Tina 13
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Vom Antichrist - Hl. Alfons von Liguori

VOM ANTICHRIST ------Hl. Alfons von Liguori
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1. Die Eltern des Antichrist ...
2. Seine Heimat wird Babylonien in Chaldäa sein. Von Kindheit an wird er voller Laster und vom Teufel besessen sein.
3. Schon von klein an wird er die anderen Kinder zum Bösen verführen.
4. Er wird von überragender Genialität sein, beschlagen in den Wissensgebieten, erfahren in den magischen Künsten. Zu jener Zeit werden die Fesseln des Satans gesprengt und er wird hierher auf die Erde kommen.
5. Und der Antichrist wird sich als heilig ausgeben und sich als Gott anbeten lassen.
6. Er wird sich dem Raub widmen und verschiedene Herrscher um ihr Königreich bringen.
7. Seine Schamlosigkeit wird keine Grenzen kennen.
8. Er wird jede Religion gering achten und sich in den Tempel setzen, um sich anbeten zu lassen.
9. Aufgrund seines großen Ansehens wird er die Menge blenden. Er wird sich tot stellen und danach ins Leben zurückkehren. Ein falscher Prophet wird ihn als Gefährte begleiten. Er wird eine wachsende Zahl falscher Wunder vollbringen.
10. Besondere Ziele seiner Verachtung werden Jesus Christus, seine Gebote und seine Sakramente sein.
11. Er wird die Leute verpflichten, sein Erkennungszeichen oder seinen Namen zu tragen.
12. Er wird die Herrschaft über viele Königreiche erringen und eine Weltmonarchie errichten; und er wird seinen Thron in Rom oder wahrscheinlicher in Jerusalem aufstellen.
13. Die Verfolgung durch ihn wird die grausamste sein, die die Kirche je mitgemacht hat; sie wird drei Jahre und sechs Monate dauern. Die öffentlichen Kirchen werden dann geschlossen werden, und man wird kein Altaropfer mehr bringen.
14. Tod des Antichrist und seiner Gefolgsleute in einer Schlacht auf dem Ölberg in Jerusalem, wo - dem hl. Thomas und anderen zufolge - der Frevler infolge des Eingreifens des hl. Michael umkommen wird.
15. Friede von fünfundvierzig Tagen vom Fall des Antichrist bis zum Jüngsten Gericht.
1. Unter den Leuten kreist ein Werk, das dem hl. Augustin zugeschrieben wird und den Titel trägt: de Antechristo; darin ist zu lesen, daß dieser Mensch von einer Jungfrau geboren wird, durch Einwirkung des Teufels und nicht irgendeines Menschen. Es ist müßig, zu beweisen, daß diese Ansicht einem hl. Augustin zu Unrecht angedichtet wird; dieser hat in seinen Schriften dargelegt, daß die Geburt eines Menschen ohne vorheriges Mitwirken ines anderen Menschen ein solch außerordentliches Wunder ist, daß es sich nur ein einziges Mal auf der Erde ereignet hat, und zwar in der Person von Jesus Christus.

Dieser Auffassung widersprechen der hl. Hippolyth, der hl. Ephrem der Syrer und der hl. Johannes von Damaskus, die sagen, daß der Antichrist von einer Frau mit verdorbenen Sitten geboren wird; Kardinal Gotti schließt sich dieser Meinung anscheinend an.

Die Heiligen Irenäus, Ambrosius, Augustinus und Gregor lassen ihn einer jüdischen Familie aus dem Stamme Dan entstammen und begründen dies mit einer gewissen Stelle in der Genesis (XLIX. 17) sowie einer weiteren bei Jeremias (VIII. 16.).

Und es geht nicht an, es sich auf andere Weise vorzustellen, sagt Kardinal Gotti, denn die Juden würden schwerlich jemanden als ihren Messias annehmen, der nicht Hebräer ist. Dieselbe Vermutung stellen der hl. Hieronymus und der hl. Cyrill an.

2. Die Heimat des Antichrist, sagt der hl. Hieroymus, und dies ist die allgemein von den heiligen Vätern vertretene Ansicht, ist Babel (Babylonien), die Stadt in Chaldäa.

