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Todsünden und Befreiung - Teil I

Todsünden und Befreiung

Todsünden, welche sind es, welchen Effekt haben sie auf uns, und wie kann man sich davon befreien. Rede von Pfr Gavin Ashenden, während den Einkehrtagen auf Rhodos, Griechenland - September 2012

Pfr./Rev. Gavin Ashenden
Viele von uns haben mit Freude die Olympischen Spiele diesen Sommer angeschaut.
Die Disziplin und Erfolge der Athleten waren bemerkenswert und begeisternd. Ihr Begehren war, so gut wie möglich in diesem Kampf zu sein.
Sie liefen für Gold Medaillen
– wir laufen für eine Umarmung der Liebe, für die Freude des Himmels, für das Wunder der Umwandlung.
Es ist nicht verwunderlich, dass Christen sich die Athleten anschauten und sagten: „Die sind wie wir; wir machen das auch so. Wir haben unsere Augen auf ein Ziel ausgerichtet, und wir sind bereit viel aufzugeben, uns selbst in Zucht zu nehmen und mühen uns ab, es zu erreichen.“

Das ist schon so, wie der heilige Paulus sagt:

1 Kor 9,24 ff
Wisst ihr nicht, dass die Läufer im Stadion zwar alle laufen, aber dass nur einer den Siegespreis gewinnt? Lauft so, dass ihr ihn gewinnt. Jeder Wettkämpfer lebt aber völlig enthaltsam; jene tun dies, um einen vergänglichen, wir aber, um einen unvergänglichen Siegeskranz zu gewinnen. ...vielmehr züchtige und unterwerfe ich meinen Leib, damit ich nicht anderen predige und selbst verworfen werde.

Mönche und Nonnen werden oft Athleten des geistlichen Lebens genannt.

Aber jeder Christ ist dazu aufgerufen, ein Athlet im Geist zu sein, denn wir mühen uns ab mit dem geistigen Leben auf der einen und unserer niederen Natur auf der anderen Seite. Die niedere Natur nennt Paulus theologisch ‚das Fleisch’ in seinen Briefen.

Als Menschen sind wir gefangen auf halber Strecke zwischen den Tieren und den Engeln und schon in diesem Leben beobachten wir den sichtbaren Prozess, dass die Menschen mehr engelgleich oder tierisch werden.

Wir sind aber in einen ständigen Kampf verwickelt, weil wir zwei Naturen haben: Fleisch und Geist, zu einem verflochten; zwei Naturen, Adam und Christus, mühen sich in uns, sich auszuformen.

Es gibt keinen neutralen Boden dazwischen – wir sind gefangen zwischen Himmel und Hölle, und unser Herr, der sowohl Schöpfer als auch Erlöser ist, tut und hat alles Mögliche getan bis zum eigenen Blutvergießen, bis zur Aufgabe Seines eigenen Lebens, bei der Konfrontation in Gethsemani und am Kreuz mit all dem Bösen, was es gibt, um uns in den Himmel zu bringen.
Wenn wir aber zu dem Bild des Athleten zurückkehren, dann ähnelt unser Kampf mehr den Para-olympischen Spielen, wo alle Athleten behindert sind.

Denn, auch wenn wir sie nicht so leicht in uns gegenseitig erkennen können – jeder von uns kommt in diesen Kampf mit Wunden und mit verschiedenen, meist verborgenen Bürden, die jeder von uns trägt.
Das ist einer der Gründe, warum wir niemals den Fortschritt des anderen beurteilen dürfen, weil wir nicht sagen können, welche Wunden und Bürden der andere trägt.

Wir wissen also, dass wir alles geben müssen – aber wie immer im Leben, alles zu geben ist schon ein Teil der Lösung – aber auch das Lernen, wie man es besser machen kann.
Für jeden Kampf gibt es eine Technik – Hinweise, die uns helfen können, wenn es auch nur ist, um den Kampf als solchen klar zu identifizieren.

FALSCHE ALTERNATIVE LÖSUNGEN

Ein Charakteristikum unserer gegenwärtigen Kultur ist, dass die Kirche sich zwei anderen Bereichen zuwendet, anstelle sich auf das Spirituelle zu konzentrieren.
Das erste ist die Politik. Wir sollten uns nicht scheuen, gegen die politischen Kräfte zu sprechen, die am Ende die Kirche einsperren und menschliche Seelen verwunden wollen. Aber genauso dürfen wir uns nicht der Vorstellung hingeben, dass die politischen Waffen das Himmelreich hervorbringen werden. Jesus war kein politischer Messias, trotz allem energischen Drängen des Judas.

Christen versuchen zu oft, die Probleme der Welt mit politischer Macht zum Guten zu wenden. Teilweise tun wir das, weil wir blind gegenüber der Realität der spirituellen Welt geworden sind.
Aber echte Umformung der Gesellschaft geschieht in der Umformung der Menschen darin, und das erfordert den Kampf mit der Sünde, die uns sonst verdirbt und verkrüppelt.

