Die erkaltete Liebe zum Sakrament des Opfers Jesu.
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Er beklagt die erkaltete Liebe der Christen.
"... In diesem Zusammenhang ist es sehr wichtig, wohl zu bedenken, dass Christus die Eucharistie eingesetzt hat als <immerwährendes Denkmal seines Leidens>; so erinnert sie jeden Christen an die Notwendigkeit einer heilsamen Abtötung. Wenn nämlich Jesus zu seinen ersten Priestern sagte: "Tut dies zu meinem Andenken ", so meinte er damit : Tut dies zum Andenken an meine Schmerzen, Leiden und Aengste, an meinen Tod am Kreuze.
So ist denn dieses Sakrament und dieses Opfer eine ständige Mahnung zu Bussgeist und Leidensmut und zugleich eine ernste und strenge Verurteilung jener von schamlosen Menschen hochgepriesenen Sinnenlust:
"Sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, sollt ihr den Tod des Herrn verkünden, bis er wiederkommt."(I Kor.XI 26)
Wer ausserdem die Gründe der gegenwärtigen Misstände ernsthaft zu ermitteln sucht, wird ihre Ursache darin finden, dass die Liebe zu Gott erkaltete. sie haben vergessen, dass sie Kinder Gottes und Brüder in Jesus Christus sind. Jeder kümmert sich nur um seinen eigenen Vorteil; fremdes Wohl ist ihnen gleichgültig, oft sogar bekämpfen und stören sie es.
Daher die häufigen Misstimmungen und Spannungen zwischen den sozialen Klassen: Anmassung, Härte und Arglist bei den Mächtigen; Elend ,
Misgunst und Auflehnung bei den Minderbemittelten.
...Die sozialen Klassen müssen aufgrund gegenseitiger Verpflichtungen miteinander versöhnt ... werden, das letzten Endes aus einer gottgläubigen Haltung entspringt und sich in Taten äussert, die eine wahrhaft christliche Gesinnung und Liebe widerspiegeln.
Diese Liebe ist Christi Geschenk an die Menschheit; mit diesem Funken wollte er alle Herzen entzünden. sie allein vermag ja nicht nur die Seele, sondern auch den Leib schon in diesem Leben einigermassen zu beglücken.
Denn sie zügelt die masslose Selbstsucht des Menschen und hält die Habgier in Schranken, die die Wurzel aller Uebel ist.
Als daher Christus dieses hochheilige Sakrament einsetzte, wollte er in den Herzen der Menschen die Liebe zu Gott wachrufen und dadurch in ihnen die Liebe zueinander vertiefen.
Denn es ist klar, dass diese ganz natürlich sich an jener (des Sakramentes) entzündet und sozusagen aus ihr hervorquillt. ...Sie muss vielmehr aufflammen und erstarken, wenn wir Christi Liebe zu uns in diesem Sakrament erwägen...."
Leo XIII.: Rundschreiben "Mirae caritatis"