Und Teodoret, der hl. Anselm und andere fügen hinzu, daß ebenso wie Jesus Christus in seiner zartesten Kindheit einen Schatz von Gnaden und Tugenden erhielt, der Antichrist von Geburt an jede Art von Lästern anhäufen wird; weshalb der hl. Paulus ihn homo peccati, filius perditionis (II. Thess.II. 3.) nennt. Der hl. Hieronymus sagt, daß er vom Kindesalter an auf besondere Weise vom Dämon besessen sein wird; in quo Satanas habitaturus est corporaliter; und er wohnt nicht wie bei den Besessenen , denen es an Verstand und freiem Willen mangelt, in ihrem Körper, sondern erhält den einen wie den anderen (Anm.: Verstand und Willen) unversehrt und überhäuft ihn mit Bosheit; auf eine Weise, daß er von seinen frühesten Jahren an unter allen Kindern seines Alters herausragt.

3. Er wird seine Ausbildung in eben der Stadt Babel oder einem Ort der Umgebung erhalten; und wie ein Sohn von Eltern niederer Herkunft, so sagt der hl. Johannes von Damaskus (lib. 4 de fide c. 26), wird er heimlich aufgezogen, derart daß die Bevölkerung den Ort seiner Geburt und den Namen seiner Eltern nicht kennt.

Der hl. Anselm, Ivo Carnutense und Rabanus denken, daß er als Heranwachsender das Haus seiner Eltern verlassen wird. Bei seinen Schritten vom Dämon geleitet, wird er die ersten Samen des Irrtums in Chorazin und Bethsaida auszustreuen beginnen und damit genau jene Orte infizieren, die die Erstlinge waren bei der Heiligung durch Jesus Christus.

4. Erstaunlich, sagt der hl. Anselm, wird der Scharfsinn des Antichrist sein; nach kurzer Zeit, die er dem Studium widmet, wird er zu vollendeter Gelehrsamkeit und Beredsamkeit gelangen; das Studium der heiligen Bücher wird seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen; ihre Texte wird er auswendig vortragen können.

Von seiner Begabung angespornt und gleichzeit vom Dämon unterstützt wird er die ganze Welt hinters Licht führen - und mehr als andere die Juden, die er glauben machen wird, er sei der verheißene Messias.

Besonderen Unterricht, aber heimlich, wird er in der Kunst der Magie nehmen; und kraft seiner Begabung und der teuflischen Hilfen wird aus ihm ein so fähiger Schwindler werden, daß seine bewundernswerten Zauberkunststücke die Völker verführen (hl. Cyrill, catech. c. 15).

Es wird dann geschehen, was der hl. Johannes voraussagte, nämlich: daß der Teufel, wenn die tausend Jahre, in denen der angekettet war, von seinen Fesseln losgemacht werden und die Menschen bis zu den vier Enden der Erde verführen wird: Et cum consummati fuerint mille anni, solvetur Satanas de carcere suo, et exibit, et seducet gentes, quae sunt suprer quatuor angulos terræ (Apoc. XX, 7.).

5. In kurzen Worten beschrieb der Apostel die Sitten des Antichrist, indem er ihn als homo peccati, filius perditionis bezeichnete.

Der hl. Ephrem der Syrer und er hl. Cyrill von Jerusalem fügen hinzu, daß dieser Ruchlose am Anfang mit Büßermiene auftreten wird, um sich die Verehrung und Liebe der Völker zu sichern, insbesondere der Juden.

Et veniet clám, sagte Daniel, et obtinebit regnum in fraudulentiâ (II. 21.). Jede Art von Lastern wird er ansammeln, um sie unter seinen Untertanen zu verbreiten, sobald seine Hand sich widerrechtlich das Zepter angeeignet haben wird.

Sein Hochmut wird keine Grenzen kennen; in sich selbst wird er die Herrlichkeit aller Dinge konzentrieren; und er wird so weit gehen, daß er sich höher als Gott einschätzen wird: Qui extollitur, sagt der hl. Paulus, supra omne quod dicitur Deus (II. Thes. II. 4.).

Aus diesem Grund wird er alle Tempel der Götzen niederreißen: Nec quemquam deorum curabit, quia adversum universa consurget (Dan. II. 37.).