Die zweite Sache ist, dass die Kirche dazu übergegangen ist, das Gewicht der Sünde in die Psychologie zu verlagern.

Die säkulare Christenheit ist der Freud’schen Lüge verfallen, dass der Kampf mit unserem dunkleren Selbst darauf hinausläuft, Neurosen zu fördern. Freud hat sehr wohl verstanden, dass es eine Auseinandersetzung gibt zwischen ursprünglichen Mächten und dem Gewissen. Er entschied sich aber, die Rechtmäßigkeit der ursprünglichen Energie, der Identität, zu bekräftigen und die Rechtmäßigkeit des Gewissens, des Über-Ichs, zu unterminieren. Und am Schlimmsten von allem: er assoziierte spirituelle Erfahrungen mit ungesunder mentaler Instabilität oder Verrücktheit – eine Lüge, die die Welt sofort und mit Begeisterung voll und ganz verschlang.

Die Freud’sche Lüge geht weiter dahingehend, dass der Kampf gegen unsere niederen und primitiven Energien auf Verdrängung hinausläuft, und Verdrängung ist schlecht.
Also kämpft besser nicht, sondern geht stattdessen zu einem Therapeuten.

Für den Fall, dass die Freud’sche Abneigung gegen Religion und Spiritualität nicht jeden für sich einnehmen sollte, tauchte für die instinktiv mehr spirituellen Personen eine alternative Lüge im Werk von Carl Gustav Jung auf. Die Jung’sche Lüge besagt, dass das Selbst Gott ist; dass unsere Vergöttlichung in unserer Erkenntnis liegt, dass wir Gott sind; und zweitens, dass es kein Böses gibt, sondern nur Schatten, und der Schatten darf nicht zurückgewiesen, sondern muss willkommen geheißen werden, um unsere psychologische Ganzheit sicher zu stellen.

Im Angesicht der falschen Verheißung, unsere Rettung läge darin, das Himmelreich durch Einsatz politischer Energie hervorzubringen, oder die menschliche Gesundheit läge darin, den Kampf aufzugeben und uns in Mini-Götter zu verwandeln, kehren wir uns jetzt ab von der Verderbnis der säkularen Modelle und wenden uns der Schrift und der Überlieferung zu.

Der Kampf

Die heilige Schrift ist natürlich vollkommen klar, wenn wir sie selbst sprechen lassen.
Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blutzu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs. (Eph 6, 12)

Die Botschaften sind natürlich eine äußerst deutliche und unzweifelhafte Quelle von Autorität, die uns helfen angesichts unserer mehr weltlichen kulturellen Naturtriebe.
Fleisch gegen den Geist –

Der heilige Paulus erinnert uns an die Natur des gewöhnlichen geistlichen Kampfes.

„Darum sage ich: Lasst euch vom Geist leiten, dann werdet ihr das Begehren des Fleisches nicht erfüllen. Denn das Begehren des Fleisches kämpft gegen den Geist, das Begehren des Geistes aber gegen das Fleisch; beide stehen sich als Feinde gegenüber, sodass ihr nicht imstande seid, das zu tun, was ihr wollt.“ (Gal 5,16)

Aber der Kampf, dem wir ausgesetzt sind, geht meistens still, beinahe im Geheimen vor sich in den weltlichen und gewöhnlichen Momenten des täglichen Lebens.

Der Feind hat keinen Vorteil davon, unsere Versuchung in ein Drama zu verwandeln. Es ist für ihn viel effektiver, die Versuchung langsam und mit Spitzfindigkeit aufzubauen, damit sie kaum bemerkt wird.
Es gibt einen Rat, wie man einen Frosch kochen kann: Wenn man einen Frosch ins heiße Wasser wirft, springt er reflexartig sofort wieder heraus.
Es tut ihm weh, aber es tötet oder kocht ihn nicht. Also muss man ihn in einen Topf mit kaltem Wasser setzen, das man ganz langsam aufheizt. Zu keiner Zeit gerät der Frosch in Panik, da die Temperatur nur langsam und subtil ansteigt. Aber am Ende ist er gekocht.

Genauso ist das mit vielen Versuchungen, die wir erleiden. Wir kennen uns aus mit dem Kampf der großen Gefahren. Aber oft sind es die kleinen Dinge, die durch unsere Abwehr schlüpfen und ‚normalisiert’ werden.
Nachdem wir erneut die Natur des Kampfes, dem wir gegenüberstehen, betont haben, liegt unsere Aufgabe darin, uns gegen die Versuchungen zu verteidigen, denen wir ausgesetzt sind. Hier ist nur wenig Zeit und Platz dafür, daher hoffe ich, dass Sie mir nachsehen, was in diesem Überblick noch fehlt. Jahrhunderte monastischer und anderer Betrachtungsweisen waren diesem Thema gewidmet.

