Tina 13
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Schenken, ohne zu fragen, ob es sich lohnt; zu denen gut sein, die uns schaden; auf Gewalt verzichten ...: die Gefahr ist nicht groß, dass wir die Forderungen Jesu wörtlich nehmen.

Schenken, ohne zu fragen, ob es sich lohnt; zu denen gut sein, die uns schaden; auf Gewalt verzichten ...: die Gefahr ist nicht groß, dass wir die Forderungen Jesu wörtlich nehmen. Wo kämen wir hin! Wer es aber wagt, wer sich darauf einlässt, der wird einen Hauch verspüren von der herben, herrlichen Freiheit Gottes, von der Liebe, die umsonst gibt.

Herr, ich baue auf deine Huld,
mein Herz soll über deine Hilfe frohlocken.
Singen will ich dem Herrn, weil er mir Gutes getan hat.

Barmherziger Gott,
du hast durch deinen Sohn zu uns gesprochen.
Lass uns immer wieder über dein Wort nachsinnen,
damit wir reden und tun, was dir gefällt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Saul, der Verfolger, war eines Nachts dem verfolgten David wehrlos ausgeliefert. Aber David hat den König nicht angetastet. Heute würden wir ein solches Verhalten Großmut nennen; David selbst nannte es „Gerechtigkeit und Treue“ (1 Sam 26,23). An Feindesliebe hat er schon deshalb nicht gedacht, weil er Saul nicht als seinen Feind, sondern immer noch als seinen König ansah. Ohne es zu ahnen, wuchs er bei dieser Gelegenheit über sich selbst hinaus und handelte nach dem Wort und Beispiel Jesu.

Der Herr hat dich in meine Hand gegeben; doch ich wollte mich an dir nicht vergreifen

Lesung aus dem ersten Buch Samuel

Saul machte sich mit dreitausend Mann, ausgesuchten Kriegern aus Israel, auf den Weg und zog in die Wüste von Sif hinab, um dort nach David zu suchen.
So kamen David und Abischai in der Nacht zu den Leuten Sauls und fanden Saul mitten im Lager schlafend; sein Speer steckte neben seinem Kopf in der Erde, und rings um ihn schliefen Abner und seine Leute.
Da sagte Abischai zu David: Heute hat Gott deinen Feind in deine Hand gegeben. Jetzt werde ich ihn mit einem einzigen Speerstoß auf den Boden spießen, einen zweiten brauche ich nicht dafür.
David aber erwiderte Abischai: Bring ihn nicht um! Denn wer hat je seine Hand gegen den Gesalbten des Herrn erhoben und ist ungestraft geblieben?
David nahm den Speer und den Wasserkrug, die neben Sauls Kopf waren, und sie gingen weg. Niemand sah und niemand bemerkte etwas, und keiner wachte auf; alle schliefen, denn der Herr hatte sie in einen tiefen Schlaf fallen lassen.
David ging auf die andere Seite des Tals hinüber und stellte sich in größerer Entfernung auf den Gipfel des Berges, so dass ein weiter Zwischenraum zwischen ihnen war.
David erwiderte: Seht her, hier ist der Speer des Königs. Einer von den jungen Männern soll herüberkommen und ihn holen.
Der Herr wird jedem seine Gerechtigkeit und Treue vergelten. Obwohl dich der Herr heute in meine Hand gegeben hatte, wollte ich meine Hand nicht an den Gesalbten des Herrn legen.

Gnädig und barmherzig ist der Herr,
voll Langmut und reich an Güte.

Lobe den Herrn, meine Seele,
und alles in mir seinen heiligen Namen!
Lobe den Herrn, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:

der dir all deine Schuld vergibt
und all deine Gebrechen heilt;
der dein Leben vor dem Untergang rettet
und dich mit Huld und Erbarmen krönt.

Der Herr ist barmherzig und gnädig,
langmütig und reich an Güte.
Er handelt an uns nicht nach unsern Sünden
und vergilt uns nicht nach unsrer Schuld.

So weit der Aufgang entfernt ist vom Untergang,
so weit entfernt er die Schuld von uns.
Wie ein Vater sich seiner Kinder erbarmt,
so erbarmt sich der Herr über alle, die ihn fürchten.


Durch die Auferstehung Jesu wissen wir: Der Tod ist nicht das Letzte, auch für uns nicht. Aber „wie werden die Toten auferstehen?“ fragten die Christen in Korinth. Paulus gibt eine erste Antwort mit dem Hinweis auf Pflanzen, Tiere, Sterne (1 Kor 15,35-40). Um aber das Eigentliche zu sagen, braucht er Worte, die mehr der Welt Gottes als der des Menschen zugehören: Kraft, Geist, Unvergänglichkeit, Herrlichkeit. Wie Christus gegenüber Adam, so ist der neue Mensch gegenüber dem früheren nicht nur eine Verbesserung, sondern ein Umsturz, eine neue Schöpfung.

Wie wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden, so werden wir auch nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden


Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Brüder!
So steht es in der Schrift:
Adam, der Erste Mensch, wurde ein irdisches Lebewesen. Der Letzte Adam wurde lebendigmachender Geist.
Aber zuerst kommt nicht das Überirdische; zuerst kommt das Irdische, dann das Überirdische.
Der Erste Mensch stammt von der Erde und ist Erde; der Zweite Mensch stammt vom Himmel.
Wie der von der Erde irdisch war, so sind es auch seine Nachfahren. Und wie der vom Himmel himmlisch ist, so sind es auch seine Nachfahren.
Wie wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden, so werden wir auch nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden.

Halleluja. Halleluja.

(So spricht der Herr:)
Ein neues Gebot gebe ich euch:
Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.
Halleluja.

Dies ist mein Gebot:
Liebet einander, wie ich euch geliebt.


Als Fortsetzung der Feldrede berichtet Lukas verschiedene Jesusworte, die wir als Ausdeutungen der Feldrede verstehen können. Jesus spricht zu denen, die ihm zuhören (Lk 6,27), damals und heute. Aber: die Menschen lieben, die uns hassen und verfolgen, sind wir da nicht überfordert? Es ist uns aufgegeben, mehr zu tun, als wir können, mehr zu werden, als wir sind. Wir sollen Gott ähnlicher werden, so wie das Kind seinem Vater ähnlich ist.

Seid barmherzig, wie es euer Vater ist


Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Euch, die ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen.
Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln.
Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin, und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd.
Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand etwas wegnimmt, verlang es nicht zurück.
Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen.
Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden.
Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder.
Und wenn ihr nur denen etwas leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern in der Hoffnung, alles zurückzubekommen.
Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!
Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden.
Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden.


Jesus hat die Liebe nicht nur gepredigt: Er liebte die Seinen, die in der Welt waren, und er liebte sie „bis zur Vollendung“ (Joh 13,1).

Allmächtiger Gott,
in der Feier der göttlichen Geheimnisse
erfüllen wir den Dienst, der uns aufgetragen ist,
Gib, dass wir deine Größe würdig loben und preisen
und aus diesem Opfer Heil empfangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Herr, verkünden will ich all deine Wunder.
Ich will jauchzen und an dir mich freuen,
für dich, du Höchster, will ich singen und spielen.

Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist,
der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.

Getreuer Gott,
du hast uns das heilige Sakrament
als Unterpfand der kommenden Herrlichkeit gegeben.
Schenke uns einst das Heil in seiner ganzen Fülle.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

(Schott)


Schott (Album)