"...und der Papst ist Schuld!" Jeder, der sich bei Internetsdiskussionen über kirchliche Themen beteiligt, kennt die Erfahrung, mit heftigen kirchenkritischen Bemerkungen und kirchenfeindlichen Angriffen …More
"...und der Papst ist Schuld!"
Jeder, der sich bei Internetsdiskussionen über kirchliche Themen beteiligt, kennt die Erfahrung, mit heftigen kirchenkritischen Bemerkungen und kirchenfeindlichen Angriffen konfrontiert zu werden. Wie soll man sich in dieser Situation als Katholik verhalten? Informieren? Ignorieren? Resignieren? Einige diskurstheoretische Bemerkungen wollen dabei helfen, zu einer Antwort zu finden. Ein Gastbeitrag von Josef Bordat.
elisabethvonthüringen
Mailand-Rom (kath.net/KAP) Inmitten des Indiskretionsskandals im Vatikan, der den Papstbutler Paolo Gabriele vor zehn Tagen ins Gefängnis brachte, waren die drei Tage in Mailand für Papst Benedikt XVI. "ein Durchatmen, eine Ermutigung und ein In-die-Tiefe-Gehen": Das betonte Vatikansprecher P. Federico Lombardi am Sonntag bei einer Bilanzpressekonferenz zum VII. Weltfamilientreffen, das in der …More
Mailand-Rom (kath.net/KAP) Inmitten des Indiskretionsskandals im Vatikan, der den Papstbutler Paolo Gabriele vor zehn Tagen ins Gefängnis brachte, waren die drei Tage in Mailand für Papst Benedikt XVI. "ein Durchatmen, eine Ermutigung und ein In-die-Tiefe-Gehen": Das betonte Vatikansprecher P. Federico Lombardi am Sonntag bei einer Bilanzpressekonferenz zum VII. Weltfamilientreffen, das in der lombardischen Metropole stattfand. Gleichzeitig hob er hervor, dass er neue Dokumentenenthüllungen erwarte. Denn den Inhabern der gestohlenen Papiere sei daran gelegen, mit einer Strategie des Spannungsaufbaus zu agieren.

Der Papst kenne die Probleme gut, und er sei keineswegs voller Angst, was den Umgang damit betrifft. Vielmehr sei er ein "Mann des Glaubens", dem vorgefundene Schwierigkeiten nicht in Traurigkeit versetzten, so P. Lombardi.

Die positiven und ermutigenden Erfahrungen der drei Tage in Mailand hätten aber sicher auch etwas Gutes in der Krise bewirkt, sagte der Sprecher. Sie gäben Kraft, sich anderen Problemen zu widmen und sie "mit Energie und Hoffnung" zu lösen.
www.kath.net/detail.php
Tina 13
Ja, beten wir für unseren Hl. Vater.
🙏More
Ja, beten wir für unseren Hl. Vater.

🙏
elisabethvonthüringen
Der Hl. Vater grüßt sein Volk und kehrt unter die Wölfe zurück
So titelt ein italienischer Kommentator -und bringt das gestrige Geschehen auf den Punkt. Während der Hl. Vater in Mailand ein Glaubensfest feierte- fast triumphal empfangen und auf seinen Stationen in der lombardischen Metropole begleitet- haben die Intriganten,Ränkeschmiede und Verräter in Rom wieder einen Schlag gegen ihn und die …More
Der Hl. Vater grüßt sein Volk und kehrt unter die Wölfe zurück

So titelt ein italienischer Kommentator -und bringt das gestrige Geschehen auf den Punkt. Während der Hl. Vater in Mailand ein Glaubensfest feierte- fast triumphal empfangen und auf seinen Stationen in der lombardischen Metropole begleitet- haben die Intriganten,Ränkeschmiede und Verräter in Rom wieder einen Schlag gegen ihn und die Kirche geführt.
Das hätte zu Beginn des Pontifikates wohl keiner gedacht, daß ihm díe Wölfe-von denen er in seiner Inaugurationspredigt 2005 so ahnungsvoll sprach, nicht nur innerhalb des Vaticans sondern sogar in seinem Appartamento auflauern und seinen Schreibtisch plündern würden.
Man darf bei den Journalen & Redaktionen, die die gestohlenen Papiere mit den scheinheiligsten Begründungen veröffentlichen und ausschlachten, getrost von medialer Komplizenschaft sprechen.
Beten wir für den Hl. Vater, daß er seinen Wölfen, vor denen er nicht flieht-das wissen wir- sondern unter die er jetzt zurückgekehrt ist, nicht zum Opfer fällt
elisabethvonthüringen
Der Papst und wir – wo steht Deutschland?
Alexander Kissler in St. Peter.
Schon tagelang hatte ich mich gefreut auf den heutigen Freitag. Auf das Herz-Jesu-Amt in unserer Stadtpfarrkirche St. Peter am Abend, das immer besonders schön und feierlich ist, auf die Aussetzung des Allerheiligsten mit dem eucharistischen Segen. Und natürlich ganz besonders auf die Katechese von Alexander Kissler zum …More
Der Papst und wir – wo steht Deutschland?

Alexander Kissler in St. Peter.

Schon tagelang hatte ich mich gefreut auf den heutigen Freitag. Auf das Herz-Jesu-Amt in unserer Stadtpfarrkirche St. Peter am Abend, das immer besonders schön und feierlich ist, auf die Aussetzung des Allerheiligsten mit dem eucharistischen Segen. Und natürlich ganz besonders auf die Katechese von Alexander Kissler zum Thema „Der Papst und wir – wo steht Deutschland“.
St. Peter war sehr gut besucht und ich hatte den Eindruck, dass Alexander Kissler ein echter „Publikumsmagnet“ war, denn die Besucher von St. Peter sind in der Regel papsttreu und eher konservativ.
So konnte Alexander Kissler auch direkt mit seiner sehr fundierten Katechese loslegen – denn wir waren „unter uns“.

Was das deutsche Umfeld über den Papst denkt, wissen wir aus vielen Berichten sowohl in den Mainstream-Medien als auch aus einigen Bistumszeitungen.

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7 more comments from elisabethvonthüringen
elisabethvonthüringen
👍 Was tun, wenn Gebete erhört werden?
Von der Wichtigkeit des Kirchlichen Lehramtes:
Kuriose Schadensersatzklage: Wer glaubt an die Macht des Gebets?
Mount Vernon (kath.net/idea)
Ein erhörtes Gebet hat einer Baptistengemeinde in den USA eine Schadensersatzklage eingebracht. Und das kam so: In der 2.300 Einwohner zählenden Ortschaft Mount Vernon im Bundesstaat Texas wollte ein Wirt seine Kneipe …More
👍 Was tun, wenn Gebete erhört werden?

Von der Wichtigkeit des Kirchlichen Lehramtes:

Kuriose Schadensersatzklage: Wer glaubt an die Macht des Gebets?

Mount Vernon (kath.net/idea)
Ein erhörtes Gebet hat einer Baptistengemeinde in den USA eine Schadensersatzklage eingebracht. Und das kam so: In der 2.300 Einwohner zählenden Ortschaft Mount Vernon im Bundesstaat Texas wollte ein Wirt seine Kneipe erweitern. Dagegen setzte sich die örtliche Baptistengemeinde mit Behördeneingaben und Gebeten zur Wehr. Die Folge: Etwa eine Woche vor der Wiedereröffnung schlug ein Blitz in Drummond’s Bar ein. Das Gebäude brannte ab. Die Christen rühmten – etwas voreilig – die „Macht des Gebets“.

Denn der Wirt verklagte die Gemeinde auf Schadensersatz: „Mittelbar oder unmittelbar“ sei sie für die Zerstörung des Hauses verantwortlich. Das wiederum stritt die Gemeinde ab. Wie die atheistische Richard-Dawkins-Stiftung berichtet, hatte der Richter, der das Urteil sprechen sollte, ein Problem: „Ich weiß nicht, wie ich in dieser Sache entscheiden soll. Nach Aktenlage haben wir hier einen Wirt, der jetzt an die Macht des Gebets glaubt, und eine christliche Gemeinde, die nicht mehr daran glaubt.“

Gute Erklärung durch Mons. Schlegl:
SCHLEGL vor 56 Minuten

Amerika
Etwas weiter unten haben wir den Versuch sich mit Giftschlangen zu umgeben, der katastrophal gescheitert ist, hier haben wir eine wirklich lustige Situation, die der Richter auf den Punkt gebracht hat!
Als Katholiken halten wir es nicht für richtig, um eine Bestrafung eines Menschen, oder die Zerstörung einer Sache (auch wenn sie uns nicht passt), zu beten. Stattdessen hätte man um Weisheit und Einsicht für den WIRT beten können,dass er sich nicht die halbe Ortschaft zu Feinden macht.
Vielleicht wird jetzt so manchem klar, warum die katholische Kirche, ebenso wie die Ostkirchen auf einem authentischen Lehramt bestehen. Msgr. Franz Schlegl
elisabethvonthüringen
Papst Benedikt XVI. äußerte sich heute erstmals zu Vaticanleaks.
Die deutsche Berichterstattung zu Vaticanleaks hat wohl vorerst ihren Zenit erreicht. Und wie das bei Scheitelpunkten nun mal so ist, gibt es jede Menge Kompetentes und Informatives neben ausgesprochener Wichtigtuerei und bullshit im ganz klassischen Sinne.
Ich verlinke hier einmal als Zitatesammlung auf die Beiträge, die mir aufgefallen …More
Papst Benedikt XVI. äußerte sich heute erstmals zu Vaticanleaks.
Die deutsche Berichterstattung zu Vaticanleaks hat wohl vorerst ihren Zenit erreicht. Und wie das bei Scheitelpunkten nun mal so ist, gibt es jede Menge Kompetentes und Informatives neben ausgesprochener Wichtigtuerei und bullshit im ganz klassischen Sinne.