TODSÜNDEN

Zuerst muss die Terminologie definiert werden; was meint man damit?
Im christlich Orthodoxen Osten gibt es keinen Unterschied, währen im Westen ein Unterschied zwischen Todsünden und Lässlichen Sünden gemacht wird.

In der Orthodoxie ist die Todsünde eine Sünde, die nicht bereut wurde. Jede Sünde, die nicht bereut wurde, kann unseren spirituellen Tod verursachen. Die Theologie des Westens liebt Muster und Systeme, und so begannen die Leute eine Liste der schwerwiegenderen Versuchungen und Sünden zu erstellen, denen wir auf unserer Pilgerschaft begegnen.

Der Mönch Evagrios Pontikos, ein heroischer Athlet im spirituellen Kampf, den wir diesen Morgen vorstellen wollen, stellte um 375 eine solche Liste zusammen. Er begann sein Leben in Konstantinopel, wo er sich in eine verheiratete Frau verliebte. Er entfloh diesem Umgang und ging nach Jerusalem. Von dort zog er aus, um in Ägypten Mönch zu werden. Er war der erste, der 8 Kardinal Sünden oder Gedanken vorbrachte:

Die acht verführenden Gedanken (logismoi), tragen in sich selbst jeden [versuchenden-] Impuls:

1 Unmäßigkeit;
2, sexual Sexuelle Unmoral;
3 Liebe zum Geld;
4 Traurigkeit;
5 Wut;
6 Überdruss;
7 Großtuerei;
8 Stolz

Er schrieb: „Ob diese Gedanken unsere Seele aufstören können oder nicht, das liegt nicht an uns, aber ob sie bei unsverweilen , und ob sie Leidenschaften hervorrufen können oder nicht, das liegt an uns”.
Im Jahr 590 machte Papst Gregor zwei Änderungen und fügte noch den Neid auf der Liste hinzu und sie wurden zu den „Sieben Todsünden.“

Ich möchte nicht mit Papst Gregor in Wettstreit treten, aber wegen der kurzen Zeit, die wir zur Verfügung haben, möchte ich diese Versuchungen noch mehr komprimieren. Ich stelle fest, dass Evagrios drei Gruppen einteilt:

Begehren
Gefühle
Haltung


unter Begehren möchte ich folgende Kategorie komprimieren:

1 Habgier : die insbesondere die Wollust – Sex einschließt, aber auch Essen und Geld.
Unter
2 Ungeordneten Gefühlen Wut
und unter
3 Haltung: Stolz und Verzweiflung

Im letzten Jahrzehnt des vierten Jh. schrieb ein Mönch namens Loukios an Evagrios Pontikos, der derzeit einer der leitenden geistlichen Führer unter den Mönchen der ägyptischen Wüste war. Loukios bat Evagrios, er möge für ihn eine Abhandlung schreiben, die die Taktik der Dämonen beschreibt, die das monastische Leben unterminieren. Loukios hoffte ein solches Werk würde ihm und anderen helfen, erfolgreicher den bösen Einflüsterungen der Dämonen zu widerstehen.

Als Antwort sandte Evagrios einen Brief an Loukios, bekannt als sein vierter Brief, und eine Abschrift der ‘Antirrhētikos’, am besten übersetzt als ‚Gegenrede’. Unter spätantiken und frühen byzantinischen Mönchen wurde es eines der beliebtesten Bücher des Evagrios’.

Der Charakter der ‚Gegenrede’ ist dergestalt dass wir dem stetigen unterminierenden Angriff der Verderbnis nicht als Opfer überlassen sind, bei dem wir nur gute Miene zum bösen Spiel machen und widerstehen so gut wir können, sondern indem wir auch eine Gegenantwort geben. Es ist eine Art Bevollmächtigung aus dem vierten Jahrhundert für Erdenpilger.

In der ‚Gegenrede’ werden uns die Gedanken, Umstände und Ängste, mit denen die Dämonen den Mönch angreifen zur Kenntnis gebracht, und uns wird eine grundsätzliche Strategie an die Hand gegeben, um solche Angriffe zu überstehen: Gegenrede besteht darin, relevante Passagen aus der Bibel zu zitieren, die entweder widersprechen oder, wie Evagrios es nennt, die dämonischen Einflüsterungen abschneiden.

Evagrios hat 498 Schriftstellen gesammelt, die er so geordnet hat, dass sie verschiedenen Arten von Stimmen, Dämonen oder Versuchungen entgegentreten können. Wir werden diesen Morgen einige davon verwenden, wenn wir uns die Versuchungen zur Sünde anschauen, denen wir begegnen.

ALLGEMEINER RAT

Wenn wir uns die Frage stellen würden, wieviele unserer Probleme, unter denen wir leiden, dämonischen Ursprungs sind und wieviele einfach unserer eigenen fehlerhaften Natur entspringen, ist es tröstlich zu erfahren, dass Evagrios sich diesselbe Frage stellte.

