüllen hast, wer ihn dir gegeben hat, aus welchem Grunde du vielen anderen vorgezogen worden bist. Du bist Diener des gütigen Gottes; du trägst die Verantwortung für deine Mitstreiter im Dienst. Glaub ja nicht, dass alle diese Güter für deinen Bauch allein gedacht sind. Verfüge über die Güter in deinen Händen als gehörten sie jemanden anderes; sie würden dir lediglich für einige Zeit Freude bereiten, sich dann aber auflösen und verschwinden. Vielmehr wird von dir eine detaillierte Rechenschaft über sie verlangt werden [...]

„Was soll ich tun?“ Die Antwort war einfach: „Ich werde die Hungrigen sättigen; ich werde meine Scheunen öffnen und die Armen einladen [...] Ihr alle, den es an Brot mangelt, kommt zu mir. Dass jeder einen ausreichenden Teil der Güter nehme, die Gott mir geschenkt hat. Kommt und schöpft aus ihnen wie aus einem öffentlichen Brunnen.“

Predigt Nr. 6, Über den Reichtum; PG 31, 261f.
Tina 13
Hl. Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien, Kirchenlehrer
„Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte unterbringen soll“
„Was soll ich tun?“ Hierauf gäbe es eine prompte Antwort: „Ich werde die Hungernden sättigen; ich werde meine Speicher für alle öffnen [...] Ich werde sie großzügig einladen: Kommt alle zu mir, die ihr nicht genug zu essen habt; holt euch …Mehr
Hl. Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien, Kirchenlehrer

„Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte unterbringen soll“

„Was soll ich tun?“ Hierauf gäbe es eine prompte Antwort: „Ich werde die Hungernden sättigen; ich werde meine Speicher für alle öffnen [...] Ich werde sie großzügig einladen: Kommt alle zu mir, die ihr nicht genug zu essen habt; holt euch – jeder was er braucht – euren Teil der Gaben Gottes: sie fließen wie aus einem öffentlichen Brunnen.“ Du aber, du reicher Narr, bist weit davon entfernt so zu handeln. Warum? Du vergönnst es den anderen nicht, sich des Wohlstands zu erfreuen; du stellst kleinliche Berechnungen an; du machst dir nicht etwa Gedanken darüber, wie du einem jeden das Nötige zuteilen könntest, sondern darüber, wie du alles, was du besitzt, zusammenhalten und die anderen daran hindern kannst, in dessen Genuss zu kommen [...]

Nehmt euch in acht, liebe Brüder, dass euch nicht das gleiche Los zuteil wird wie diesem Menschen! Die Schrift bietet uns dieses Beispiel, damit wir uns ja nicht genauso verhalten. Mach es wie die Erde: bring Früchte hervor und erweise dich nicht minderwertiger als sie, die doch keine Seele hat! Sie bringt ihre Erträge nicht zum eigenen Ergötzen, sondern um dir damit zu dienen. Im Gegensatz dazu erntest du den ganzen Ertrag deiner Wohltätigkeit für dich selber. Denn der Segen, der guten Werken entspringt, kehrt zu denen zurück, die sie tun. Du hattest eine offenen Hand für die Hungrigen: was du gegeben hast, das bleibt aber bei dir und kommt sogar mit einem Zuschlag zu dir zurück! Wie das Getreidekorn, wenn es in die Erde fällt, dem nützt, der es ausgesät hat, so bringt dein Brot für den Hungernden später für dich selbst einen überreichen Ertrag. Das Ende deiner Bemühungen möge für dich zum Beginn der Aussaat im Himmel werden.

Homilie 6, Über den Reichtum
Tina 13
Hl. Basilius
Die Heiligkeit der Engel
„Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel geschaffen, ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes“ (Ps 33,6) […] Wie könnte man da nicht an die heilige Dreifaltigkeit denken: Der Herr, der anordnet; das Wort, das erschafft; der Atem, der stärkt? Was bedeutet „stärken“, wenn nicht in Heiligkeit vervollkommnen? Wobei das Wort doch sicher besagt, dass etwas …Mehr
Hl. Basilius