Ich verlinke hier einmal als Zitatesammlung auf die Beiträge, die mir aufgefallen sind. Die interessantesten und kompetentesten stehen ganz oben. Irgendwann kommt dann der bullshit-Faktor ins Spiel, das darf jeder mündige Katholik selbst entscheiden, ab wann das passiert und am Schluss stehen dann die allerbefremdlichsten Beiträge. :-)

Here we go!

- Zuerst der Heilige Vater persönlich mit seinen Äußerungen von heute dazu via KNA und kath.net

>> Nach der «Vatileaks»-Affäre hat Papst Benedikt XVI. seinen Mitarbeitern sein Vertrauen ausgesprochen. «Ich möchte mein Vertrauen in meine engsten Mitarbeiter erneuern und in alle, die mir täglich mit Treue, Opferbereitschaft und in Stille helfen, mein Amt auszuführen», sagte der Papst zum Ende seiner Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz. <<

[Er ist halt ein GUTER, unser Heiliger Vater.]

- Paul Badde erläutert zunächst für die deutschen Leser auf Welt online, was es eigentlich mit diesem Nuzzi-Buch auf sich hat und was man darin finden kann. Das ist wohl zum Verständnis der ganzen Affäre absolut wesentlich, wenn man sich das Buch nicht besorgen kann bzw. kein Italienisch lesen kann. Außerdem fasst er die ganze Geschichte noch einmal kurz zusammen.
>> Ein aus deutscher Sicht besonders heikles Papier ist eine päpstliche Anweisung an den Nuntius in Berlin, Jean-Claude Périsset. Darin wird Périsset aufgefordert, "ein klares Wort des Protests" bei Bundeskanzlerin Angela Merkel einzulegen, weil sie sich 2009 in die Frage eingemischt hatte, ob die exkommunizierten vier Bischöfe der Piusbruderschaft wieder in die Kirche aufgenommen werden sollten.

Die planlose Präsentation des vorgelegten Materials wirft die Frage auf: Was soll dieses Sammelsurium? Wem dient das Ganze? Ist es der kirchenpolitische Kurs des Papstes, der über diese Enthüllungen ins Kreuzfeuer kommen soll? Ist es seine Theologie? Ist es seine Strategie, die Vatikanbank transparenter zu machen? <<

Und weiter:

>> Am Schluss stellt Nuzzi fest, dass für diesen Papst "die Einigkeit der katholischen Kirche" höchste Priorität habe. In einer allgemeinen Glaubenskrise versuche er zusammenzuhalten, was auseinanderstrebt. Der Ausgleich mit China sei ihm ein Anliegen, die Überwindung des Schismas mit den Piusbrüdern, die Entdämonisierung der Legionäre.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger wolle er viele Dinge in der Kirche wenden. Noch nie wurden sexuelle Übergriffe so konsequent verfolgt wie unter ihm. Fragt sich nur, warum ausgerechnet so ein Papst nun mit so einem Geheimnisverrat diskreditiert werden soll.<<

Ganzer Artikel hier.

[Das ist natürlich eine Wahnsinns-Neuigkeit und bisher das am strengsten gehütete Geheimnis des gesamten Pontifikats gewesen, dass für Benedikt die Einigkeit der katholischen Kirche höchste Priorität habe ... Mit solch einem "Enthüllungsbuch" Kohle scheffeln - ich würde davon träumen, wenn es nicht so eine widerliche Sache an sich wäre, die mir nicht im Traum einfiele.

- Wir werden nicht mehr lange warten müssen auf eine deutsche Fassung des Nuzzi-Buches. Das weiß jedenfalls Tilman Kleinjung und im Ernst, damit hätte doch keiner wirklich gerechnet, oder? ;-) Dennoch lesenswerter Bericht für tagesschau.de

>> Es geht nicht um Kritik an Benedikt XVI. Aber was ganz deutlich wird, ob es nun Berichte oder Briefe der Kardinäle an den Papst sind, ist die Kritik am Kardinalstaatssekretär", sagt der Journalist. [damit ist Nuzzi gemeint.] <<

[Nein, natürlich geht es ja doch überhaupt gar nicht um Kritik am Papst. Wie naiv muss man denn sein .... Es geht um die Schwächung und Diskreditierung seines Pontifikats. Was für ein Fuzzi, dieser Nuzzi....]

>> Auf die Frage, ob er denn noch mehr als die veröffentlichen Dokumente besitzt, zögert er einen Moment und öffnet dann eine Datei, die ebenfalls Deutschland betrifft. Es geht um "Weltbild", den katholischen Verlag, der mit nicht jugendfreier Literatur von sich Reden machte. Neben dem Bericht befindet sich eine Notiz des Papstes, die zeigt, dass Benedikt wenig begeistert von so einem Geschäftsgebaren ist. Man darf auf die deutsche Version von Nuzzis Buch gespannt sein.<< Ganzer Artikel hier.

[Der Heilige Vater? Nicht begeistert von Weltbild? Das kann ich mir jetzt WIRKLICH bei besten Willen NICHT vorstellen ... :-)]

- Zum Auflockern nun Alexander Görlach für The European mit einem originellen Lösungs-Ansatz, der aber leider zu kurz greift. Richtiger und wichtiger Punkt: Der Einfluss der Italiener an der Kurie im Spannungsfeld mit nicht-italienischen Päpsten. Gut und unterhaltsam zu lesen. Hier zum Artikel.

- Jetzt das Kompetenzteam Lill-FR-online.de:

>> Muss man aus allen diesen Vorgängen nicht den Schluss ziehen, dass Benedikt XVI. seinen Laden nicht richtig im Griff hat?

Das kann man wohl so sagen. Ich glaube, dass dahinter ein abgehobenes reaktionäres Kirchenbild steht, das Bild einer zentralistischen, autokratisch geführten Kirche. Weil die Mehrheit der Gläubigen nicht mehr der Linie des Lehramts folgt, lebt der Vatikan weitgehend abgeschottet von der realen Welt.<<

[WOW! Der Vatikan - praktisch ein Nord-Korea mitten in Italien, was, Herr Lill? Ich glaube eher, dass Sie vielleicht ein bisschen abgeschottet von der Welt leben. Wir haben Internet, sie können sich am laufenden Meter informieren, was sich im Vatikan alles so tut, mitsamt Generalaudienzen, Empfang wichtiger internationaler Repräsentanten aus Politik und Kultur, Konferenzen und Kongressen zu allen möglichen wissenschaftlichen Forschungsthemen - ebenfalls auf internationaler Ebene. ]

Immerhin eine wesentliche Erkenntnis zu Beginn dieser Passage. Aber dann.

>> Gehen Sie davon aus, dass die Intrigen auch dem Papst selbst gelten?

Davon muss man ausgehen, wenn man den Apparat und seine Methoden kennt. Eine solche Aktion schadet dem Papst auf alle Fälle. Dass sie ihm bewusst schaden soll, ist zumindest einkalkuliert. Und es wird sichtbar, dass es inzwischen zwei katholische Kirchen gibt: die der Prälaten und der Kirchenfunktionäre oben und die der Pfarrer und Gemeinden unten.<< Zum ganzen Artikel hier.