Evagrios kümmerte sich nicht darum, zwischen (menschlichen) Gedanken und dämonischem Impuls zu unterscheiden. Er sieht die beiden als vermischt an. Es kommt auf dasselbe heraus. Johannes Cassian unterscheidet sie und legt mehr Gewicht auf den Antrieb unserer gefallenen Natur. Er sprach öfter von Lastern als von Dämonen und sah den mönchischen Konflikt mit der Versuchung eher innerhalb der innereren Gliederung zwischen dem gefallenen menschlichen Geist und dem Fleisch als innerhalb der kosmischen Einteilung des Evagrios zwischen menschlichen Wesen und Dämonen.

Ich möchte nahe legen, dass die Antwort einfach die sein könnte, dass das eine das andere verschlimmert. Unsere eigene Natur, fehlerhaft wie sie ist, verursacht uns Schwierigkeiten allein schon durch ihre ungeordneten Begehren, aber die dämonische Dimension verleiht unserem natürlichen Zustand noch mehr Intensität und Energie.

Ich glaube, das bedeutet, dass wir uns zuerst unsere eigene Natur und unsere besonderen Schwachstellen anschauen und dann die dämonische Dimension zusätzlich einbeziehen müssen.

VORBEREITUNG

Unser tägliches Gebet ist das beste Mittel, uns zu schützen gegen das Erregen unserer ungeordneten Wünsche durch den Feind.
Unsere Situation ist ein erweitertes Bild der Jünger im Garten Gethsemane. Unser Herr bittet uns, wach zu bleiben – wachsam, auf der Hut zu bleiben – und wir werden so oft übermannt von Zerstreung und geistlichem Schlaf.
Unsere täglichen Gebete und die fortwährende Erinnerung an die Anwesenheit des Herrn sind die unentbehrlichen Dinge, von denen wir unsere Kraft für den Widerstand gegen die Versuchungen holen.
Wie ernst die Lage ist, wird daran sichtbar, dass unser Herr in den Botschaften deutlich und klar sagt, dass Er möchte, dass wir das Gebet zum Heiligen Erzengel Michael täglich beten.

Die Ursprünge dieses Gebets mögen nicht jedem bekannt sein, aber sie beleuchten das Milieu des geistlichen Kampfes, der in unserer Zeit besonders heftig tobt.

Papst Leo XIII (er starb 1903) hatte eine prophetische Vision von dem kommenden Jahrhundert der Schmerzen und Kriege. Nach der Feier der Heiligen Messe beriet sich der Heilige Vater mit seinen Kardinälen. Plötzlich fiel er zu Boden. Die Kardinäle holten sofort einen Arzt. Es war kein Puls zu fühlen, und man befürchetete, der Heilige Vater sei tot. Genauso plötzlich erwachte jedoch der Papst und sagte: „Was für ein schreckliches Bild wurde mir da erlaubt zu sehen!” Er sah in seiner Vision, wie Gott dem Satan die Möglichkeit gab, ein Jahrhundert auszuwählen, in dem er sein schlimmstes Werk gegen die Kirche tun dürfte. Der Teufel wählte das 20. Jahrhundert. So bewegt war der Heilige Vater von dieser Vision, dass er das Gebet zum Heiligen Erzengel Michael verfasste. Papst Leo ordnete im Jahr 1886 an, dieses Gebet am Schluss jeder Heiligen Messe zu sprechen.
Als Papst Paul VI 1968 die Neue Ordnung (Novus Ordo) der Messe herausgab, wurde das Gebet zum Heiligen Michael und das Lesen des „letzten Evangeliums” am Ende der Messe abgeschafft.

Doch 1994 ermutigte ein wachsamerer Johannes Paul II zu ihrer Wieder-Einführung.

BESONDERER RAT - GEGENREDE; ENTGEGNUNG

Evagrios weist darauf hin, dass Jesus, als Er dem Satan in der Wüste in einer direkten Auseinandersetzung begegnete, die Technik benutzte, die Schrift zu gebrauchen für eine Erwiderung (Gegenrede). Er nahm Satans Rahmenbedingung, seinen Köder, nicht an, Er ging nicht auf den Aspekt Satans ein, mit dem dieser sich Ihm genähert hatte; Er stellte eine neue Diagnose des Streitpunktes auf, indem Er sich an die Schrift wandte und die Schrift die Konfrontation tun ließ. Das Wort Gottes gebrauchte das Wort Gottes.

Jesus antwortete in der Tat seinen Angreifern „immer” mit Bibelstellen, während der ganzen Zeit Seines Dienstes sowohl in Seinen Begegnungen mit menschlichen als auch mit dämonischen Gegnern (z.B. Mk 2,23-27).
Wir wollen uns also nun den Todsünden zuwenden, und wie wir sie indentifizieren und vermeiden können.
Wir beginnen mit

1 HABGIER UND WOLLUST (BEGIERDE)

Beide sind ungeordnete Verlangen, aber Wollust kann als ein Aspekt der Habsucht angesehen werden - In den Botschaften finden wir die Begierde im Gegensatz zur Armut.