Und obwohl man bei Daniel liest, daß er dem Gott Magozin Anbetung zukommen lassen wird, behauptet indes Malvenda (de Antech. l. 7. C. 12.) und beweist es ausführlich mit dem Text des oben zitierten Apostels, Elevabitur supra omne quod dicitur Deus, daß der Antichrist mit dem Namen des Gottes Magozin (den die Hebräer Maluzin heißen, das ist einziger, allmächtiger Gott) seine eigene Person benennen wird, da sie der Anbetung der Menschen würdig sei.

Und um seine Wünsche durchzusetzen, wird er seine Statue im Tempel des Herrn aufstellen lassen.

6. Außerdem wird sich der Antichrist jeder Art von Betrügereien und Räubereien befleißigen; er wird Steuern eintreiben und seine Schatzkammern mit diesen Erträgen füllen und damit die Aufstellung von Heeren finanzieren können; er wird die übrigen Fürsten der Erde ihrer Staaten berauben und sie demütigen; sie werden nur noch seine Vasallen sein: Rapinas, et prædas, et divitias eorum dissipabit (Dan. II. 24.). Wahr ist, daß alle diese Worte genau auf Antiochus zutreffen, aber Kardinal Gotti, gestützt auf das einmütige Zeugnis der Weisen, zögert nicht zu bekräftigen, daß sie sich auf den Antichrist beziehen.

7. Er wird auch den unreinen Genüssen der Sinne zugetan. Et erit in concupiscentiis feminarum (Dan. II.37.). Und so wie er, bevor er widerrechtlich die Macht an sich reißen wird, laut Malvenda sich als den keuschesten aller Menschen ausgeben wird, so wird er sich danach den abscheulichsten Ausschweifungen hingeben.

8. Und in puncto Religion wird er Unterwerfung unter das Gesetz zeigen und besonders unter die Riten und das Gesetz der Juden, um diese für sich einzunehmen.

Sobald aber die Macht in seine Hände gefallen sein wird, dann wird er großtuerisch demselben Gesetz und der Ausübung der Religion Mißachtung entgegenbringen.

Er wird im Tempel auftreten, als ob er Gott selber wäre, so wie es der hl. Paulus beschrieben hat: Qui adversatur et extollitur, supra omne quod dicitur Deus aut quod colitur: ita ut in templo Dei sedens, ostendens se tamquam sit Deus (II. Thes. II. 4.).

Worte, die durch andere Aussagen der heiligen Väter bestätigt werden: Et latro quasi Deus vult adorari (S. Iren. Lib. 5, c. 25.). Se ipsum constituet ac vocabit Deum; et se coli jubebit ut Dei filium (Lactant. l. 7, c. 17.). Se omnium Deum profitebur (S. J. Crisost. hom. 4 in Jo.).

Der hl.Märtyrer Hippolyth sagt, daß der Antichrist die Völker versammeln wird (Anm. ETIKA: nach Benson und Solowjew beim Ökumenischen Konzil im Jahr 2000 in Jerusalem) und so zu ihnen sprechen wird: Quis Deus magnus præter me? Potentiæ meæ quis resistet?

Und der heilige Ephrem (de Antech.) fügt hinzu, daß die Dämonen ihn umgeben, so wie die Engel den Ewigen umgeben; und daß sie ihn durch die Lüfte tragen werden vor aller Augen, als ob sie ihn in den Himmel bringen würden, und dann wird er zur Erde stürzen.

9. Dem tief in die Kunst der Magie eingeweihten Antichrist wird es leicht gelingen, dank der teuflischen Kraft, die sein Blendwerk unterstützt, die Völker mithilfe von falschen Wundern zu verführen; cujus est adventus secundum operationem Satanæ, in omne virtute et signis et prodigiis mendacibus, et in omni seductione iniquitatis, iis qui pereunt (II. Thes. II. 9 et 10.).

Er wird seine Wunder besiegeln, indem er sich scheinbar tot zeigt und bald darauf aufersteht. Et plaga mortis ejus curata est, et admirata est universa terra post bestiam (Apoc. XIII. 3.).