[Öhm ja. Das nennt man Hierarchie. Die katholische Kirche ist hierarchisch organisiert. Das kann man manchmal beklagen, zum Beispiel jetzt, muss man aber nicht generell als Gegensatz konstruieren in guter alter 68er Manier: Die da oben - wir da unten. Besides, wir haben tatsächlich eine gewisse aufscheinende Sichtbarkeit einer "anderen Kirche" - das ist zwar richtig, aber die ist nicht mehr katholisch:-)]

Dann haben wir hier noch ein Interview von domradio.de mit Ludwig Ring-Eifel, dem Chefredakteur der Katholischen Nachrichtenagentur und wir haben ja auch sonst zu wenig ausgewiesene deutschsprachige Vatikan-Kenner. Es ginge durchaus anders, aber so geht es scheinbar eben auch.
Man muss übrigens auch gar kein Vatikanist sein, um messerscharf zu erkennen, dass es bei dieser ganzen Affäre von seiten Nuzzis und der corvi, also der "diebischen Raben" nicht um Transparenz oder Aufklärung geht, sondern um kriminelle Machenschaften und Geheimnisverrat der allerübelsten Sorte. Nur, weil Nuzzi und seine Maulwürfe stets gebetsmühlenhaft behaupten, sie meinten es ja nur gut, sie wollten den Papst schützen, ihm helfen, muss man nicht zum Lieschen Müller werden und es ihnen auch noch abkaufen. Wir sind hier nicht unter Gorbatschow in den Achtziger Jahren, sondern im Zeitalter von Internet-Piraterie, Assange und Anonymous. Es obliegt alleine den zuständigen Offiziellen im Vatikanstaat mitsamt dem Santo Padre, für Transparenz zu sorgen und gewisse Strukturen aufzubrechen. Und nicht irgendwelchen Verrätern, in engster persönlicher Vertrauensstellung zum Heiligen Vater noch dazu, einen derart vewerflichen Bruch des Persönlichkeitsschutzes auf die Nichtveröffentlichung privater Briefe zu betreiben, vom Staatsgeheimnis ganz zu schweigen. Das ist schlicht und einfach unehrenhaft, würdelos und niederträchtig. Und hat in keinster Weise irgendetwas mit "Transparenz" zu tun. Selbst im Zeitalter von Big Brother nicht. Da gibt es nichts drumrum zu reden. Ehrlich nicht.

[Mit heißem Dank an die liebe Kollegin, die mich, während ich noch ziemlich paralysiert vom gestrigen Erdbeben war, laufend mit guten Informationen und Links versorgt hatte!]
elisabethvonthüringen
Gebet zum heiligen Josef
Für unseren Papst Benedikt:
"Bei dir, heiliger Josef, / suchen wir Zuflucht. / Wir haben deine heiligste Braut um Hilfe angefleht / und bitten nun vertrauensvoll / um deinen väterlichen Schutz.
Um der Liebe willen, / die dich mit der unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter verbunden, / um der väterlichen Liebe willen, / mit der du das Jesuskind umfangen hast, / bitten wir …
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Gebet zum heiligen Josef

Für unseren Papst Benedikt:
"Bei dir, heiliger Josef, / suchen wir Zuflucht. / Wir haben deine heiligste Braut um Hilfe angefleht / und bitten nun vertrauensvoll / um deinen väterlichen Schutz.
Um der Liebe willen, / die dich mit der unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter verbunden, / um der väterlichen Liebe willen, / mit der du das Jesuskind umfangen hast, / bitten wir dich flehentlich: / Schau gütig herab auf die Kirche, / die Jesus Christus durch sein Blut sich erworben hat, / und komm unseren Nöten durch deine Macht zu Hilfe.
Du hast in treuer Sorge gewacht über die heilige Familie; / schütze nun auch die auserwählten Kinder Jesu Christi. / Liebreicher Vater, halte fern von uns jede Ansteckung durch Irrtum und Verderbnis. / Du starker Beschützer, / steh uns vom Himmel aus gnädig bei / in unserem Kampf gegen die Mächte der Finsternis.
Wie du einst das Jesuskind aus höchster Lebensgefahr gerettet hast, / so verteidige jetzt die heilige Kirche Gottes / gegen alle Nachstellungen ihrer Feinde / und gegen jede Widerwärtigkeit.
Jeden von uns aber / nimm unter deinen beständigen Schutz, / damit wir nach deinem Beispiel / und mit deiner Hilfe / heilig leben, / gut sterben / und die ewige Glückseligkeit im Himmel erlangen. / Amen."


Wir werden, im Kampf gegen den Sturm dieses Gebet jetzt täglich für unseren Papst beten, dazu jeden Morgen und Abend noch ein zusätzliches "Vater unser" und "Ave Maria".

Es wäre schön, wenn viele mitmachen... Das wird dem Sturm seine Gewalt nehmen.
elisabethvonthüringen
Schneewittchen in der Falle
hatten wir letztes Jahr - heuer zu Pfingsten haben wir:
ERZKATHOLIK Matussek entschuldigt sich.
Absolut sehenswert.More
Schneewittchen in der Falle
hatten wir letztes Jahr - heuer zu Pfingsten haben wir:

ERZKATHOLIK Matussek entschuldigt sich.

Absolut sehenswert.
elisabethvonthüringen
Gottesbezug und Gewissen
24. Mai 2012
Nachgehakt in Sachen Bischof Overbeck
Franz-Josef Overbeck, Bischof von Essen und Militärbischof der Deutschen Bundeswehr, wurde wegen Volksverhetzung angezeigt. Substantiell geht es in der Anzeige zum einen um eine Predigt Bischof Overbecks in Lourdes, die schon als „Hasspredigt“ (miss)verstanden wurde, sowie um Einlassungen Bischof Overbecks gegenüber dem …More
Gottesbezug und Gewissen
24. Mai 2012
Nachgehakt in Sachen Bischof Overbeck
Franz-Josef Overbeck, Bischof von Essen und Militärbischof der Deutschen Bundeswehr, wurde wegen Volksverhetzung angezeigt. Substantiell geht es in der Anzeige zum einen um eine Predigt Bischof Overbecks in Lourdes, die schon als „Hasspredigt“ (miss)verstanden wurde, sowie um Einlassungen Bischof Overbecks gegenüber dem Domradio. Zitiert wird in der Anzeige aus Bischof Overbecks Stellungnahmen in einem Interview zu den Aufgaben der Militärseelsorge („Oberste Priorität hat, dass Soldaten Gewalt nur im äußersten Notfall und vor allem verantwortungsvoll einsetzen. Mit einem festen Glauben lassen sich solche Entscheidungen gewissenhafter treffen.“) und aus einem Bericht zur Soldatenwallfahrt nach Lourdes, in dem Bischof Overbecks Position mit den Worten wiedergegeben wird, die „Anwendung von Gewalt bedürfe eines gefestigten Gewissens und eines klaren Charakters sowie Gottvertrauens“.
Dass die Annahme, Entscheidungen ließen sich gewissenhafter aus dem Glauben heraus fällen, nicht nur von Bischof Overbeck so getroffen wird, sondern u. a. auch vom ehemaligen Bundesverfassungsrichter Udo Di Fabio, hatte ich schon in Das gewisse Etwas. Glaube und Moral geschrieben, in dem ich Di Fabio wie folgt zitierte: „Wo der Glaube versandet, scheint aber auch das Gewissen an Wirkkraft zu verlieren.“ Das Zitat stammt aus seinem lesenswerten Buch Gewissen, Glaube, Religion. Wandelt sich die Religionsfreiheit? (2008), das ich vor etwa einem Jahr hier besprochen habe.
Also: „Volksverhetzung“? Erfüllt es tatsächlich den Tatbestand der Volksverhetzung, wenn man Gewissen an religiösen Glauben bindet? Das wäre hochinteressant, denn dann wäre unser Grundgesetz, das eben jenen Konnex vornimmt, ja geradewegs eine „Anleitung zur Volksverhetzung“, ein „Pamphlet des Hasses“. Denn: Unser Grundgesetz bezieht sich auf Gott. Die Präambel spricht von der „Verantwortung vor Gott und den Menschen“ als Grundlage der Verfassung.

Der deutsche Soldat, um dessen Gewissen es ja geht, ist als „Bürger in Uniform“ dieser Verfassung verpflichtet. Dazu einige allgemeinere Erläuterungen, aus denen der Zusammenhang von Gott, Glauben und Gewissen aus der Sicht des Verfassungsrechts deutlich werden soll, um zu zeigen, dass Bischof Overbeck kein „Volksverhetzer“ ist, sondern ein Seelsorger, welcher die in der Militärpastoral nötige Balance zwischen kirchlicher Verkündigung auf der Grundlage der Bibel und staatsbürgerlicher Verpflichtung auf der Basis des Grundgesetzes zu wahren versteht.

1. Das Grundgesetz enthält eine so genannte nominatio Dei, eine schwächere Form des Gottesbezugs. Gott wird zwar als letzter Bestimmungsgrund der Normativität genannt, jedoch bleibt die Verfassung selbst religiös neutral. Eine stärkere Form des Gottesbezugs wäre die invocatio Dei, durch die sich der Gesetzgeber auf Gott beruft und die Verfassung im Namen Gottes erlässt. Ein Beispiel dafür ist die Verfassung Griechenlands, die „im Namen der Heiligen, Wesensgleichen und Unteilbaren Dreifaltigkeit“ in Kraft gesetzt wurde.
Ob schon die Nennung Gottes als bescheidene Erinnerung an eine vor- und überstaatliche, naturrechtlich bindende Kraft, ohne die keine Verfassung auskommt, wenn sie auf festem Grund stehen will, ob also selbst die schwächere nominatio Dei den Glauben in unangemessener Weise protegiert, ist umstritten. Unumstritten ist jedoch, dass der Staat nicht die höchste und letzte Instanz für die Genese von Recht und Moral sein kann – das ist im letzten Jahrhundert in zu dramatischer Weise schief gegangen.

