Erzbischof Marx: Das Katholische ist etwas Aufklärendes ist und nichts Verdunkelndes

(gloria.tv/ Pressemeldung Erzbistum München) Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, betrachtet es als zentrale Aufgabe einer katholischen Hochschule, „eine neue Fortschrittsidee“ zu entwickeln. „Wir brauchen eine neue Idee, was zukünftig lebensdienendes Leben ist, wie wir Gesellschaft künftig aufbauen können. Wachstum allein ist kein Datum für Fortschritt in der Gesellschaft“, sagte Marx, neuer Magnus Cancellarius und Vorsitzender des Stiftungsrates der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), bei einem Festakt zum Dies Academicus in Eichstätt am Montagabend, 15. November.

Marx erinnerte daran, dass Papst Benedikt XVI. in seiner Sozialenzyklika „Caritas in veritate“ eine neue humanistische Synthese angemahnt habe. „Eine katholische Universität sollte sich an dieser Diskussion beteiligen. Wo sonst sollte diese möglich sein?“ Dabei sollte klar werden, dass „katholische Universitäten in Forschung und Lehre etwas in die Gesellschaft einbringen, was keine andere Einrichtung in diese Gesellschaft einbringt“.

Ziel in der Weiterentwicklung der KU sei es, zu „einem unverzichtbaren Ort und Partner in der deutschen Hochschullandschaft“ zu werden, so Marx: „Dafür brauchen wir ein umfassendes Bild von Bildung und Wissenschaft. Es muss deutlich werden, dass das Katholische etwas Aufklärendes ist und nichts Verdunkelndes.“ Marx räumte ein, dass hier noch viel zu tun sei, um Vorurteile zu beseitigen. Katholische Bildung sei in jedem Fall „ganzheitlich, nicht kleinkariert und eng“. Forschung und Lehre an einer Katholischen Universität folgten einer „unabgeschlossenen Neugier“, gleichwohl gründeten sie auf einem „festen Standpunkt“.

Der Glaube gebe dem Wissen einen ethischen Horizont, er sei kein Hindernis, sondern vielmehr eine Quelle, die helfe, das Wissen einzuordnen, betonte Marx: „Es kann jemand viel wissen, aber vollkommen ungebildet sein.“ Das katholische Profil sei etwas, „das man nicht einfach vorgeben kann, sondern etwas, das sich im Gespräch entwickelt“. Der Glaube stelle „eine gewisse Sicht auf die Welt“ dar, Lernende und Lehrende sollten damit eine Orientierung erfahren. Dies könne beispielsweise in einer tragenden Rolle von Philosophie und Theologie zum Ausdruck kommen oder in einer verstärkten Einbindung der Katholischen Soziallehre bei den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Letztlich sei aber das wissenschaftliche Niveau entscheidend. „Die Ausstrahlung erfolgt über die Qualität“, so Marx in seiner Festansprache.

In einer feierlichen Vesper, die Erzbischof Marx zuvor mit dem Bischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke, in der Eichstätter Schutzengelkirche feierte, erinnerte Marx daran, dass Glaube wie Vernunft „nicht vor Pathologien gefeit“ seien. Hier könne gerade eine Katholische Universität als Korrektiv wirken. Es gelte, „aus der Wahrheit heraus sich einem Dialog zu öffnen – ohne Angst“. Im Verständnis von Glaube als vernunftgeleitete Aufklärung gelte es, sich den intellektuellen Diskursen der Zeit zu stellen: „Nur wenn er der Vernunft, dem Denken standhält, überzeugt der Glaube.“
Leutfred
Die Auslassungen des Erzbischofs sind wenig überzeugend. Der liberale Fortschrittsgedanke des 19. Jh., den Marx aufgreift, ist im 20. Jh. total gescheitert und konnte nur durch ein weltweites Repressionssystem gerettet werden, erinnert sei an die unzähligen mörderischen Kriege zur Verbreitung der liberalen Demokratie seit dem 2. Weltkrieg. Sicherlich ist „Wachstum kein Datum“, doch Wachstum, besser …Mehr
Die Auslassungen des Erzbischofs sind wenig überzeugend. Der liberale Fortschrittsgedanke des 19. Jh., den Marx aufgreift, ist im 20. Jh. total gescheitert und konnte nur durch ein weltweites Repressionssystem gerettet werden, erinnert sei an die unzähligen mörderischen Kriege zur Verbreitung der liberalen Demokratie seit dem 2. Weltkrieg. Sicherlich ist „Wachstum kein Datum“, doch Wachstum, besser als Wachstum maskierte Zersetzung, ist die Voraussetzung für den Fortschritt, den Marx predigt. Aus katholischer Sicht sind derartige Vorstellungen unhaltbar.
Auch die weiteren Ausführungen von Marx sind als Nachhall eines verstaubten Liberalismus zu werten. Weder Welt noch Kirche können davon profitieren.
Die Pathologie, von der Marx spricht, ist der Versuch, Belial mit Christus in Einklang zu brignem, wie ihn Marx als treuer Bischof des 2. Vatikanums ungebrochen unternimmt.