Was geschah wirklich am 17. Juni 1953 ? Ein Beitrag jenseits der Propaganda des deutschen Imperialismus. Von Erik Höhne, UZ vom 16.06.2023 Grundsätzlich hat die Bundesregierung unter Konrad Adenauer …Mehr
Was geschah wirklich am 17. Juni 1953 ?

Ein Beitrag jenseits der Propaganda des deutschen Imperialismus. Von Erik Höhne, UZ vom 16.06.2023

Grundsätzlich hat die Bundesregierung unter Konrad Adenauer das Geschehen in der DDR zu keinem Zeitpunkt als eine dortige innere Angelegenheit betrachtet. Schließlich hatte der ostdeutsche Staat mit der Enteignung von Großgrundbesitz und Kriegsverbrecherkonzernen nicht nur dem Faschismus seine soziale Basis genommen, sondern sich in der denkbar schwersten Weise gegen das heiligste Prinzip der bürgerlichen Ordnung versündigt – gegen das Privateigentum. Revanchisten und Monopolherren in der BRD erschien es als einzig denkbare Option, diese Entwicklung zurückzudrehen. Hierbei wussten sie die Adenauer-Regierung an ihrer Seite. Der Kanzler stellte klar: „Was östlich von Elbe und Werra liegt, sind Deutschlands unerlöste Provinzen. Daher heißt die Aufgabe nicht Wiedervereinigung, sondern Befreiung.“ Und auch Außenminister Heinrich von Brentano zeigte sich als Freund deutlicher Worte: „Wir werden alles tun und das Letzte unternehmen, ich sage ausdrücklich: alles und das Letzte, um die sowjetische Besatzungszone wieder zurückzuholen.“ Passend dazu wurde auch gegen das Görlitzer Abkommen vom 6. Juni 1950 gehetzt, mit dem die DDR und die Volksrepublik Polen die Oder-Neiße-Linie als Grenze zwischen beiden Staaten vereinbart hatten. Nach bundesrepublikanischer Lesart hatte man hier in landesverräterischer Weise die „deutschen Ostgebiete“ verschenkt.
„Was östlich von Elbe und Werra liegt, sind Deutschlands unerlöste Provinzen. Daher heißt die Aufgabe nicht Wiedervereinigung, sondern Befreiung.“
Im Geiste dieser revanchistischen Gelüste sollte zunächst der eigene Herrschaftsbereich feindfrei gemacht werden. Mit dem Ersten Strafrechtsänderungsgesetz vom 30. August 1951 wurde ein Gesinnungsstrafrecht eingeführt, mit dessen Hilfe vor allem die KPD, die FDJ und Widerstandskräfte gegen die geplante Wiederbewaffnung verfolgt wurden. Hitlers in Amt und Würden verbliebene Richter konnten erneut Haftstrafen wegen der Äußerung missliebiger Meinungen verhängen. Aber dabei blieb es nicht. Bei den Weltfestspielen des Weltbundes der Demokratischen Jugend im August 1951 in Berlin wurde ein FDJ-Demonstrationszug von der Westberliner Polizei zusammengeprügelt. Es gab etwa 1.000 Verletzte. Am 11. Mai 1952 wurde der FDJ-Aktivist Philipp Müller bei einer Friedensdemonstration in Essen von der Polizei ermordet.
Die Bundesregierung verstand es, sich für diesen Kurs des passenden Personals zu versichern. Unter dem Namen Organisation Gehlen (später BND) wurde ein Auslandsgeheimdienst aufgebaut. An dessen Spitze stand der ehemalige Generalmajor der Wehrmacht Reinhard Gehlen, der im Zweiten Weltkrieg den Militärgeheimdienst mit dem nun wieder aktuell klingenden Namen „Fremde Heere Ost“ geleitet hatte. Zudem gab Adenauer eine Erklärung ab, in der er das angeblich tadellose soldatische Verhalten von Wehrmacht und Waffen-SS feststellte.