Die Rede Papst Benedikts XVI. vor dem Deutschen Bundestag am 22. September 2011 hat dies thematisiert und ist überwiegend positiv aufgenommen worden. In diesem Sinne ist der Gottesbezug zu verstehen, obgleich der historische Verfassungsgeber (der Parlamentarische Rat) mit der Nennung Gottes ein christliches Gottesbild verbunden haben wird – gerade auch als Kontrast zu dem anti-christlichen Regime der Nazis.
Wichtiger ist aber, dass der Parlamentarische Rat damit die Hoffnung verband, alle Menschen ansprechen und auf eine außerrechtliche moralische Instanz aufmerksam machen zu können, die damals von allen – oder zumindest den allermeisten – Menschen in Deutschland anerkannt wurde: Gott.

Dass dies heute nicht mehr so ist, ändert nichts an der ursprünglichen Intention, eine Rückbindung zu ermöglichen, die selbst für das Grundgesetz als nötig erachtet wurde (und von vielen Verfassungsrechtlern immer noch wird). Der Frage, ob unserer Verfassung nicht auch substanziell christliches Gedankengut zugrunde liegt, etwa ein dezidiert christliches Menschenbild, das sich in Begriff und Auslegung der Menschenwürde zeigt, ist für unser Thema nicht von Belang. Entscheidend für unser Thema ist allein, dass die Bedeutung des Gottesbezugs darin liegt, eine den Staat und die Gesellschaft (also der herrschenden Ordnung) entzogene Rechenschaftsinstanz zu benennen: Gott.

2. Um dem Gebrauch des Gewissens,
vor dem Verantwortung ja im Allgemeinen übernommen wird, einen zusätzlichen Tiefgang zu geben, wenn es um die Verantwortung des Einzelnen in der Gemeinschaft, aber auch um die Verantwortung des Mandatsträgers und des politischen Amtsinhabers geht und auch um die kooperative Verantwortung des Volkes bzw. um die korporative des Staates, ist es auch gar nicht nötig, dass die Normen im Namen des christlichen Gottes erlassen werden, solange eben diese Verantwortung tatsächlich auch vor Gott übernommen wird, man sich zumindest die Überschreitung der aktualen Verantwortungsgrenzen bewusst offen hält.

Ja, eine christlich motivierte invocatio Dei nach griechischem Vorbild wäre in einer pluralistischen Gesellschaft sogar problematisch, da sie die Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme von Teilen der Bevölkerung schwächen, also Anders- oder Nicht-Gläubige demotivieren könnte, weil sie sich nicht angesprochen fühlten von dem, was im Namen eines Gottes, an den sie nicht glauben, erlassen und gefordert wird.
Alle sollen gemeint sein, niemand sich ausgeschlossen fühlen, keiner sich exkulpieren können. Das ist auch der Gedanke der Mütter und Väter des Grundgesetzes gewesen. Udo Di Fabio stellt heraus, dass das Grundgesetz damit weder „theokratisch“ noch „religionsavers“ ist (Di Fabio). Die deutsche Verfassung sei vielmehr durch ihre Bezugnahme auf Gott „nicht absolut in ihrer Weltlichkeit“ (Di Fabio) – eine treffende Formulierung!

3. Der Gottesbegriff aus der Grundgesetz-Präambel ist in dieser seiner semantischen Weite eine Einladung an alle Menschen, den Gottesbezug als ernsthaften, tiefgründigen Gewissensbezug zu lesen, sich viel Zeit zu nehmen und sich nicht nur dem eigenen relativen Selbst zu stellen, sondern in der Ausweitung der eigenen Rechtfertigungsrhetorik auf den durchdringenden Blick eines absoluten Seins den großen Gerichtshof höherer Instanz zu betreten und damit den Druck auf sich selbst angemessen hoch zu halten.

Der Selbsttranszendierungsauftrag, der im Gewissensbezugs enthalten ist – werde er als Vollzug im Glauben oder als bloße Technik realisiert (zum Beispiel, indem man als Nichtgläubiger in Umkehrung des modernen Etsi Deus non daretur fragt, was denn wäre, wenn es Gott gäbe – käme man auch dann zu den gleichen Ergebnissen hinsichtlich des Gewissensgebrauchs?) – ist ein probates Mittel gegen die Neigung des Menschen, es sich zu schnell zu leicht zu machen. Gerade in wichtigen Fragen hat das Ringen um eine Antwort großen Wert, einer Antwort, die auch vor einer Instanz bestehen können sollte, die nicht nur eine Funktion personaler Wünsche und aktualer Wirklichkeit ist.

Zugleich beinhaltet die Rede von der „Verantwortung vor Gott“ ein Moment der Selbstbeschränkung des freien Subjekts, das seiner Selbstbestimmung eine heteronome (hier: theonome) Grenze setzt, damit aus Autonomie kein anmaßender Autonomismus wird, der übrigens auch von Immanuel Kant, auf den sich Autonomisten gerne beziehen, abgelehnt wird.
Für Kant hat die Gottesvorstellung des gläubigen Menschen einen ethischen Wert: Gott ist für ihn eine regulative Idee, die zur Moralität motiviert. Ähnlich funktionalistisch (und zwar ausschließlich so!) ist die Bindung des Menschen an Gott im Grundgesetz gemeint. Ihre besondere Pointe erhält diese Bindung als „Geste der Demut“ (Di Fabio) in der Aufgabe, die menschliche Freiheit gegen die Selbstüberschätzung der menschlichen Vernunft zu schützen, die letztlich in Gestalt totalitärer Ideen das Gewissen bedroht: „Die reklamierte Verantwortung vor Gott wendet sich nicht nur gegen die negative Vernunft des Rassen- und Klassenwahns, sondern ist auch eine Absage an den theoretischen Absolutismus der positiven Vernunft, der als politischer und wirtschaftlicher Zweckrationalismus unser Denken beherrscht“ (Di Fabio). Der Gottesbezug soll vor jeder Art gewissensfeindlichen Regimes bewahren, heiße dieses Faschismus, Sozialismus oder Szientismus.

4. Nicht, dass es ohne Gottesbezug überhaupt keinen Gewissensgebrauch gäbe. Es wäre – ethisch wie theologisch – schlimm, wenn wir Gott (nur) bräuchten, um von unserem Gewissen Gebrauch machen zu können. In der protestantischen Lesart des unmittelbar an göttliche Normativität gebundenen Naturrechts klingt das an, in der katholischen Lehre bleibt Gott im Hintergrund und offeriert Seine Regeln vermittels einer allgemein zugänglichen Rationalität.

Hier zeigt sich, dass eine nominatio Dei aus katholischer Sicht die bessere Form des Gottesbezugs ist, weil sie viel eher mit dem Naturrecht thomistischer Provenienz – dessen Prinzipien Freiheit und Vernunft sind – in Einklang zu bringen ist als eine invocatio Dei, die immer suggeriert bzw. den Verdacht weckt, der Mensch sei ein „Sklave Gottes“ und setze bloß quasi-automatisch göttliches Recht um, ohne sich darüber weitere Gedanken zu machen.

Umgekehrt gilt: Auch die standhafteste Selbsttranzendierungsverweigerung führt nicht schon zu Gewissenlosigkeit, doch der Abstand zur weltlichen Ordnung und damit die Not wird systematisch geringer gehalten, als wenn man das Wagnis einer radikal anderen Sicht einnimmt, die das Christentum aufnötigt (und die die sozial sperrigen Christen so unbeliebt macht – je staatsgläubiger die Gesellschaft, desto unbeliebter, wie von Nero bis Kim Yung Il deutlich zu sehen ist).

5. Ein weiterer Aspekt tritt hinzu: Die Ernsthaftigkeit der moralischen Untersuchung des Gewissensgebrauchs (die Verantwortung für das Gewissen) steht in Frage, wenn es sich dabei lediglich um eine Selbstprüfung handelt. Die Frage lautet: Kann denn Gewissensprüfung ohne Gottesbezug oder zumindest eine Öffnung zum „Höheren“ überhaupt gelingen, wenn doch im Rückbezug auf das Selbst die verbindliche Prüffolie fehlt, da sie im Autonomismus mit dem zu Prüfenden identisch ist? Wo sollen die Prüfkriterien in dem als autonom verstandenen Selbst herkommen?