Die Heiligkeit der Engel

„Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel geschaffen, ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes“ (Ps 33,6) […] Wie könnte man da nicht an die heilige Dreifaltigkeit denken: Der Herr, der anordnet; das Wort, das erschafft; der Atem, der stärkt? Was bedeutet „stärken“, wenn nicht in Heiligkeit vervollkommnen? Wobei das Wort doch sicher besagt, dass etwas fest im Guten verankert ist. Ohne den Heiligen Geist aber gibt es keine Heiligkeit; denn die „Mächte des Himmels“ sind nicht aus sich selbst heilig, sonst würden sie sich nicht vom Heiligen Geist unterscheiden; sie haben das Maß ihrer Heiligkeit, jede ihrem Rang gemäß, vom Heiligen Geist…

Die Wesenheit der Engel besteht möglicherweise aus einem Lufthauch oder einem immateriellen Feuer. Ein Psalm sagt: „Du machst dir die Winde zu Boten und lodernde Feuer zu deinen Dienern“ (Ps 104,4). Deshalb können sie an einem Ort sein und dann in körperlicher Weise denen, die dessen würdig sind, sichtbar werden. Die Heiligkeit… aber ist ihnen vom Heiligen Geist zugeteilt. Und die Engel bewahren ihre Würde dadurch, dass sie im Guten verharren, bei ihrer Entscheidung bleiben. Ihre Entscheidung ist es, niemals vom wahren Gut zu weichen…

Abhandlung über den Heiligen Geist, Kap 16
Tina 13
Hl. Basilius
„Damit jeder, der an ihn glaubt, durch ihn das ewige Leben erlangt“
Das Bild ist eine Möglichkeit, musterhaft etwas darzustellen, was wir erwarten. So bildet z.B. Adam im voraus den Adam ab, der kommen sollte (1Kor 15,45), und der Fels [in der Wüste, während des Exodus] versinnbildlicht Christus; das aus dem Felsen strömende Wasser steht für die lebensspendende Macht des Wortes (Ex …Mehr
Hl. Basilius

„Damit jeder, der an ihn glaubt, durch ihn das ewige Leben erlangt“

Das Bild ist eine Möglichkeit, musterhaft etwas darzustellen, was wir erwarten. So bildet z.B. Adam im voraus den Adam ab, der kommen sollte (1Kor 15,45), und der Fels [in der Wüste, während des Exodus] versinnbildlicht Christus; das aus dem Felsen strömende Wasser steht für die lebensspendende Macht des Wortes (Ex 17,6; 1Kor 10,4), denn er hat gesagt: „Wer Durst hat, komme zu mir, und er trinke“ (Joh 7,37). Das Manna ist die Vorabbildung des „lebendigen Brotes, das vom Himmel herabgekommen ist“ (Joh 6,51), und die an einer Stange aufgehängte Schlange – wer zu ihr aufblickt, wird gerettet – ist das Sinnbild für die Passion, für unsere am Kreuz vollbrachte Rettung (Num 21,9). Was die Schrift über die Israeliten sagt, die aus Ägypten ausziehen, ist gleichfalls eine Vorabbildung derer, die durch die Taufe gerettet werden; denn die Erstgeborenen der Israeliten sind gerettet worden... durch die Gnade, die denen zuteil wurde, die mit dem Blut des Paschalammes bezeichnet waren: dieses Blut bildet im voraus das Blut Christi ab... Was das Meer und die Wolke betrifft (Ex 14), so führten beide, indem sie Staunen hervorriefen, zum Glauben; in der Folgezeit aber stellten sie die Gnade dar, die kommen sollte. „Wer ist weise? Wer die reiche Huld des Herrn begreift!“ (Ps 106,43) Er begreift, dass das Meer, als Vorabbildung der Taufe, das Loskommen vom Pharao ermöglichte – wie die Taufe uns der Tyrannei des Teufels entkommen lässt. Seinerzeit hat das Meer den Feind verschlungen, heute stirbt die Feindschaft, die uns von Gott trennte. Aus dem Meer kam das Volk heil und unversehrt heraus, und wir entsteigen dem Wasser wie vom Tod zum Leben Erwachte, gerettet durch die Gnade dessen, der uns gerufen hat. Und was die Wolke angeht: sie war eine leise Andeutung der Gabe des Heiligen Geistes, der das Feuer der Leidenschaften löscht und so unseren Gliedern Kühlung schenkt.