Bereits seit dem 17. Oktober 1948 war von Westberlin aus die „Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU)“ aktiv. Hierbei handelte es sich um eine von den westalliierten Militärbehörden als gemeinnützig anerkannte Vereinigung von militanten Antikommunisten und Altnazis, die mit Terroranschlägen und Sabotage von Produktionsanlagen die Sicherheitsorgane der DDR beschäftigten. Auch vor Mord wurde nicht zurückgeschreckt, weswegen der bekannte evangelische Theologe Martin Niemöller die KgU eine Verbrechergruppe nannte. Gleichwohl erfreute sich diese des Wohlwollens und der Unterstützung der bundesdeutschen beziehungsweise Westberliner Behörden.
Währenddessen erarbeitete der „Forschungsbeirat für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands“ bereits Pläne für die Reprivatisierung von Boden und Produktionsmitteln im Osten. Der Bundesminister für „gesamtdeutsche“ Fragen, Jakob Kaiser, verkündete im März 1953 hoffnungsfroh: „Es liegt durchaus im Bereich der Möglichkeit, dass der Tag X rascher kommt, als Skeptiker zu hoffen wagen. Es ist unsere Aufgabe, für die Probleme bestmöglich vorbereitet zu sein. Der Generalstabsplan ist so gut wie fertig.“ Es ist schwer vorstellbar, dass Kaiser und seinesgleichen den 17. Juni nicht als ihren ersehnten Tag X begrüßt hätten. Es war somit nur folgerichtig, dass der Westberliner Rundfunk im amerikanischen Sektor (RIAS) eine wichtige Rolle beim Anheizen der Unruhen im Ostteil der Stadt und in der DDR spielte. Der damalige Chefredakteur Egon Bahr rühmte sich später: „Ohne den RIAS hätte es den Aufstand so nicht gegeben.“ Die Wirksamkeit dieser Tätigkeit wurde bestätigt, als ein Vertreter der US-amerikanischen Militärbehörde in den Redaktionsräumen des RIAS erschien und die dort Anwesenden fragte, ob sie vorhätten, den Dritten Weltkrieg auszulösen. Währenddessen fanden sich unter den im Osten Berlins randalierenden und brandstiftenden „Freiheitshelden“ auch solche, die eigens zu diesen Zwecken aus dem Westen der Stadt gekommen waren.
Die Ereignisse um den 17. Juni herum sind also keineswegs nur mit DDR-internen Problemen und Widersprüchen zu erklären, obwohl deren Bedeutung nicht zu leugnen ist.
Bertolt Brecht hatte nach dem 17. Juni in einem Gedicht der Regierung der DDR ironisch empfohlen, das Volk aufzulösen und ein anderes zu wählen. Dies wurde im Westen immer wieder genüsslich zitiert. Vergessen wird hingegen der Brief Brechts an seinen westdeutschen Verleger Peter Suhrkamp vom 1. Juli 1953. Auch hier stellte er noch einmal fest, dass die Erbitterung der Arbeiter über Fehlentscheidungen der Regierung gerechtfertigt war. Aber ebenso konstatierte er, dass die Orientierung der Aufstandsbewegung ab einem bestimmten Punkt kippte und die Reaktion das Ruder übernahm. Auch die Rolle des RIAS und der westlichen Infiltration benannte er klar und schloss mit den Worten: „Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands hat Fehler begangen, die für die sozialistische Partei sehr schwerwiegend sind und Arbeiter, darunter auch alte Sozialisten, gegen sie aufbrachten. Ich gehöre ihr nicht an. Aber ich respektiere viele ihrer historischen Errungenschaften, und ich fühlte mich mit ihr verbunden, als sie – nicht ihrer Fehler, sondern ihrer Vorzüge wegen – von faschistischem und kriegstreiberischem Gesindel angegriffen wurde. Im Kampf gegen Krieg und Faschismus stand und stehe ich an ihrer Seite.“