Innere Bindungslosigkeit muss doch letztendlich in den Selbstbezug münden und damit in eine zirkuläre Rechtfertigungslogik: „Ich gebe mir selbst vor meinem Selbst das Gütesiegel für meinen Gewissensgebrauch.“ – Irgendwas kann hier nicht stimmen!
Werden dann äußere Normen – ohne Verbindung zum Selbst – als Korrektiv herangezogen, ist der Gewissengebrauch unvollständig, da der Bezug auf die innere Mitte durch den Ruf von außen übertönt wird. Die Stimme des Gewissens wird dann gar nicht mehr gehört.

In der Tat sind derart konzipierte Gewissen (das „sozialistische Klassenbewusstsein“ etwa) in Wahrheit rein objektivistische Formen, die eine Autonomie des Subjekts nur vorgaukeln. Findet die Selbstprüfung als Prüfung hingegen durch das autonome Selbst statt, ohne Einflüsse von außen, ist, wie wir sahen, der Gewissensgebrauch zirkulär und sein Ratschluss daher oberflächlich, ja sogar beliebig. Im Schneckenhaus des Selbst rein autonomistisch gedacht und im kleinen Gerichtshof der niederen Instanz ausgefochten, bleibt dieser Gewissensbezug schon konstitutiv weit hinter den Möglichkeiten des christlichen Gewissens zurück.

In der Praxis potenziert sich diese Differenz. Das ist nicht die Schuld des Einzelnen, sondern ein fast schon tragisch zu nennender systematischer Mangel an Tiefe im säkular-subjektivistisch konstruierten Gewissen. Genau diese Schwäche ist Bischof Overbeck und Verfassungsrechtler Di Fabio sehr wohl bewusst, genau deshalb zurren sie Gottesglaube und Gewissen zusammen und wagen es, dieses Junktim zur Sprache zu bringen. Schlicht, weil es existiert.

Genau deshalb erinnert auch das Grundgesetz an diese Verbindung: im Gottesbezug. Der Gottesbezug beinhaltet die Aufforderung, Freiheit in Verantwortung zu nutzen. Die Verantwortung vor dem Gewissen wird zur Verantwortung vor Gott, um deren Bedeutung herauszustreichen: Sie endet nicht an der Grenze des hic et nunc, d. h. sie muss nicht nur vor den Interessen bestehen, die sich aktuell und partikular einstellen, sondern zudem vor einem Gewissen, dem das Bewusstsein seines ewigen Grundes inhärent ist: Gott.

Diese Erkenntnis nimmt das Grundgesetz in der Präambel auf und nennt die Verantwortung folgerichtig eine Verantwortung vor Gott und den Menschen.
Lange Rede, kurzer Sinn: „Volksverhetzung“ geht anders. Ganz anders.
(Josef Bordat)
elisabethvonthüringen
Pastoral zwischen Theorie und Praxis
13. Mai 2012
Gedanken eines Firmkatecheten, in Anlehnung an ein Interview.
Es wäre schlimm, wenn die Praxis des Glaubens jede theologische Theorie verdrängen würde. Als Katechet habe ich die Erfahrung gemacht, dass Pastoral gar nicht anders geht als dadurch, dass man den Menschen unseren christlichen Glauben katholischer Prägung in seiner ganzen Fülle anbietet …More
Pastoral zwischen Theorie und Praxis
13. Mai 2012
Gedanken eines Firmkatecheten, in Anlehnung an ein Interview.
Es wäre schlimm, wenn die Praxis des Glaubens jede theologische Theorie verdrängen würde. Als Katechet habe ich die Erfahrung gemacht, dass Pastoral gar nicht anders geht als dadurch, dass man den Menschen unseren christlichen Glauben katholischer Prägung in seiner ganzen Fülle anbietet. Dazu gehören Praxis und Theorie. Gottesdienst und Bibelkreis, Suppenküche und Kirchenvorstand, fröhliche Geselligkeit und tiefschürfende Gespräche – das ist Katholizismus. Gerade junge Menschen – ich bin in meiner Pfarrei an der Firmkatechese beteiligt – sind sehr offen für (religions-)philosophische und theologische Diskussionen.
Man muss natürlich aufpassen, dass es nicht zu kopflastig wird. Die Kirche ist ja nicht in erster Linie ein Debattierclub, wo man über interessante Fragen spricht, um ein wenig Zerstreuung zu haben, ansonsten aber innerlich indifferent bleibt. Nein, unser Glaube verlangt eine Entscheidung, jenseits von Praxis und Struktur, aber auch jenseits der Theorie. Denn Philosophie und Theologie, so klug sie auch sein mögen und so weit sie auch ausgreifen mit ihren Fragen, können den persönlichen religiösen Glauben nicht vollständig einholen, sondern nur reflektierend begleiten.
Der Katholizismus hat es immer gut verstanden, Reflexion und Devotion zu einen, das muss auch weiterhin so sein. Die Erfahrung, still zu werden, sich ins Gebet zu versenken ist ebenso wertvoll wie die Erkenntnis, die man in intellektuellen Auseinandersetzungen mit Fragen von Schöpfung und Evolution, Heil und Leid, Gnade und Natur gewinnt, aber auch in Gesprächen zu Themen wie der katholischer Soziallehre oder der katholischen Sexualmoral. Da muss man als Katechet offen sein für die Fragen der jungen Menschen, die aber auch offen sein sollten für die Antworten der Kirche.
(Josef Bordat)
elisabethvonthüringen
Danke lieber Josef Bordat, ich sehe das auch so!!!
Wir stehen da erst am Anfang mit dieser Art der Glaubensvermittlung und Unterweisung...wenn die Blogozese in den "Pfarrblattl'n " angekommen ist, dann ist das Werk vollbracht... 🙄 👏
Kooperation
8. Mai 2012
Das Schöne am Internet ist die Möglichkeit, sich ohne allzu großen Aufwand zu vernetzen und so Gedanken zu teilen, gewissermaßen unabhängig …More
Danke lieber Josef Bordat, ich sehe das auch so!!!
Wir stehen da erst am Anfang mit dieser Art der Glaubensvermittlung und Unterweisung...wenn die Blogozese in den "Pfarrblattl'n " angekommen ist, dann ist das Werk vollbracht... 🙄 👏

Kooperation
8. Mai 2012
Das Schöne am Internet ist die Möglichkeit, sich ohne allzu großen Aufwand zu vernetzen und so Gedanken zu teilen, gewissermaßen unabhängig von Zeit und Raum. Katholische Bloggerinnen und Blogger wissen um diesen Vorteil und sammeln sich lose in einem Netzwerk, der Blogozese (oder Blogoezese). Seit einiger Zeit ein Teil dieses Verbundes sein zu dürfen, freut mich sehr. Ein Großteil der Zugriffe auf Jobo72’s Weblog wird über die Blogs der Blogozese vermittelt.
In der letzten Woche konnte ich in diesem Zusammenhang mit kath.net und Zeit zu beten eine lockere Form der Kooperation vereinbaren, dergestalt, dass Artikel von Jobo72’s Weblog von diesen katholischen Portalen übernommen werden können, so denn eine Zweitveröffentlichung seitens der Partner kath.net und Zeit zu beten im Einzelfall erwünscht ist, d.h., wenn und soweit sie ins redaktionelle Konzept passen.
Die Rückmeldungen der Leserinnen und Leser zu den in kath.net bereits veröffentlichten Texten ist sehr wohlwollend. Ich hoffe, das Programm des Portals mit meinen Beiträgen weiterhin bereichern und zugleich einen größeren Kreis an katholischen Internetnutzern ansprechen zu können. Die Rückmeldungen aus dem (ganz realen) kirchlichen Umfeld zeigen mir, dass viele aktive katholische Christen kath.net kennen und auch regelmäßig lesen, aber von katholischen Weblogs noch nicht so viel gehört haben. Hier kann es nun nicht um eine Konkurrenz der unterschiedlichen journalistischen Formen gehen, sondern darum, das ganze breite Spektrum an guten katholischen Angeboten im Internet auf Seiten der Rezipienten bekannter zu machen. Auch dazu können Kooperationen von Weblogs, Portalen und den Online-Ausgaben etablierter Zeitungen und Zeitschriften dienen. Ich hoffe, dass die Zusammenarbeit mit kath.net sich gut in diese Richtung entwickelt.
Zudem hoffe ich, der sehr freundlichen Ankündigung unserer Zusammenarbeit, die der Kollege Stefan Ehrhardt von Zeit zu beten letzten Freitag veröffentlichte, einigermaßen gerecht zu werden. Ich freue mich jedenfalls auch sehr über die Möglichkeit, den Leserinnen und Lesern von Zeit zu beten als Gastautor meine Gedanken mitzuteilen, zunächst insbesondere zu den großen und kleinen Festen des Kirchenjahres und zu den biblischen Lesungstexten der Sonntage.
Für weitere Formen und Gestalten gemeinsamer Verwirklichung von zentralen Anliegen katholischer Medienarbeit (Informieren, Reflektieren, Missionieren) habe ich immer ein offenes Ohr und – soweit die Zeit es zulässt – auch zwei schreibende Hände.
(Josef Bordat)
Latina
liebe mituser--schaut mal bitte auf bilder--zwei sehr unterschiedliche user haben hier massenweise bilder reingestellt und damit denjenigen,die nur ein oder zwei bilder hochgeladen haben,den atem genommen..ich habe beide freundlich darauf aufmerksam gemacht: ergebnis lilienkrone hat mich gleich gelöscht---auch rochus 2 wurde schon von mir und anderen darauf aufmerksam gemacht...er reagierte nicht …More
liebe mituser--schaut mal bitte auf bilder--zwei sehr unterschiedliche user haben hier massenweise bilder reingestellt und damit denjenigen,die nur ein oder zwei bilder hochgeladen haben,den atem genommen..ich habe beide freundlich darauf aufmerksam gemacht: ergebnis lilienkrone hat mich gleich gelöscht---auch rochus 2 wurde schon von mir und anderen darauf aufmerksam gemacht...er reagierte nicht und macht auch so weiter--habe nun die admins kontaktiert.
elisabethvonthüringen
Andreas Püttmann
hat auf das unerträgliche Geschreibsel von Joachim Frank zu "pro multis" geantwortet.
Gut so.
>> Was als Recht und Unrecht in Deutschland zu gelten hat, entscheidet keine „Schwarmintelligenz“ und kein Volksbegehren, sondern eine höchste Instanz letztverbindlich: das Bundesverfassungsgericht. Dies wird kein ernstzunehmender Zeitgenosse „autoritär“ finden und den Blick nach Karlsruhe …More
Andreas Püttmann
hat auf das unerträgliche Geschreibsel von Joachim Frank zu "pro multis" geantwortet.
Gut so.