Ich weiß, wie viele deiner Brüder dir den Rücken zugekehrt haben; dies, Meine Geliebten, sind die Hirten, die nichts wissen, nichts fühlen, die alle ihre eigenen Wege gehen, jeder nach seinen eigenen Interessen, die der Torheit dienen statt der Weisheit, der Begierde statt der Armut,.... (20. Sept. 1989)

Ich kannte einmal den Kaplan eines Bischofs, der sagte, ein Teil seiner Arbeit sei es, zu vermitteln, wenn Priester in Schwierigkeiten geraten sind. Und er habe sich daran gewöhnt, Priester einzuteilen nicht gemäß den drei Klassifikationen in katholische, liberale oder evangelikale Anglikaner, sondern nach den drei Begierden – Geld, Sex oder Alkohol.

Dies sind natürlich nur drei verschiedene Arten von Habgier – und es gibt keinen Zweifel, dass verschiedene Charaktere mehr anfällig sind für die eine Art von Begierde als für eine andere.
Deshalb ist vielleicht das Erste, was wir uns fragen sollten, wo unsere größte Schwäche liegt in Bezug auf ungeordnete Verlangen – denn dort werden die Dämonen ihr Augenmerk drauf legen.

Wir sollten auch die Tatsache beachten, dass sie immer klein anfangen, um groß zu enden. Jede Versuchung, die sich uns empfiehlt mit dem Argument, man brauche sich darüber keine Gedanken machen, da es doch etwas so Kleines sei, dass es gar nicht in die Waagschale falle, ist etwas, worüber wir uns sehr wohl Gedanken machen sollten!

In der Tat mag die Menge oder das Ausmaß nicht so ausschlaggebend sein
- in Gottes Augen –
und auch nicht, ob es sich in Taten ausgewirkt hat oder nur in Gedanken willkommen geheißen wurde.

Ich sehe mehr von dem, was unser Herr meinte, als er sagte, dass eine Frau mit Begierde anzusehen in der Tat schon Ehebruch sei. Dies wird von Kommentatoren häufig als semitische Übertreibung oder Hyperbel verstanden, aber ich glaube, was er meint, ist, dass die geistliche Sphäre genauso real ist wie die materielle Sphäre.

Was ich meine, ist dies: Engel sind nicht weniger real als Menschen, nur weil sie Geister sind.Wir akzeptieren das. Aber das heisst auch, dass, wenn wir einer Sünde in unserem Geist zustimmen, oder in unseren Vorstellungen, um ein vertrauteres Wort zu gebrauchen, ist es in der Dimension Gottes immer noch real. Vielleicht ist der Geist in mancherlei Hinsicht realer als die Materie. Aber was dies demnach bedeutet, ist, dass die Sünde stattfindet, egal ob sie physisch ausgeführt wird oder nicht.

In einem Sinne ist das offensichtlich. Stolz, auf den wir noch zurückkommen werden, ist eine Haltung. Er wird nicht weniger sündhaft, wenn er nur im Geist existiert, als wenn danach gehandelt wird und daraus Konsequenzen entstehen. In der Tat sagte C.S. Lewis oft, die gefährlichsten Sünden seien genau die, die nicht materiell sichtbar sind, sowohl weil sie unsichtbar sind als auch weil der Bereich des Geistes, wo sie wirken, ein bedeutenderes Milieu ist.

Was bedeutet das?

Es bedeutet, dass wir die Vorstellungen der Welt unserer Gedanken genau so ernst nehmen müssen wie die Welt unserer Hände.

Jesus macht diesselbe Feststellung, wenn er uns auffordert, uns mit unserem Bruder zu versöhnen, bevor wir zum Altar kommen, um Gott zu begegnen. Warum? Weil die Sünde der inneren Haltung real genug ist, einer Begenung mit Gott im Wege zu stehen.

Aber bedeutet das, dass wir schuldig werden bei allem, was in der Welt unserer Gedanken vor sich geht?

Evagrios würde sagen, dass viele der Gedanken dort von den Dämonen plaziert wurden. Sie kommen ungebeten zu uns. Wir haben sie nicht geplant oder geschaffen – sie passieren uns.
Worauf es ankommt, ist das Ausmaß unserer Zustimmung – weshalb es hilfreich ist, sie zu bemerken, um sie dann so schnell wie möglich zurechtzuweisen!

Wenn ich mich plötzlich in der Vorstellung in einer Richtung ertappe, in die ich gar nicht gehen sollte, ist meine Reaktion die, dass ich dem Gedanken einen scharfen Verweis erteile.
„Aha – ich habe dich gesehen – und da ich gesehen habe, was du vorhast, weise ich dich ab.”
gefolgt von der kürzeren Tauf-Erklärung:
„Ich wende mich Christus zu, ich bereue meine Sünden, ich wiedersage dem Bösen.”
Und dann folgt entweder das Jesus-Gebet oder ein Gesätz des Rosenkranzes.