Die Bundesrepublik begann schon 1954, den 17. Juni als Feiertag zu begehen, in dessen Zeichen die DDR als „zweite deutsche Diktatur“ dämonisiert wurde. Rührselige Verbundenheitsbekundungen, adressiert an „unsere Brüder und Schwestern in der Zone“, gingen Hand in Hand mit groteskem nationalistischem Rummel. So schwadronierte FDP-Chef Thomas Dehler am 17. Juni 1954 am Hermannsdenkmal bei Detmold von der Wiederkunft des „Reiches“. Zum gleichen Anlass 1965 forderte Vizekanzler Erich Mende die Erweiterung der Nationalhymne um die erste Strophe des Deutschlandliedes. Passend dazu hatte er sich an diesem Tag mit dem ihm vom „Führer“ verliehenen Ritterkreuz geschmückt.
Als 1990 die damit verbundenen Träume wahr wurden, schlug für die Ostdeutschen die Stunde der Wahrheit. Die „Brüder und Schwestern“ sahen sich schon bald als lästige, undankbare Kostgänger diffamiert, die es sich gefallen lassen mussten, dass man ihre Lebensleistung mit kolonialer Arroganz der Verachtung preisgab.
Norbert Kasper
Die Berufs-Mimik. Wie auf Knopfdruck: Freude, Trauer oder Betroffenheit. Was ist angesagt ?!!!
Santa Cruz
Niemand braucht aus der gesamten Westukraine zu fliehen. Alles Panikmache hier. Wird aber gerne gemacht, um hier abzukassieren. Flix Bus macht's möglich.
Übrigens, wer Geld bezahlt, muss in der korrupten Ukraine auch nicht zum Militärdienst.
$ 5000 kostet es, keine Einberufung zu bekommen. $ 8000- $ 10.000 um über die Grenze zu kommen. Das weiß ich aus einheimischen, verlässlichen Quellen.
Da sich …
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Niemand braucht aus der gesamten Westukraine zu fliehen. Alles Panikmache hier. Wird aber gerne gemacht, um hier abzukassieren. Flix Bus macht's möglich.
Übrigens, wer Geld bezahlt, muss in der korrupten Ukraine auch nicht zum Militärdienst.
$ 5000 kostet es, keine Einberufung zu bekommen. $ 8000- $ 10.000 um über die Grenze zu kommen. Das weiß ich aus einheimischen, verlässlichen Quellen.
Da sich nun aber in Deutschland die politischen Stimmen mehren, die fordern, kein Bürgergeld zu bezahlen an wehrpflichtige Frauen (!) und Männer aus der Ukraine, weil die ja schließlich für den Kriegsverbrecher Selenskyj Kanonenfutter sein könnten, gehen immer mehr Ukrainer und Ukrainerinnen nach Russland. Auch das wird von unseren Lügenmedien natürlich verschwiegen.
Ich persönlich bin dafür, jedem Kriegsdienstverweigerer aus der Ukraine - und Russland - auch hier Asyl zu gewähren!
Aber dieser Staat mit seiner Nähe zum Faschismus hat damit offensichtlich ein Problem.
Felix Staratschek
@Santa Cruz Bis auf den ersten Satz en guter Beitrag, den es ist doch egal wo man in der >Ukraine zum Tod an der Front gezwungen wird, wenn man nicht die Gelder zur Bestechung hat.
Aber wenn ich unsere Politiker so reden höre, befürchte ich, dass es im Kriegsfall bei uns nicht anders zugeht.
Ich denke hier sind Grundregeln der Politik verletzt worden. Das ist für mich keine Rechtfertigung von …Mehr
@Santa Cruz Bis auf den ersten Satz en guter Beitrag, den es ist doch egal wo man in der >Ukraine zum Tod an der Front gezwungen wird, wenn man nicht die Gelder zur Bestechung hat.