>> Was als Recht und Unrecht in Deutschland zu gelten hat, entscheidet keine „Schwarmintelligenz“ und kein Volksbegehren, sondern eine höchste Instanz letztverbindlich: das Bundesverfassungsgericht. Dies wird kein ernstzunehmender Zeitgenosse „autoritär“ finden und den Blick nach Karlsruhe als „Fixiertheit“ verschreien, denn sonst ließen sich Einheit, Berechenbarkeit und Frieden des Gemeinwesens nicht gewährleisten. Die Einheit und Klarheit des Zeugnisses der römisch-katholischen Weltkirche mit ihren 1,2 Milliarden Gläubigen in unterschiedlichsten Kulturen verlangt eine mindestens ebenso große geistig-geistliche Anstrengung und Disziplin, gerade wenn es um das Zentrum ihrer sakralen Handlung und die Treue zu einem Vermächtniswort Jesu selbst geht. Der polemisch-flapsige und demagogische Stil, in dem Sie den Vorgang Ihren Lesern darstellen, wird weder der theologischen Frage selbst, noch dem Ernst und Niveau gerecht, mit denen sich der Papst ihrer angenommen hat.<<

Ganzer Brief hier.
elisabethvonthüringen
Wenn linke Medien über Dinge reden, von denen sie nichts verstehen
Wenn Vieles heutzutage auch unsicher und unzuverlässig geworden ist (der 100jährige Kalender, Wahlprognosen, Fußballmeisterschaftsvorhersagen) - auf eines ist Verlaß: die letzten Bataillone der Gleichheitsideologie à la Rousseau & Robespierre, deren sich der so sang-& klanglos gescheiterte real existierende Kommunismus als nicht …More
Wenn linke Medien über Dinge reden, von denen sie nichts verstehen

Wenn Vieles heutzutage auch unsicher und unzuverlässig geworden ist (der 100jährige Kalender, Wahlprognosen, Fußballmeisterschaftsvorhersagen) - auf eines ist Verlaß: die letzten Bataillone der Gleichheitsideologie à la Rousseau & Robespierre, deren sich der so sang-& klanglos gescheiterte real existierende Kommunismus als nicht würdig erwiesen hat, die in Treue zum Egalitarismus um jeden Preis fest stehenden Journalisten der linken Presse.
Da konnte es natürlich nicht ausbleiben, dass der hinterrücks eingefädelte Coup des Papstes - nun auch den noch standhaften Wir-haben-uns-alle-lieb-Theologen deutscher Zunge, das politisch korrekte "für alle" zu entreißen und ihnen das elitäre und abgrenzende pro-multis (unter dem typisch akademischen Vorwand, der Satz müsse korrekt übersetzt werden) aufzuzwingen, von ihnen, den unermüdlichen Wächtern der Egalité, aufgedeckt und entlarvt wurde.
In der ob ihres Kenntnisreichtums geradezu als Kirchenblatt ehrenhalber zu bezeichenden FR, einem Musterbeispiel an Unvoreingenommenheit und Toleranz gegenüber der RKK, wurde nun Tacheles geschrieben.
Die Kirche wünsche sich als elitären, exklusiven Verein von Gläubigen und schließe die, die nicht zu den pro multis zählen von der Erlösung aus, lesen wir da. Skandal!
Leider haben die Skandalbuster des arg kränkelnden Frankfurter Blättchens zwar Rat von notorisch informativer Stelle (dem Erzbistum Mainz) eingeholt, es aber verabsäumt, uns staunenden Lesern zu erklären, warum es für einen ausgewiesenene Atheisten kränkend ist, von dem Gott, an den er explizit nicht glaubt und den es ,seinem festen Dafürhalten nach, nicht gibt, nicht "erlöst" zu werden.
Wovon eigentlich? Von der Erbsünde, an die er nicht glaubt? Von seinen Sünden, die nach seiner eigenen Doktrin keine sind ( weil es gar keine Sünde gibt) ?
Wir lernen: auch eingefleischte Atheisten, Materialisten und Kirchenverächter großen Stils fordern ihr Recht auf Erlösung durch die Eucharistie (haben sie die nicht als mittelalterlichen Hokupokus diffamiert?), an die sie nicht glauben - basta!
3 more comments from elisabethvonthüringen
elisabethvonthüringen
Das Konzil und seine Unschärfe
Hier findet sich ein selten guter Beitrag zum Konzil.
Der Titel lautet "Konzilskritik des Kaisers neue Kleider"
Es schließt sich eine gute Diskussion an über "Warum nur hatte das so verheerende Auswirkungen" und "War das Absicht oder nicht"
Ich muss hier gestehen, das ich mich zwar treu und brav durch sämtliche Enzykliken Johannes Paul des IIten gequält haben, aber …More
Das Konzil und seine Unschärfe

Hier findet sich ein selten guter Beitrag zum Konzil.
Der Titel lautet "Konzilskritik des Kaisers neue Kleider"
Es schließt sich eine gute Diskussion an über "Warum nur hatte das so verheerende Auswirkungen" und "War das Absicht oder nicht"
Ich muss hier gestehen, das ich mich zwar treu und brav durch sämtliche Enzykliken Johannes Paul des IIten gequält haben, aber mir das mit den Konzilstexten echt zu heavy ist.
Aber es hat sich durch die Lektüre der Sekundärliteratur bei mir die Überzeugung, die ja auch Kardinal Ratzinger immer wieder äußert, gefestigt, das man das Konzil durchaus in der Hermeneutik der Kontinuität lesen kann, aber eben nicht muss.
Heute in der Messe hat der Pfarrer unfreiwillig ein Beispiel für das ganze nachkonziliare Drama gegeben.

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elisabethvonthüringen
Papst an deutschsprachige Bischöfe: 👍
"Bitte 'pro multis' mit 'für viele' übersetzen..."More
Papst an deutschsprachige Bischöfe: 👍

"Bitte 'pro multis' mit 'für viele' übersetzen..."
elisabethvonthüringen
Tu mir nix, tu ich dir auch nix
"Ein vorurteilsloser Blick auf die gegenwärtige Verwüstung des Weinbergs des Herrn kann die Tatsache nicht übersehen, dass sich eine „Fünfte Kolonne" in der Kirche gebildet hat (sie wird auch von manchen, sogar von kirchlicher Seite als Maffia bezeichnet), eine Gruppe zielbewusster Zerstörer der Kirche. Wir wiesen ja darauf schon in früheren Werken hin. Die Tatsache …More
Tu mir nix, tu ich dir auch nix

"Ein vorurteilsloser Blick auf die gegenwärtige Verwüstung des Weinbergs des Herrn kann die Tatsache nicht übersehen, dass sich eine „Fünfte Kolonne" in der Kirche gebildet hat (sie wird auch von manchen, sogar von kirchlicher Seite als Maffia bezeichnet), eine Gruppe zielbewusster Zerstörer der Kirche. Wir wiesen ja darauf schon in früheren Werken hin. Die Tatsache, dass Priester, Theologen, Bischöfe, die den Glauben verloren haben, nicht aus der Kirche austreten, sondern in ihr verbleiben - ja sich als Retter der Kirche in der modernen Welt aufspielen - ist ein bedenkliches Symptom. Warum treten sie nicht offen aus - wie ein Voltaire, ein Renan und viele andere?