Der Heiige Ambrosius von Optina (ein russischer Mönch und Staretz aus dem 19. Jh):

„Eine asketische Frau wurde lange Zeit von unreinen Gedanken belagert. Als der Herr kam und sie aus ihr austrieb, rief sie: ‚Wo warst du bis jetzt, O mein süßer Jesus?' Der Herr antwortete: ‚Ich war in deinem Herzen.' Da sagte sie: ‚Wie kann das sein? Denn mein Herz war voll unreiner Gedanken.' Der Herr sagte zu ihr: ‚Wisse, dass ich in deinem Herzen war, denn du warst nicht bereit für die unreinen Gedanken, sondern du strengtest dich an, frei davon zu werden, und als du nicht fähig warst, frei zu kommen, hast du gekämpft und warst traurig. Dadurch hast du für Mich einen Platz in deinem Herzen bereitet.'”

Ob das Verlangen, das sich in uns verschärft und uns verführt, nun Geld ist oder Sex oder Alkohol, die Lüge dahinter ist immer dieselbe. Es ist das Versprechen von Wohlergehen.

Natürlich ist das Versprechen falsch. Es ist eine Lüge.
Es ist eine Lüge auf zwei Ebenen. Die Welt der Wollust ist eine unwahre Welt, die wir in unserer Vorstellungskraft erfinden, in der wir Gott sind.
Wir erschaffen eine Phantasiewelt, wo es keine Beziehung gibt, nur ein Drehbuch und ein Theaterstück, das wir durch unser Verlangen dem Objekt unserer Phantasie aufzwingen.

Wir schaffen ein Drama, wo es keine Beziehung gibt, keine Gegenseitigkeit, keine Verantwortlichkeit, nur die Manipulation der Gedankenwelt, um eine seichtes Vergnügen zu erlangen, das auf Falschheit gegründet ist.
Das Wohlergehen kommt aus einer Lüge.
Doch natürlich gibt es nicht nur die Wollust, die unserer Gedankenwelt Bilder anbietet, die ersonnen sind, uns Vergnügen zu machen.

HEILIGES VORSTELLEN

Es geschieht ebenso, wenn wir in unseren Köpfen und Phantasien Rachedramen erschaffen. Es ist nur zu leicht, den Bildern nachzugeben, die uns darstellen, wie wir neu schreiben, was sich zugetragen hat, um uns Trost, Erleichterung oder Rache zu verschaffen.

Wie können wir mit den Bildern und der Verführung unserer Gedankenwelt umgehen, wenn wir uns dabei ertappen, wie wir in die falsche Welt gezogen werden, die von der Begierde kreiert wird?

Der heilige Paulus rät, dass wir jeden Gedanken gefangen nehmen und ihn zum Gehorsam zu Christus führen sollen. 2 Kor. 10, 4-5
Die Waffen, die wir bei unserem Feldzug einsetzen, sind nicht irdisch, aber sie haben durch Gott die Macht, Festungen zu schleifen; mit ihnen reißen wir alle hohen Gedankengebäude nieder, die sich gegen die Erkenntnis Gottes auftürmen. Wir nehmen alles Denken gefangen, so dass es Christus gehorcht.

Wenn die Gedankenwelt von Gedanken eingenommen wird, die die Vorstellung über Menschen manipuliert, um unrechtes Wohlergehen zu erfüllen, können wir entweder die Gedanken zurückweisen oder sie aktiv umstürzen.
Zurückweisen kann manchmal schwierig sein. Je mehr wir uns von etwas abwenden, von einer Verzückung, umso mehr Macht kann sie haben, uns zu verfolgen.
Aber was passiert, wenn wir Christus in das Drama bringen?

Wo immer unsere Vorstellungskraft ihren eigenen Weg finden will, um ein falsches Wohlergehen in Sachen Begierde oder Rache zu produzieren, gibt es einen Weg, den Gedanken gefangen zu nehmen, so dass er Christus gehorcht.

Statt uns in unserer Vorstellung dem falschen Wohlergehen und Genuss zu überlassen, können wir die Gedankenwelt dirigieren in Form einer Wach-Meditation.

Wessen Vorstellung auch immer den Weg in unser Denken gefunden hat, wir müssen nicht einfach die Situation akzeptieren und aushalten, wir können vor-aktiv werden. Wir können denjenigen, den das Bild darstellt, wer immer es auch sei, zum Fuß des Kreuzes tragen.

Seltsame Dinge passieren bei dieser Form der Wach-Meditation. Es ist fast, als ob das Drama ein eigenes Leben bekäme.
Wir nehmen die fraglichen Personen bei der Hand, beim Arm oder laden sie ein, mit uns zu kommen, und wir gehen mit ihnen zum Fuß des Kreuzes, und wir stellen sie Jesus vor, der vom Kreuz herabschaut.
Und dann lassen wir die Person, die Vorstellung davon, in der Gegenwart Jesu.