Traktat über den Heiligen Geist, 14
Tina 13
Hl. Basilius
Die beiden Gebote der Liebe
Frage: Bitte sage uns als erstes, ob den Geboten Gottes eine bestimmte Reihenfolge zugrunde liegt. Gibt es ein erstes, zweites, drittes Gebot und so fort? ... Antwort: Der Herr selbst hat die Reihenfolge festgelegt, die bei den Geboten zu beachten ist. Das erste und größte ist das, welches die Liebe zu Gott betrifft und das zweite, diesem gleich, oder vielmehr …Mehr
Hl. Basilius

Die beiden Gebote der Liebe

Frage: Bitte sage uns als erstes, ob den Geboten Gottes eine bestimmte Reihenfolge zugrunde liegt. Gibt es ein erstes, zweites, drittes Gebot und so fort? ... Antwort: Der Herr selbst hat die Reihenfolge festgelegt, die bei den Geboten zu beachten ist. Das erste und größte ist das, welches die Liebe zu Gott betrifft und das zweite, diesem gleich, oder vielmehr dessen Erfüllung und logische Folge, betrifft die Liebe zum Nächsten... Frage: Sag' uns zuerst etwas über die Gottesliebe. Es wird erwartet, dass wir Gott lieben, aber wie sollen wir ihn lieben? ... Antwort: Man kann die Liebe zu Gott nicht lehren. Es hat uns niemand beigebracht, am Licht Freude zu haben oder insbesondere am Leben festzuhalten; auch hat uns niemand gelehrt, die zu lieben, denen wir unsere Existenz verdanken oder die uns großgezogen haben. So, oder noch vielmehr, lernen wir auch nicht durch Unterweisung von außen, Gott zu lieben. In der Natur des lebendigen Wesens – ich meine des Menschen – liegt eine Art Keim, der das Prinzip der Liebesfähigkeit enthält. In dem Maße, wie wir lernen, die Gebote Gottes zu halten, werden wir uns auch dieses Keimes annehmen, ihn fleißig pflegen, ihn sorgfältig nähren, und ihn mit Hilfe der göttlichen Gnade zur Entfaltung bringen. Ich lobe Euren Eifer, denn ohne Eifer erreicht man sein Ziel nicht... Wir müssen wissen, dass es nur eine einzige Tugend der Liebe gibt, die aber in ihrer Wirkmächtigkeit alle anderen Gebote umschließt: „Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten“ (Joh 14,23) und: „An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten“ (Mt 22,40).

Die großen monastischen Regeln, Q 1-2
Tina 13
Hl. Basilius
„Er hat hundertfache Frucht getragen“
Du bist Diener des heiligen Gottes, ein Verwalter zum Wohle derer, die im selben Dienst stehen wie du. Glaub nicht, dass alle Güter, die du besitzt, zu deinem eigenen Verbrauch bestimmt sind… Mensch, mach es wie die Erde: Trage Früchte wie sie; erweise dich nicht als härter als eine unbeseelte Materie. Die Erde lässt ihre Früchte nicht reifen zu …Mehr
Hl. Basilius

„Er hat hundertfache Frucht getragen“

Du bist Diener des heiligen Gottes, ein Verwalter zum Wohle derer, die im selben Dienst stehen wie du. Glaub nicht, dass alle Güter, die du besitzt, zu deinem eigenen Verbrauch bestimmt sind… Mensch, mach es wie die Erde: Trage Früchte wie sie; erweise dich nicht als härter als eine unbeseelte Materie. Die Erde lässt ihre Früchte nicht reifen zu ihrem eigenen Verzehr, sondern zu deinem Nutzen. Und du, du erntest ja auch die Früchte deiner Großherzigkeit, da der Lohn der guten Werke auf die zurückfällt, die sie vollbringen. Du hast den Hungrigen gespeist; was du gegeben hast, kommt mit Zinsen zu dir zurück. Wie das in die Ackerfurche geworfene Getreidekorn dem Sämann Nutzen bringt, so bringt dir später das Brot, das du dem Hungrigen reichst, großen Gewinn. Wenn also auf Erden die Zeit der Ernte kommt, ist es für dich Zeit, in den Himmel zu säen: „Sät als eure Saat Gerechtigkeit aus“ (Hos 10,12). Warum diese ganze Unruhe? Warum bist du so in Sorge und so voller Eifer, deinen Schatz hinter Mörtel und Steinen einzuschließen? „Guter Ruf ist kostbarer als großer Reichtum“ (Spr 22,1).

Predigt Nr. 6, über den Reichtum; PG 31,262f
Tina 13
🙏 🙏