Jesus vor Pilatus. Nach Anna-Katarina Emmerick

Nach der grausamen Misshandlung durch die Geisselung und Dornenkrönung führten sie Jesus wieder in den Palast des Pilatus. Jesus war unkenntlich von Blut, das seine Augen füllte und in seinen Mund und Bart niedergeronnen war. Sein Leib war voller Schwielen und Wunden. Er ging gebückt und schwankend.
Als der arme Jesus bei Pilatus anlangte, ergriff diesen grausamen Pilatus selbst ein Schauder von Mitleid und Ekel. Da das Volk noch immer lärmte und höhnte, rief er aus: " Wenn der Judenteufel so grausam ist, kann man nicht bei ihm in der Hölle wohnen."
Zum Volk rief er:" Seht, hier ist dieser Mensch."
Die Hohenpriester und Gerichtsleute wurden ganz grimmig bei dem Anblick Jesu, dem furchtbaren Spiegel ihres Gewissens, und schrien : " Hinweg mit ihm, kreuzige ihn !"
Pilatus rief: "Habt ihr immer noch nicht genug? Er ist so zugerichtet, dass er kein König mehr wird sein wollen."
Das Volk tobte weiter und verlangte die Kreuzigung.
Einige Hohenpriester riefen:" Wir haben ein Gesetz, und nach diesem Gesetz muss er sterben, denn er hat sich selbst zum Sohn Gottes gemacht."
Und Pilatus sagte:" Wenn ihr solche Gesetze habt, dass dieser sterben muss, so mag ich kein Jude sein."
Pilatus redete zu den Feinden Jesu, dass er keine Schuld an ihm finde. Er taumelte unentschlossen in seinem Urteil hin und wieder wie ein Trunkener in wirren Gedanken. Nochmals kehrte er zurück und blickte den armen blutigen Jesus an und dachte: " Sollte dieser doch wohl ein Gott sein können?"
Und dann brach er plötzlich einen Schwur heraus, mit welchem er Jesus beschwor, ihm zu sagen : ob er ein Gott und kein Mensch , ob er jener König sei? Wie weit sein Reich sich erstrecke, welchen Rang seine Gottheit habe ? Er solle es sagen, so wolle er ihn loslassen.
Der Herr sprach furchtbar ernste Worte zu Pilatus. Er zeigte ihm wohl, welch ein König er sei und welches Reich er zu regieren habe, er zeigte ihm wohl, was die Wahrheit sei, denn er sagte ihm die Wahrheit.
Der Herr sagte dem Pilatus seinen ganzen versteckten Greuel seines inneren Zustandes ins Gesicht, er sagte ihm das Geschick, das ihm bevorstehe, die Verweisung ins Elend und ein abscheuliches Ende voraus und dass er einstens kommen werde, zu richten über ihn ein gerechtes Gericht.
Tina 13
"Der Herr sprach furchtbar ernste Worte zu Pilatus. Er zeigte ihm wohl, welch ein König er sei und welches Reich er zu regieren habe, er zeigte ihm wohl, was die Wahrheit sei, denn er sagte ihm die Wahrheit."
Carlus teilt das
58. Bibelexegese & Apogrypheschriften.
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