Einige, habe ich bemerkt, sind froh, Ihn zu sehen – einige versuchen, sich vor Ihm zu verstecken, einige möchten Ihn meiden – aber oft geschieht etwas sehr Tiefes zwischen ihnen beiden.
Anstatt also einfach zu kämpfen, stürzen wir die Versuchung um, indem wir sie in die Gegenwart Christi bringen. Anstatt mit dämonischem Verlangen zu kämpfen, haben wir den Augenblick verwandelt in eine Begegnung mit Christus und in eine Fürbitte für das Wohlergehen der Person anstatt für unser eigenes falsches Wohlergehen.

Wenn die Stimme oder die Vorstellung kommt, - nehmt sie mit zu Jesus.

Heiliges Anschauen

Es scheint mir, dass unser Blick und die Art unseres Anschauens ein Weg sein kann, wie wir mit der Versuchung umgehen können.

Wir wissen alle, dass es gewisse Bilder gibt, die man besser nicht anschaut – es ist eine Art Wächtertum der Augen. Aber genauso wie wir rasch über etwas hinwegschauen oder unsere Perspektive ändern können, so dass wir es anschauen, können wir etwas nicht nur anschauen sondern auch dort hineinschauen.

Sehr viel von dem, was unseren Augen dargeboten wird, ist dazu bestimmt, unsere Wollust oder unsere Habgier anzuregen.
Unsere ganze Konsum-orientierte kapitalistische Kultur basiert auf ein paar klugen Leuten, die daran arbeiten, herauszufinden, wie man unsere Abwehr durchbrechen und unser Verlangen anregen kann.

Wenn wir also etwas anschauen, wie schauen wir es an? Dante sagt in seinem großen Werk 'die Heilige Komödie' immer wieder: “Schau hin; aber schau GUT hin.”
Schauen wir auf das Äußere, das dargeboten wird, oder schauen wir mit den Augen der Unterscheidung und bitten den Heiligen Geist, uns etwas mehr zu zeigen von der wirklichen Person oder dem wirklichen Geschehen unter der Haut des Körpers, hinter dem äußeren Erscheinungsbild, damit uns die Relität hinter dem Dargebotenen bewusster wird?

GEGENREDE

Schriftstellen, um die Dämonen der Habgier zu bekämpfen:

Heute wirst du erkennen, dass der Herr, dein Gott, wie ein verzehrendes Feuer selbst vor dir herzieht. Er wird sie vernichten, und er wird sie dir unterwerfen, so dass du sie unverzüglich vertreiben und austilgen kannst, wie es der Herr dir zugesagt hat (Deut. 9,3).

Herr, wie zahlreich sind meine Bedränger; so viele stehen gegen mich auf. Viele gibt es, die von mir sagen: „Er findet keine Hilfe bei Gott.” Du aber, Herr, bist ein Schild für mich, du bist meine Ehre und richtest mich auf. (Ps 3, 2-4)

Gegen die unreinen Gedanken, die in uns fortbestehen und oft unanständige Bilder entwerfen und unseren Verstand binden mit Leidenschaften des Verlangens in unseren unehrenhaften Gliedern:
Weicht zurück von mir, all ihr Frevler, denn der Herr hat mein lautes Weinen gehört. Gehört hat er mein Flehen, der Herr nimmt mein Beten an. (Ps 6, 9-10)

Gegen die Gedanken, die uns drängen, in einer Unterhaltung mit einer verheirateten Frau zu verweilen unter dem Vorwand, dass sie uns oft besucht hat und dass sie geistlichen Nutzen von uns haben wird:
Verweile nicht lange mit der Frau eines anderen. (Sprichw. 5, 20)
Aus den Klageliedern Jeremiahs.

An den Herrn, die Gedanken der Unzucht betreffend, die in mir weiter bestehen:
Sieh doch mein Elend, Herr! Höre doch, wie die Feinde prahlen!(Klagelieder 1,9).
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Der heilige Paulus erinnert uns an die Natur des gewöhnlichen geistlichen Kampfes.
„Darum sage ich: Lasst euch vom Geist leiten, dann werdet ihr das Begehren des Fleisches nicht erfüllen. Denn das Begehren des Fleisches kämpft gegen den Geist, das Begehren des Geistes aber gegen das Fleisch; beide stehen sich als Feinde gegenüber, sodass ihr nicht imstande seid, das zu tun, was ihr wollt.“ (Gal …Mehr
Der heilige Paulus erinnert uns an die Natur des gewöhnlichen geistlichen Kampfes.
„Darum sage ich: Lasst euch vom Geist leiten, dann werdet ihr das Begehren des Fleisches nicht erfüllen. Denn das Begehren des Fleisches kämpft gegen den Geist, das Begehren des Geistes aber gegen das Fleisch; beide stehen sich als Feinde gegenüber, sodass ihr nicht imstande seid, das zu tun, was ihr wollt.“ (Gal 5,16)

Aber der Kampf, dem wir ausgesetzt sind, geht meistens still, beinahe im Geheimen vor sich in den weltlichen und gewöhnlichen Momenten des täglichen Lebens.

