KlarerStern
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Und jetzt ist Winfried weg! Ohne Abschied. Ohne erklärendes Woelki-Wort

Als herauskam, dass Pfarrer Winfried als junger Mann ein Mädchen sexuell belästigt hatte, musste er gehen. Seitdem ebben die Solidaritätsbekundungen für ihn nicht ab. "Man kann sich das von außen kaum …Mehr
Als herauskam, dass Pfarrer Winfried als junger Mann ein Mädchen sexuell belästigt hatte, musste er gehen. Seitdem ebben die Solidaritätsbekundungen für ihn nicht ab. "Man kann sich das von außen kaum vorstellen", erzählt Jutta Jüterbock. Mit Menschlichkeit und Charisma, erzählen die Menschen in Erftstadt, habe es Pfarrer Winfried geschafft, in der Jülich-Zülpicher Börde die überall sonst ausgestorbene Volkskirche am Leben zu erhalten – trotz Säkularisierung, trotz Missbrauchsaffäre, trotz Protz und Prunkbauten in Limburg und anderswo. "Es gibt viele Menschen hier", erinnert sich Jutta Jüterbock, "die waren nur wegen Winfried in der Kirche. Es gibt Leute hier, für die ist eine Welt zusammengebrochen..." Nur in Köln, so der Vorwurf, seien der Macht die Menschen egal. In Köln habe man sich vielleicht zu sehr daran gewöhnt, dass es mittlerweile viele Menschen nicht sonderlich überrascht, wenn der Pfarrer nebenan als Missbrauchstäter gilt – Hauptsache, die Kirche steht vor der Welt als …Mehr
eiss
Zu Ihrer kurzen Zusammenfassung passt ganz gut der aktuelle Kommentar in der Kölner Kirchenzeitung, geschrieben von Friedrich Graf von Westphalen.
Von Westphalen ist ein politischer Hardliner, seine geopolitischen Kommentare weisen ihn als Freund Amerikas aus. Eigentlich zum Wegpacken, aber der aktuelle Kommentar hat es in sich. Von Westphalen schreibt über ein für die Kölner brennendes Thema: …Mehr
Zu Ihrer kurzen Zusammenfassung passt ganz gut der aktuelle Kommentar in der Kölner Kirchenzeitung, geschrieben von Friedrich Graf von Westphalen.

Von Westphalen ist ein politischer Hardliner, seine geopolitischen Kommentare weisen ihn als Freund Amerikas aus. Eigentlich zum Wegpacken, aber der aktuelle Kommentar hat es in sich. Von Westphalen schreibt über ein für die Kölner brennendes Thema: Edathy.

„Irgendwie rebelliert das Rechtsgefühl: Sebastian Edathy hat als freier Mann den Gerichtssaal verlassen, obwohl er kinderpornografisches Bildmaterial auf seinem PC heruntergeladen und dann auch angesehen hat.“ Solche Geständnisse bei gleichzeitiger Beendigung des Verfahrens seien aber in der Justiz gang und gäbe. Bernie Ecclestone habe 100 Millionen gezahlt, Edathy jetzt 5000 Euro. Das Rechtsgefühl des Bürgers aber verlange mehr, obwohl Edathys „bürgerliche Existenz [] für alle Mal erledigt“ sei. Die darin liegende Vorverurteilung interessiere aber die Öffentlichkeit nicht mehr. Der Fall Christian Wulff habe ja gezeigt, dass die Medien mit ihren Kampagnen einen Menschen „von ganz oben“ nach „ganz unten“ befördern könnten. Jürgen Fitschen von der Deutschen Bank sei jetzt als nächster dran. Und Wettervogel Kachelmann versuche nun von den Medien Schadenersatz zu erlangen. Alles in allem kommt von Westphalen zu dem Fazit: „Das rechte Maß zwischen Recht, Justiz und Massenmedien sowie dem Rechtsgefühl des Bürgers ist etwas aus dem Lot geraten.“

Der Kommentar in der Kirchenzeitung ist ein Lehrstück für chinesisches Schattenboxen. Die unbedingt zu beachtende Regel: der Name des großen Vorsitzenden darf nicht fallen, und deshalb wird dann eine Kampagne über graue Katzen oder gegen Konfuzius angezettelt. Von Westphalen muss in China gewesen sein, denn die Regeln des Schattenboxen kann er.