Mit eindrucksvollen Zauberkunststücken (Anm.: sogenannte Illusionskünstler führen bereits im Fernsehen Millionen an der Nase herum) wird sein Gefährte die Menge verführen, die ihm Anbetung zuteil werden lassen wird wie einem Gott. Et fecit terram, et habitantes in ea adorare bestiam primam, cujus curata est plaga mortis (Apoc. XIII. 12.). Unter den Worten bestiam primam (das erste Tier) ist der Antichrist zu verstehen, weil der hl. Johannes unmittelbar darauf (v. 13.) von einem zweiten Tier spricht, wie man wissen muß: von einem elenden Betrüger, dem Gefährten jenes anderen, einem falschen Propheten, der sein Vorläufer sein wird und seine Anstrengungen krönen wird, indem er ihn für Gott ausgibt.

Ein anderes der falschen Wunder, die er verrichten wird mit der ihm gegebenen Macht, wird darin bestehen, daß er Feuer vom Himmel fallen lassen wird. Et fecit signa magna, ut etiam ignem faceret de cælo descendere in terram in conspectu hominum (Apoc. XIII. 13.).

Und als Wunder wird man es auch bezeichnen, wenn durch Einwirkung des Teufels eine Statue, die seine Person vorstellt, sprechen wird; et datum est illi, ut daret spiritum imagini bestiæ, et ut loquatur imago bestiæ (Ibid. 15.)

Wie der hl. Matthäus sagt, werden diese falschen Wunder, begleitet von den anderen Kunststücken, den Gewalttaten und den Martern, die er den Gläubigen zufügen läßt, so zahlreich und außerordentlich sein, daß die Auserwählten selbst in die Versuchung fielen, wenn ihnen nicht Gott durch einen besonderen Gnadenerweis Hilfe und Stütze brächte. Ita ut in errorem inducantur etiam electi (Mat. XXIV. 24.).

10. Der Antichrist wird alles in Gang setzen, damit die Menschen dazu kommen, Jesus Christus geringzuschätzen; er wird ihnen weismachen, daß Er weder der wahre Messias noch der Sohn Gottes noch der Erlöser der Menschen sei.

Er wird überall die Idee verbreiten, daß die Religion ebenso wie die Gebote Jesu Christi und die von ihm eingesetzten Sakramente auf Schwindel zurückzuführen sind.

Dies führt, wenn auch kurz, der hl. Johannes an: Qui negat quoniam Jesus est Christus, hic est Antichristus, qui negat Patrem, et Filium (I. Jo. Epist. II. 22.).

11. Er wird allen Menschen die Verpflichtung auferlegen, auf der Hand oder Stirn ein Zeichen oder Schriftzeichen von ihm als Erkennungsmal zu tragen; und jenen wird die Möglichkeit zu kaufen oder zu verkaufen genommen, welche dieses Zeichen nicht vorweisen können oder wenigstens seinen Namen nicht übernehmen oder eine Zahl (Anm: 666), mit der sie besonders gekennzeichnet werden, wie der hl. Johannes schreibt: Et faciet omnes ... habere characterem in dextra manu sua, aut in frontibus suis. Et ne quis possit emere, nec vendere, nisi qui habet characterem, aut nomen bestiæ, aut numerum nominis (Apoc. XIII. 16 et 17.). Numerus enim hominis est, et numerus ejus sexcenti sexaginta sex (v. 18.).

Dieser Angabe zufolge werden sich - sagt der hl. Ephrem - alle Menschen beeilen, auf ihrer Stirn das Mal des Frevlers anzubringen; das Zeichen des Kreuzes werden sie aufgeben, das Schutzzeichen, an dem die ganze Macht der Teufels zerbrechen wird.

Aber welcher Art wird dieses frevelhafte Zeichen sein? Einige glauben, daß es sich um den Namen des Antichrist selbst handelt; andere nehmen an, daß es in der Statue eines Drachens besteht, unter dessen Form er sich anbeten lassen wird; außerdem werden verschidene andere Dinge angeführt, an deren Richtigkeit jedoch in jeder Hinsicht Zweifel bestehen.

12. Die Gelehrten behaupten, daß der Antichrist, dem die Streitmächte Ägyptens, Libyens und Äthiopiens zur Herrschaft verhelfen (ein Unternehmen, das aus dem Text von Daniel, Kap. 11, V. 44 hervorgeht), weitere sieben Reiche unterwerfen wird, deren Beherrscher mit ihm ein Bündnis eingehen werden. Auf diese Weise wird er sich zum Weltherrscher erheben, so lautet die Auslegung, die jene der folgenden Stelle beim hl. Johannes geben: Et decem cornua quæ vidisti, decem reges sunt.... Hi unum concilium habent, et virtutem, et potestatem suam bestiæ tradunt (Apoc. XVII. 12 et 13.).