Aber ihr systematisches und raffiniertes Unterminieren der Heiligen Kirche legt auch deutlich genug Zeugnis dafür ab, dass es sich um eine bewusste Konspiration handelt und um die Hand der Freimaurer und der Kommunisten, die – trotz ihrer Verschiedenheit und sonstigen Feindschaft - für dieses Ziel zusammenarbeiten. Denn für die Freimaurerei ist die Kirche der Erzfeind und für die Kommunisten das Haupthindernis für die Eroberung der Welt. Natürlich sind die Kommunisten unvergleichlich gefährlicher - aber die Freimaurerei ist inhaltlich nicht so offensichtlich antithetisch zum Christentum, so dass sie ein willkommener Mitarbeiter als „Fünfte Kolonne" ist.

Das Unfassbare aber ist, dass diese Konspiration innerhalb der Kirche besteht, dass es Bischöfe und sogar Kardinäle gibt und vor allem Priester und Ordensleute, die eine Art Judas darstellen.

Dass eine solche „Fünfte Kolonne" existiert, ist nicht meine unmaßgebliche Privatansicht; vielmehr haben mehrere Kardinäle, Bischöfe und Prälaten im Privatgespräch erklärt, jeder, der nicht blind sei, könne diese ungeheuer straff organisierte „Fünfte Kolonne" innerhalb der Kirche nicht übersehen.

Gewiss, die Zahl der zu dieser „Fünften Kolonne" gehörigen Geistlichen mag verhältnismäßig klein sein - aber es sind zielbewusste und mit der Art von Intelligenz ausgestattete Männer, wie man sie in allen Sowjet- und China-Botschaften findet und die man im Unterschied zu der wahren Intelligenz treffender als Schlauheit und Raffinement bezeichnet.

Es muss aber von Anfang an betont werden, dass die Zerstörung der Kirche aus zwei ganz verschiedenen Motiven angestrebt wird. In einem Fall ist es eine Konspiration, den Glauben zu unterminieren, die Kirche zu zerstören - wie sie zu allen Zeiten bestanden hat - nur mit dem Unterschied, dass man die Kirche nicht von außen, sondern von innen her unterminieren will. Es ist eben das System der „Fünften Kolonne". Personen, die als Katholiken auftreten, die Ämter in der Kirche einnehmen, suchen von innen her unter dem Banner von Reform und Fortschritt die Kirche zu zerstören.

Ganz verschieden davon sind diejenigen, die nicht die Kirche als solche zerstören wollen, d. h., die nicht ein Verschwinden der Kirche anstreben, sondern die Kirche in etwas umwandeln wollen, was dem Sinn und Wesen der Kirche völlig widerspricht. Das sind alle, die aus der Kirche Jesu Christi eine rein humanitäre Gemeinschaft machen wollen, die sie ihres übernatürlichen Charakters berauben, sie säkularisieren und entsakralisieren wollen. Sie teilen mit den Feinden der Kirche die Tarnung unter dem Motto: Reform, Fortschritt, Anpassung an den „modernen" Menschen. Aber sie möchten nicht die Kirche beseitigen - bei ihnen sind die Schlagworte Reform, Fortschritt nicht reine Tricks, sondern sie glauben daran.

Das Resultat der Wirkung dieser Gruppe ist das Gleiche - nur ihr Motiv ist verschieden. Sie würden es energisch abstreiten, falls man ihnen vorwerfen würde, dass die Zerstörung der Kirche ihre Absicht sei, Aber sie haben den wahren christlichen Glauben so weit verloren, dass sie nicht klar verstehen, dass die säkularisierte, humanitäre Organisation, die sie aus der Heiligen Kirche machen wollen, nichts mehr mit der Kirche Jesu Christi gemein hat und dass, wenn sie ihr Ziel erreichen könnten, dies einer Zerstörung der Kirche gleichkäme.

Henri de Lubac S. J. wies darauf in eindringlichen Worten hin: „Man wird sich bewusst, dass die Kirche mit einer schweren Krise konfrontiert ist. Unter dem Namen einer Neuen Kirche, einer post-konziliaren Kirche, sucht manchmal eine andere Kirche als die Jesu Christi sich zu gründen: eine anthropozentrische Gesellschaft, die von einer ,immanenten Apostasie' bedroht ist, und die sich in eine Bewegung eines allgemeinen Aufgebens hineinziehen lässt unter dem Vorwand der Verjüngung, des Ökumenismus oder der Anpassung. "

LETHARGIE DER WÄCHTER

Eine der erschreckendsten Krankheiten, die heute in der Kirche weit verbreitet sind, ist die Lethargie der Wächter des Glaubens in der Kirche. Ich denke hier nicht an jene Bischöfe, die Mitglieder der „Fünften Kolonne" sind, die die Kirche von innen her zerstören oder in etwas ganz anderes umwandeln wollen, was der Zerstörung der wahren Kirche gleichkommt. Ich denke an die viel zahlreicheren Bischöfe, die keinerlei solche Intentionen haben, die aber, wenn es sich um das Einschreiten gegen häretische Theologen oder Pfarrer handelt oder gegen eine blasphemische Verunstaltung des Kultes - keinerlei Gebrauch von ihrer Autorität machen. Sie schließen entweder die Augen und versuchen durch eine Vogelstrauß-Politik die schweren Missstände zu ignorieren sowie den Appell, der an ihre Pflicht einzugreifen ergeht. Oder aber sie fürchten, von der Presse oder den Massenmedien angegriffen und als reaktionär, engherzig, mittelalterlich verschrien zu werden. Sie fürchten die Menschen mehr als Gott. Von ihnen gilt das Wort des heiligen Don Bosco: „Die Macht der Bösen lebt von der Feigheit der Guten". Gewiss, die Lethargie der Inhaber einer autoritativen Stellung ist eine auch außerhalb der Kirche weit verbreitete Zeitkrankheit. Man findet sie bei den Eltern, bei Präsidenten von Universitäten, Colleges und unzähligen anderen Organisationen, bei Richtern, Staatsoberhäuptern u. a. Aber dass diese Krankheit auch in die Kirche eingedrungen ist, ist eines jener furchtbaren Symptome dafür, dass der Kampf gegen den Geist der Welt unter dem Schlagwort des „aggiornamento" durch ein Mitschwimmen mit dem Zeitgeist ersetzt worden ist. Man muss an den Mietling denken, der seine Herde den Wölfen überlässt – wenn man an die Lethargie so vieler Bischöfe und Ordensoberen denkt, die selbst noch orthodox sind, aber nicht den Mut haben, gegen die flagrantesten Häresien und Missbräuche aller Art in ihren Diözesen oder in ihrem Orden einzuschreiten. Ganz besonders empörend aber ist es, wenn gewisse Bischöfe, die diese Lethargie gegenüber den Häretikern an den Tag legen, gegen die Gläubigen, die für Orthodoxie kämpfen, die das tun, was sie selbst tun sollten, eine rigorose autoritative Haltung einnehmen. So konnte ich einen Brief von hoher Stelle lesen, der an eine Gruppe, die heroisch für den wahren Glauben, für die reine wahre Lehre der Kirche und für das Papsttum gegen die Häretiker eintritt, die also die „Feigheit" der Guten, von der Don Bosco spricht, überwunden hat und die größte Freude für die Bischöfe sein müsste - gerichtet war. Darin hieß es: als gute Katholiken haben Sie keine andere Aufgabe, als sich gehorsam an alle Verfügungen Ihres Bischofs zu halten.

