Papst spricht seiner Nummer Zwei das Vertrauen aus

(gloria.tv/ KNA) Papst Benedikt XVI. hat Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone (77) sein Vertrauen ausgesprochen und ihn gegen «ungerechtfertigte Kritik» verteidigt. Sein Schreiben vom Januar 2010, in dem Bertone über die Pensionsgrenze hinaus in seinem Amt bestätigte, sei unverändert gültig, betonte der Papst in einem am Mittwoch im Vatikan veröffentlichten Brief. Ausdrücklich dankt er Bertone darin für die treue Verbundenheit und den klugen Rat, der ihm gerade in den vergangenen Monaten sehr geholfen habe. Der Brief des Papstes ist auf den 2. Juli datiert.

Bertone war in den vergangenen Wochen im Zusammenhang mit der «Vatileaks»-Affäre in die Kritik geraten. Die Veröffentlichung vertraulicher Vatikanpapiere sei letztlich eine Kritik an der Amtsführung des Kardinalsstaatsekretärs, erklärten Beobachter.

Wörtlich heißt es in dem Brief, den der Papst unmittelbar vor seiner Abreise nach Castel Gandolfo an Bertone richtete: «Mit Bedauern habe ich die ungerechtfertigte Kritik gegen Ihre Person zur Kenntnis genommen. Ich möchte Ihnen erneut mein persönliches Vertrauen erneuern, das ich Ihnen bereits in dem Brief vom 15. Januar 2010 bekundet habe, dessen Inhalt für mich unverändert gültig bleibt.»

In jenem Schreiben hatte Benedikt XVI. in Antwort auf das altersbedingte Rücktrittsangebot Bertones zum 75. Geburtstag die vielfältigen Verdienste des Kardinals und die lange gute Zusammenarbeit gewürdigt. Der Papst erklärte damals, dass er «auch in Zukunft nicht auf Ihre wertvolle Zusammenarbeit verzichten möchte».