Aber wenn ich unsere Politiker so reden höre, befürchte ich, dass es im Kriegsfall bei uns nicht anders zugeht.

Ich denke hier sind Grundregeln der Politik verletzt worden. Das ist für mich keine Rechtfertigung von Krieg, aber oberste Aufgabe der Politik sollte es doch sein, Kriege auszuschließen.

Wenn ich einen Nachbarn wie Russland habe, unterlasse ich alles normal machbare, was den provozieren könnte.

Wenn ich politische Ziele habe, mache ich mit allen Mitteln klar, ich werde die nie militärisch anstreben.


Gegen beides hat die Führung der Ukraine verstoßen und so mit dazu beigetragen, das Putin diesen Krieg begonnen hat.

Und je länger der Krieg dauert, um so mehr wird Russland fordern. Russland hat eine Landverbindung mit China, Iran und Nord Korea, wie will man das vom Nachschub abschneiden? Sanktionen sorgen nur für eine Umorientierung des Landes zu unseren Lasten.

Baerbock hätte sofort nach Amtsantritt in die Ukraine reisen müssen um bei Selensky ein Verhalten im Sinne der fett geschriebenen Zeilen zu fordern. Der Westen hätte sagen müssen, wir werden keinen NATO-Beitritt durchführen, solange Russland in die NATO kein vertrauen hat. Wir bilden einen Russland-Ukraine-EU-Rat um gemeinsam zu beraten, wie wir die Beziehungen entwickeln können ohne uns auf die Füße zu treten. Alle Gesetze, die Minderheitenrechte in der Ukraine einschränken oder angreifen sind aufzuheben und vor Ortz autochon gesprochene Sprachen als Amtssprache anzuerkennen. Das wünsche ich mir für die ganze EU, denn auch hier gibt es noch Länder, die ihre Minderheitensprachen zum Aussterben bringen, Sprachtausch statt Vertreibung. Luxemburg zeigt, dass Sprachen aus zwei sehr unterschiedlichen Sprachfamilien als Staatssprachen koexistieren können.
SvataHora
"Kriegsverbrecher Selenskyj": Sie vertauschen willkürlich Opfer- und Täterrollen: dafür sollten Sie sich vor Gericht verantworten müssen: Nichtmal ein Taschtuch um sich zu beweinen sollte man Ihnen lassen!
RellümKath
@Santa Cruz Genau gegen diese Korruption ist Selensky vorgegangen, was Ihnen ja nicht gefällt, weil es Selenski macht. Putin hat ja jetzt auch in seinem Militärapparat nachgezogen oden Generale en Masse entlassen, eingesperrt etc.
Es ist bei beiden dasselbe byzantinische System von Korruption und Mord. Nur bei der Ukraine kommt man an die Informationen, bei einer Diktatur bei Putler ist das sehr …Mehr
@Santa Cruz Genau gegen diese Korruption ist Selensky vorgegangen, was Ihnen ja nicht gefällt, weil es Selenski macht. Putin hat ja jetzt auch in seinem Militärapparat nachgezogen oden Generale en Masse entlassen, eingesperrt etc.
Es ist bei beiden dasselbe byzantinische System von Korruption und Mord. Nur bei der Ukraine kommt man an die Informationen, bei einer Diktatur bei Putler ist das sehr schwierig.
Felix Staratschek
Ist schon interessant wie hier Geschichte zurecht gedreht wird. Die DDR war eine Diktatur. Als Willi Brandt in die DDR fuhr rief das Volk "Willi Brandt ans Fenster". Und ich kenne noch Augenzeugen des 17.6.53. Natürlich war es am Anfang ein reiner Arbeiterprotest. Aber das heißt nicht dass man im innern noch viel mehr unzufrieden war, dies aber nicht traute zu zeigen, bis eine kritische Masse …Mehr
Ist schon interessant wie hier Geschichte zurecht gedreht wird. Die DDR war eine Diktatur. Als Willi Brandt in die DDR fuhr rief das Volk "Willi Brandt ans Fenster". Und ich kenne noch Augenzeugen des 17.6.53. Natürlich war es am Anfang ein reiner Arbeiterprotest. Aber das heißt nicht dass man im innern noch viel mehr unzufrieden war, dies aber nicht traute zu zeigen, bis eine kritische Masse überschritten war. Wolf Biermann hat m.E. im Alter versagt, als er vor Frau Merkel im Bundestag sang, aber er hat in seinen Liedern sehr gut die DDR beschrieben und wurde deshalb bei einer Konzertreise ausgebürgert. Hier ein Beitrag der zeigt, was die DDR war: Wolf Biermann - Wir sind stärker als Ratten...
Warum regen sich viele auf, wenn man die DDR eine Diktatur nennt, spricht doch der Marxismus von der Diktatur des Proletariats. Allerdings ist es nicht die ganze Arbeiterschaft, sondern nur die, die sich in der Staatspartei organsiert und es durch unterwürfiges Verhalten unter die Ideologie in die Bonzenklasse geschafft hatte, die sich als die Führung der Arbeiterschaft ausgab. Wer widersprach war vom Klassenfeind.
Abraham a Sancta Clara
Was treibt der Rattenfänger im Stehen, betet der zum "Es" des Universums oder was? Was für ein Theater, eine Show.
Santa Cruz
Sieht aus wie eine Beerdigung
Abraham a Sancta Clara
Der glaubt doch nicht an Gott, der Typ war schon in jungen Jahren ein Marxist, wie die meisten der Sozis und Grünen, drum haben wir den Kommunismus im Westen, gepart mit der Freimaureragenda 2030 und den modernen Überwachungsmitteln der fortschreitenden Digitalisierung.
Santa Cruz
Rotlackierte Faschisten sind SPD und Grüne
Abraham a Sancta Clara
Es ist viel schlimmer. Das ist die links radikanisierte Freimaurerei, ausgehend von den Demokraten der USA. Merkel hat dann die linke Ideologie in der Freimaurerei der EU verfestigt und diese so aggressiv gemacht wie zur Zeit der französischen Revolution...und wieder brennen in Frankreich die Kirchen. Es ist dasselbe.
RellümKath
Altes Kommunistengeschwafel! Der Westen war ziemlich überrascht, wie auch 1968 in der CSSR. Nur ist Rias halt schnell auf den Zug aufgesprungen.
Schon das Geschwafel vom bösen, faschistischen Westen ist für sich allein redend! In der DDR gab es genau so viele Nazis, ja sogar eine Nazipartei!
Alles Propaganda. Wohl ein Troll am Werke?