Aquila
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Notae ecclesiae
Heimatgedicht von Pfarrer Hieber
Zwei Linden halten Wache
Vor unserm Gotteshaus:
Säuseln in stummer Sprache,
Künden jahrein, jahraus: Da ist uralter Boden,
Geweiht durch Christi Blut;
Der Ahnen Leiber ruhen
Hier in des Ew’gen Hut! –
Das Kirchlein sie einst bauten
Mit seinem Sattelturm,
Der wetterhart und trutzig
Hielt gegen jeden Sturm. –
Viel hundert Jahre stund es,
Den Gläubigen ein Hort
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Heimatgedicht von Pfarrer Hieber

Zwei Linden halten Wache
Vor unserm Gotteshaus:
Säuseln in stummer Sprache,
Künden jahrein, jahraus: Da ist uralter Boden,
Geweiht durch Christi Blut;
Der Ahnen Leiber ruhen
Hier in des Ew’gen Hut! –
Das Kirchlein sie einst bauten
Mit seinem Sattelturm,
Der wetterhart und trutzig
Hielt gegen jeden Sturm. –
Viel hundert Jahre stund es,
Den Gläubigen ein Hort
Des Opferns und des Betens –
Ein wahrhaft heil’ger Ort !
Allmählich ward es brüchig,
Dazu noch viel zu klein:
So riss man eines Tages
Das alte Kirchlein ein.
Doch, da man schrieb die vierzig
Und achtzehnhundert Jahr:
Sieh! – Neu sich hier erhebet
Dem Höchsten ein Altar.
Mit einem schmucken Langhaus –
Sie halfen alle bauen
An ihrer neuen Kirche
Mit starkem Gottvertrauen!
In edlem Zierat prächtig
Von frommer Meisterhand:
So schaut sie groß und mächtig
Hinaus ins grüne Land.
Auch ist der Turm gewachsen
Zum blauen Himmelszelt:
Wie leuchtet er von Ferne
Empor zum Herrn der Welt!
Nun schreibt man achtundreißig,
S’ist ernste, schwere Zeit!
Da ward die Kirch’ erneuert
Zur allgemeinen Freud’.
Dank für die vielen Opfer!
Die Liebe hat’s gebracht:
Ihr heiligen Patrone
Habt auf die Kirche Acht.
Sankt Epimach und Gordian!
O schützt mir doch den Glauben,
Führt mir die Herde himmelan,
Lasst keine Seele rauben!