Der Feind hat keinen Vorteil davon, unsere Versuchung in ein Drama zu verwandeln. Es ist für ihn viel effektiver, die Versuchung langsam und mit Spitzfindigkeit aufzubauen, damit sie kaum bemerkt wird.
Es gibt einen Rat, wie man einen Frosch kochen kann: Wenn man einen Frosch ins heiße Wasser wirft, springt er reflexartig sofort wieder heraus.
Es tut ihm weh, aber es tötet oder kocht ihn nicht. Also muss man ihn in einen Topf mit kaltem Wasser setzen, das man ganz langsam aufheizt. Zu keiner Zeit gerät der Frosch in Panik, da die Temperatur nur langsam und subtil ansteigt. Aber am Ende ist er gekocht.

Genauso ist das mit vielen Versuchungen, die wir erleiden. Wir kennen uns aus mit dem Kampf der großen Gefahren. Aber oft sind es die kleinen Dinge, die durch unsere Abwehr schlüpfen und ‚normalisiert’ werden.
Nachdem wir erneut die Natur des Kampfes, dem wir gegenüberstehen, betont haben, liegt unsere Aufgabe darin, uns gegen die Versuchungen zu verteidigen, denen wir ausgesetzt sind. Hier ist nur wenig Zeit und Platz dafür, daher hoffe ich, dass Sie mir nachsehen, was in diesem Überblick noch fehlt. Jahrhunderte monastischer und anderer Betrachtungsweisen waren diesem Thema gewidmet.
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Unser tägliches Gebet ist das beste Mittel, uns zu schützen gegen das Erregen unserer ungeordneten Wünsche durch den Feind.
Unsere Situation ist ein erweitertes Bild der Jünger im Garten Gethsemane. Unser Herr bittet uns, wach zu bleiben – wachsam, auf der Hut zu bleiben – und wir werden so oft übermannt von Zerstreuung und geistlichem Schlaf.
Unsere täglichen Gebete und die fortwährende Erinnerung …Mehr
Unser tägliches Gebet ist das beste Mittel, uns zu schützen gegen das Erregen unserer ungeordneten Wünsche durch den Feind.
Unsere Situation ist ein erweitertes Bild der Jünger im Garten Gethsemane. Unser Herr bittet uns, wach zu bleiben – wachsam, auf der Hut zu bleiben – und wir werden so oft übermannt von Zerstreuung und geistlichem Schlaf.
Unsere täglichen Gebete und die fortwährende Erinnerung an die Anwesenheit des Herrn sind die unentbehrlichen Dinge, von denen wir unsere Kraft für den Widerstand gegen die Versuchungen holen.
Wie ernst die Lage ist, wird daran sichtbar, dass unser Herr in den Botschaften deutlich und klar sagt, dass Er möchte, dass wir das Gebet zum Heiligen Erzengel Michael täglich beten.

Die Ursprünge dieses Gebets mögen nicht jedem bekannt sein, aber sie beleuchten das Milieu des geistlichen Kampfes, der in unserer Zeit besonders heftig tobt.

Papst Leo XIII (er starb 1903) hatte eine prophetische Vision von dem kommenden Jahrhundert der Schmerzen und Kriege. Nach der Feier der Heiligen Messe beriet sich der Heilige Vater mit seinen Kardinälen. Plötzlich fiel er zu Boden. Die Kardinäle holten sofort einen Arzt. Es war kein Puls zu fühlen, und man befürchetete, der Heilige Vater sei tot. Genauso plötzlich erwachte jedoch der Papst und sagte: „Was für ein schreckliches Bild wurde mir da erlaubt zu sehen!” Er sah in seiner Vision, wie Gott dem Satan die Möglichkeit gab, ein Jahrhundert auszuwählen, in dem er sein schlimmstes Werk gegen die Kirche tun dürfte. Der Teufel wählte das 20. Jahrhundert. So bewegt war der Heilige Vater von dieser Vision, dass er das Gebet zum Heiligen Erzengel Michael verfasste. Papst Leo ordnete im Jahr 1886 an, dieses Gebet am Schluss jeder Heiligen Messe zu sprechen.
Als Papst Paul VI 1968 die Neue Ordnung (Novus Ordo) der Messe herausgab, wurde das Gebet zum Heiligen Michael und das Lesen des „letzten Evangeliums” am Ende der Messe abgeschafft.

Doch 1994 ermutigte ein wachsamerer Johannes Paul II zu ihrer Wieder-Einführung.