Unabhängigkeit des Kosovos: Der Vatikan ruft zu Besonnenheit auf.

Nach der Unabhängigkeitserklärung des Kosovos ruft der Heilige Stuhl zu Besonnenheit auf. Er wendet sich dabei besonders an die serbischen und kosovarischen Politiker, damit extremistische Reaktionen, die zu Gewalt führen, vermieden werden.
P. Federico Lombardi, der Direktor des Pressebüros des Heiligen Stuhls, erklärt, dass der Vatikan erst nach der Abschätzung der Situation eine offizielle diplomatische Position einnehmen wird.

“Der Heilige Stuhl fühlt sich seiner moralischen und spirituellen Mission verpflichtet, die auch Frieden und Ordnung in den internationalen Beziehungen betrifft, und lädt deshalb alle und insbesondere die politischen Verantwortlichen Serbiens und des Kosovos zu Besonnenheit und Mäßigung ein. Ein entschlossener und praktischer Kompromiss soll extremistische Reaktionen und gewalttätige Ausschreitungen vermeiden.“ So heißt es aus dem Vatikan.
Besondere Aufmerksamkeit müsse der Bewahrung von Demokratie und Rechtsstaat sowie dem Bemühen, internationale Standards bei Minderheitenrechten und den Rechten aller – unabhängig von Ethnie, Religion, Sprache oder Nationalität - gewidmet werden. Außerdem gelte es, das wertvolle christliche Kunst- und Kulturgut zu schützen.
Serbisch-orthodoxe Kirchen und Klöster waren in den letzten Jahren von radikalen Kosovaren angegriffen worden.