Und wenig später befassen sie sich mit dem Sitz der Regierung des Antichrist; er wird nach ihren Angaben in der Stadt Rom errichtet werden, worauf die Worte des hl. Johannes (XVII, 9) deuten: Septem montes uni super quos mulier sedet. Aber dieser Text ist reichlich dunkel.

Andere behaupten, daß sein Sitz im Tempel des Herrn errichtet wird, und stützen sich auf eine andere Stelle beim hl. Paulus, die wir schon zitiert haben: Extollitur.... ut in templo Dei sedeat. Dieser Tempel Gottes dürfte kein anderer sein als der zu Jerusalem; da er bekanntlich aber vor langer Zeit zerstört wurde, schließt Kardinal Gotti, daß der Antichrist am Anfang seinen in Babel nehmen wird, von wo aus er nach Jerusalem übersiedeln wird; und dies ist fast die allgemeine Ansicht der heiligen Väter und Theologen: So vermelden es die Heiligen Irenäus, Hippolyth, Cyrill von Jerusalem, Andreas Cesariense; und der hl. Hieronymus fügt hinzu, daß er seinen Thron auf dem Ölberg aufstellen wird. Verticem montis Oliveti, qui inclytus vocatur, quia ex eo Dominus atque Salvator ascendit ad Patrem; dies gründet sich auf den Text von Daniel (cap. II. 41, 45), et figet tabernaculum suum super montem inclytum et sanctum. Dieser heilige und berühmte Berg ist, wie der hl. Hieronymus, Theodoret und verschiedene andere sagen, der Ölberg.

13. Die Verfolgung, zu welcher der Antichrist aufstacheln wird, wird alles Maß überschreitne im Vergleich zu dem, was sie bisher erlitten hat; so sagt der hl. Matthäus: Et erit tunc tribulatio magna, qualis non fuit ab initio mundi usque modo, neque fiet. Et nisi breviati fuissent dies illi, non fieret salva omnis caro; sed propter electos breviabuntur dies illi (Mat. XXIV. v. 21 et 22.).

Von seinem Eifer getrieben, den christlichen Glauben zu zerstören, wird er veranlassen, daß er selbst angebetet wird, und an den Orten, wo seine Person nicht anzutreffen ist, wird er Statuen errichten lassen an seiner Statt.

Das Hauptwerkzeug für die Ausführung seiner Pläne wird ein falscher Prophet sein, der vom hl. Johannes das zweite Tier genannt wird. Et vidi aliam bestiam ascendentem de terra (XIII. 11.).
Gewisse Kommentatoren zögern nicht zu sagen, daß dieser Prophet ein Geistlicher sein wird, ein Mönch, oder vielleicht ein Bischof, dessen ehrwürdiges Amt ihm größeren Einfluß beim Volk verschaffen wird zu dem Zweck, daß es sich vor dem Tier niederwirft: Et adoraverunt eam omnes, qui inhabitant terram, quorum non sunt scripta nomina in libro vitæ (Apoc. XIII, 8.).
Aus diesem Zusammenhang läßt sich ableiten, daß nicht alle Menschen abfallen werden, sondern daß eine größere Anzahl von Menschen unversehrt die Treue bewahren wird.

Im Verlauf dieser Verfolgung, die sich über einen Zeitraum von 1290 Tagen erstrecken wird, oder drei Jahre und sechs Monate, wird das Opfer des Altars abgeschafft werden: Et á tempore quo oblatum fuerit juge sacrificium et posita fuerit abominatio in desolationem, dies mille ducenti nonaginta. (Dan. XII,11.)

In dieser Zeitspanne wird man also aufhören, das Meßopfer zu feiern; obgleich es wahr ist, daß die Gläubigen den Gefahren trotzen werden, um sich heimlich zu versammeln, dem Herrn ihre Bitt- und Lobgesänge darbringen werden und vielleicht um im geheimen einige Messen zu feiern (ETIKA-Anmerkung: und um Gottes Botschaft auch über das Internet zu verkünden, offen auf möglichst vielen Homepages oder bei einem Verbot verschlüsselt); denn nach der Auslegung, die die Kirchenlehrer der Prophezeiung Daniels geben, wird die Verfolgung sich auf die öffentlichen Kirchen beschränken.

