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Jeder Mensch ist auf der Suche nach Glück. Was ist das Glück?

Der Philosoph Aristoteles sagt, das Glück bestehe in der Ausbildung des eigenen Denkens. Dadurch werde der Mensch tugendhaft, was schon Glück und Voraussetzung zum Glück sei.

Thomas von Aquin: Der Mensch sucht das Gute. Das Gute bedeutet Vollkommenheit, Vollendung. Das Gute ist das bis zur letzten Vollendung Gekommene.
Der Geist des Menschen hat von Natur aus das Verlangen, alles zu erkennen. In der Anschauung Gottes sieht der Mensch nicht alles, was Gott wirkt oder wirken kann.Je schärfer ein Verstand ist, desto mehr erkennt er die Ursachen und Wirkungen. Kein geschaffener Verstand vermag Gott ganz zu begreifen. Und kein geschaffener Verstand kann in der Anschauung Gottes alles erkennen, was Gott wirkt und wirken kann. Je vollkommener freilich ein Geist Gott schaut, um so mehr erkennt er von dem, was Gott wirkt und wirken kann.

Die Anschauung Gottes steht höher als die Erkenntnis aller übrigen Dinge. Das natürliche Verlangen des geschaffenen Geistes zielt auf eine Erkenntnis von all dem, was den Verstand vervollkommnet, auf die Erkenntnis nämlich der Arten und Gattungen und ihrer Sinnzusammenhänge; all das wird für jeden in der Anschauung Gottes mit eingeschlossen sein.
Und wenn aber einer nur G o t t schauen würde, den Quell und Urgrund aller Wesen und aller Wahrheit, so würde das sein natürliches Verlangen nach Erkenntnis derart stillen, dass er nichts weiter verlangte und glückselig wäre.

In diesem Sinne sagt Augustinus: "Unselig der Mensch, der alles - d.h. alle Geschöpfe - kennt, nur dich nicht! Selig aber, wer dich kennt, mag er auch sonst nichts kennen."