Denn solchermaßen lautet die Erklärung zur nachfolgenden Stelle beim hl. Johannes: Et mulier fugit in solitudinem ubi habebat locum paratum á Deo, ut ibi pascat diebus mille ducentis sexaginta. (Ap. XII, 6) Das Wort mulier, Frau, bedeutet hier die Kirche, die an einen einsamen Ort fliehen wird (Anm.: siehe Benson: Der Herr der Welt).

14. Um vom Tod des Antichrist zu sprechen, so heißt es, daß dieser Ruchlose zwei gewaltige Heerscharen vereinen wird. Sie werden ausziehen, um vollends den Untergang der Kirche und aller Diener Jesu Christi herbeizuführen.

Es wird eine offene Feldschlacht geben, bei der er, statt den Sieg davonzutragen, besiegt fallen und zusammen mit allen seinen Soldaten zugrundegehen wird.

Denn, so sagt der hl. Johannes, wenn das Lager der Christen und die geliebte Stadt Jerusalem von den Feinden Gottes belagert werden wird, dann wird Feuer vom Himmel fallen und die Belagerer vernichten.

Und der Teufel, sein wichtigster Verführer, der Antichrist oder das Tier, und sein Gefährte, der falsche Prophet, werden in die Tiefe der Hölle gestürzt werden: Et ascenderunt supra latitudinem terræ, et circuierunt castra sanctorum et civitatem dilectam; et descendit ignis á Deo de cælo, et devorabit eos, et diabolus qui seducebat eos, missus est in stagnum ignis et sulphuris, ubi et bestia et pseudopropheta cruciabuntur die ac nocte in secula seculorum. (Apoc. XX. 8, 9 et 10.)

Die Schriftkundigen sind bestrebt, besonders Kardinal Gotti und Malvenda, dieser in seinem Buch de Antich., der erste in der Abhandlung de fine mundi, diese Stelle in Übereinstimmung zu bringen mit der Erklärung des hl. Thomas zu einer stelle des hl. Johannes, wonach der Antichrist, wenn er die Niederlage seines Heeres gewahr wird, ie flucht ergreifen wird, und er wird sich an einen einsamen Ort am Ölberg oder in Jerusalem begeben, um seine Verzweiflung zu verbergen, wo ihn der heilige Erzengel Michael aufspüren und töten wird.

Seht jetzt, was der Apostel in seinem zweiten Brief an jene in Thessalien schreibt: (v. 8.): Et tunc revelabitur ille impius, quem Dominus Jesus interficiet spiritu oris sui. Diese Worte erklärt der hl. Thomas mit den folgenden Id est mandato suo, quia Michaël interfecturus est eum in monte Oliveto.

Und man darf auch mit Silveira sagen, daß der hl. Michael im Auftrag Jesu Christi den Antichrist durch die Explosion eines Blitzes niederschmettern und in die Hölle schleudern wird.

15. Wenn der Tod des Antichrist eingetreten ist, wird sich die Kirche eines tiefen Friedens erfreuen, sagen jedenfalls die Kommentatoren. Und die Gläubigen werden feierliche Lobgesänge für Gott anstimmen.

Ganz und gar unbekannt ist die Zeitspanne zwischen dem Tod des Antichrist, dem Ende der Welt und dem Tag des Jüngsten Gerichts.

Der hl. Hieronymus (in Kap. 12 Dan.), Theodoret und andere Theologen geben eine Zwischenzeit von fünfundvierzig Tagen an und berufen sich auf nachstehende Stelle bei Daniel: Beatus, qui expectat, et pervenit usque ad dies mille trecentos triginta quinque. Tu autem vade ad præfinitum: et requiesces, et stabis in sorte tua in finem dierum. (Dan. XII, 11 et 12.)
Bibiana
Da verfällt man ja ins Grauen. Herr erbarme Dich unser!
Durch dein heiliges KREUZ hast du die Welt erlöst, lass uns durch dieses Zeichen immer Schutz erfahren zur Beschämung aller Anti-Christen.
Carlus teilt das
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Herzlichen Dank für diese logischen und realistischen Vorgaben.
Fiat voluntas tua teilt das
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