Diese Auffassung des „guten" Katholiken ist besonders überraschend in einer Zeit, in der fortwährend die Mündigkeit des modernen Laien betont wird. Sie ist aber auch völlig falsch, weil das, was für Zeiten passt, in denen keine Häresien in der Kirche vorkommen, ohne sofort von Rom verurteilt zu werden - nicht zutrifft und gewissenlos wäre in einer Zeit, in der die Häresien unverurteilt ihr Unwesen in der Kirche treiben - und auch Bischöfe von ihnen angekränkelt sind, ohne abgesetzt zu werden. Sollten etwa in der Zeit des Arianismus, in der die Mehrzahl der Bischöfe Arianer waren, die Gläubigen, statt gegen diese Häresie anzukämpfen, sich darauf beschränken, brav und gehorsam den Verfügungen dieser Bischöfe zu folgen? Ist nicht die Treue zur wahren Lehre der Kirche der Ergebenheit gegenüber dem Bischof übergeordnet? Ist es nicht gerade kraft des Gehorsams gegenüber den vom kirchlichen Lehramt empfangenen Glaubensinhalten, dass die wahren Gläubigen sich zur Wehr setzen? Erwartet man von dem Gläubigen, er brauche sich nicht darum zu kümmern, wenn Dinge in Predigten verkündet werden, die mit der Lehre der Kirche völlig unverträglich sind - wenn Theologen in ihrer Lehrtätigkeit belassen werden, die behaupten: die Kirche müsse den Pluralismus akzeptieren, es gebe kein Fortleben nach dem Tode, oder die leugnen, dass Promiskuität eine Sünde sei, ja sogar die offen zur Schau getragene Immoralität dulden - wobei sie ein klägliches Maß von Unverständnis für die urchristliche Tugend der Reinheit an den Tag legen? Das Geschwätz der Häretiker - Priester und Laien - wird toleriert, die Vergiftung der Gläubigen schweigend hingenommen - aber den treuen Gläubigen, die für Orthodoxie eintreten (die doch die Herzensfreude der Bischöfe sein sollten, ihr Trost, ihre Stärkung für die Überwindung ihrer eigenen Lethargie) will man den Mund schließen, sie werden als Ruhestörer empfunden, ja wenn sie sich in ihrem Eifer zu Taktlosigkeiten oder Übertreibungen hinreißen lassen - so werden sie sogar suspendiert. Dies zeigt auch deutlich die Feigheit, die hinter dem Nichtgebrauch der Autorität steckt. Die Orthodoxen sind nicht zu fürchten. Sie verfügen nicht über die Massenmedien, die Presse, sie sind nicht Vertreter der öffentlichen Meinung. Und wegen ihrer Ergebenheit gegenüber den kirchlichen Autoritäten werden die Kämpfer für Orthodoxie nie so aggressiv werden, wie die sogenannten Progressisten. Wenn man sie maßregelt, riskiert man nicht, von der liberalen Presse angegriffen und als reaktionär verschrien zu werden."


Diesen Text habe ich heute hier gefunden. Stammt nicht aus unseren Tagen, sondern stammt von Dietrich von Hildebrand und wurde 1973 veröffentlicht. Jedes Wort trifft die heutige Situation in der katholischen Kirche des deutschen Sprachraums; wie es in den anderen Teilkirchen aussieht, weiss ich nicht so genau.

Wenn ich diese Diskussion und Forderungen rund um Pfarrer Schüller lese, dann frage ich mich, was genau diese Gruppe mit "Anpassen des Evangeliums an die heutige Zeit" meint. Ich habe solche Sätze nie verstanden. Wenn Christus spricht: "Wer dich auf die rechte Wange schlägt, dem halte auch die linke hin", dann verstehe ich nicht, wie man das aktualiseren sollte/könnte; wie man das an die heutige Welt anpassen möge?! Gilt dieses Wort nicht in allen Zeiten/an allen Orten gleich?
Wenn Christus spricht: "Geh hin und sündige nicht mehr!" - wie soll ich das aktualisieren, wie anpassen?! Gibt es Sünden, die man trotzdem weiter machen darf/soll?
Ich denke es gibt ewige Wahrheiten und ewige Anweisungen Christi - und die könnte man höchstens dann umgehen, wenn den Begriff "Sünde" oder "Wange" (?) neu definieren würde und zwar so, dass man dann das Herrenwort damit entschärft. Aber dann frage ich mich, ob es noch um das Wort des Herrn geht - oder um ein Alibi, um es nicht anwenden zu brauchen?!
Der Herr sagt: "Wer mein Jünger sein will, der nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!" und nicht: "Wer mein Jünger sein will, der bastle so lange an seinem Kreuz rum, bis es passend und nicht mehr drückend ist - und dann bleib einfach wo du bist, ich hole dich dort ab, wo du stehst!"

Wenn ich die Bibel lese, dann lese ich von Menschen, die auf der Suche waren, die sich bewegt haben, die gegangen sind! Der Gottsucher ist permanent auf dem Weg, ist unterwegs, ist zum Aufbruch bereit - wie das Volk Israel am Tag des Auszugs aus Ägypten: gekleidet und gegürtet, mit Schuhen an den Füssen, sofort bereit zu gehen, wenn das Zeichen da ist dafür.
Der heutige Durchschnittschrist ist fett und faul geworden, lebt wie alle anderen auch. Wo unterscheidet sich denn ein christliches Haus von einem nicht-christlichen?! Von außen erkennt man keinen Unterschied, ob hier ein Christ, ein Atheist oder ein Muslim wohnt.
Und wie sieht es mit dem gesamten Lebensvollzug aus?
Ich schule jedes Jahr die Eltern für die Firmvorbereitung und die Erstkommunion und sie sind auch meistens sehr engagiert, was die Äußerlichkeiten der Feier anbelangt. Aber GLAUBENSINHALT, GLAUBENSWISSEN, GLAUBENSHUNGER ist da beinahe keiner mehr da: Unwissenheit, Ignoranz und Rebellion zeichnen diejenigen aus, die 9 Jahre Religionsunterricht erhalten haben! Mit Rebellion meine ich dann so Aussagen, wie ich sie heuer von einer Firmlingsmutter bekommen habe, die mitten in der Besprechung dann meinte: "Also das sage ich ihnen gleich: nach der Firmung werden alle unsere Kinder nicht mehr zum Gottesdienst gehen; das tun sie nur, weil sie jetzt vor der Firmung müssen, aber dann sicher nicht mehr - und wir auch nicht!"
Ja - was sagt man da, wenn man so wie ich, leider nichts zu sagen hat?! Ich meine in dem Sinne, als ich persönlich am liebsten meine Mappe geschlossen und den Damen gesagt hätte: "So, hiermit ist die Firmvorbereitung für heuer beendet; wenn das ihre Einstellung ist, dann brauchen sie das Sakrament ja auch gleich nicht zu empfangen - und heuer wird es keine Firmung geben!" Aber das kann ich nicht machen, weil dann der Pfarrer ausflippt und mit Garantie nicht hinter mir stehen würde, weil.... siehe oben beschrieben .... viel zu viel Angst vor der Pfarre, den Medien, dem Bischof....
Und so trifft jedes Wort von Dietrich von Hildebrand auch heute noch zu: denjenigen, die was zu sagen und den Mut dazu hätten, wird der Mund verboten weil es der Hierarchie nicht in ihre "Tu-du-mir-nix-tu-ich-dir-auch-nix-Haltung" passt - und die anderen schweigen halt lieber, nehmen hin, lassen sich von den Leuten quasi "erpressen", weil "sonst treten wir aus (Ich würde ihnen ja noch das Formular dazu selber überreichen!); sonst gehen wir zum Bischof"; weil sie lieber "Liebkind" der Pfarre sein wollen, als echte Männer Gottes.
Solange unsere Kirchenleitung inkl. der kleinen Landpfarrer die Medien mehr scheut als der Teufel das Weihwasser, muss ich zusehen, wie der Weinberg des Herrn immer mehr verwüstet wird -und ich kann nichts dagegen tun, als meinen Beruf zurück zu legen und zu sagen: wenigstens mache ich so in einem kaputten, dem Untergang geweihten System nicht mehr aktiv mit!

0 Kommentare
Shuca
Solange das ZDF einen Gottesdienst überträgt können wir alle "Viere" gerade lassen. Wenn aber der Tag kommt wo sie eine "Heilige Messe" übertragen, sollten wir sehr wachsam sein.
Per Mariam ad Christum.
elisabethvonthüringen
...huch "...und darum ist Rom wirklich ein guter Ort, um evangelisch zu sein!"
Echt gute Predigt von römischer Kanzel herab im heutigen "Gottesdienst des ZDF" aus Rom!
elisabethvonthüringen
Die Stunde der Experten.
Viele fühlen sich derzeit berufen, über den Heiligen Vater und sein Verhältnis zur Piusbruderschaft zu schreiben - aber nur wenige sind auserwählt.
Nachdem Volker Beck bereits angesichts der jüngsten Entwicklungen die deutschen Bischöfe zum Protest aufgerufen hat - ja, da freue ich mich schon drauf, auf protestierende Oberhirten: Vielleicht als episkopaler Flashmob, der …More
Die Stunde der Experten.
Viele fühlen sich derzeit berufen, über den Heiligen Vater und sein Verhältnis zur Piusbruderschaft zu schreiben - aber nur wenige sind auserwählt.

Nachdem Volker Beck bereits angesichts der jüngsten Entwicklungen die deutschen Bischöfe zum Protest aufgerufen hat - ja, da freue ich mich schon drauf, auf protestierende Oberhirten: Vielleicht als episkopaler Flashmob, der den Kölner Dom umarmt oder so ähnlich - ich weiß nicht genau, wie sich Herr Beck das so vorstellt in einer hierarchisch verfassten Kirche, aber interessant ist die Vorstellung allemal.

Gut, dann war hier noch Thomas Assheuer in "Die Zeit" mit u.a. einer der prachtvollsten Formulierungen bislang zur Umschreibung von "doktrineller Präambel", nämlich hier:
>> Bislang hatte sich die Bruderschaft standhaft geweigert, eine päpstliche »Präambel« zu unterzeichnen. Doch zu seinem 85. Geburtstag schrieb sie Benedikt einen artigen Brief, und nun, heißt es aus Rom, sei die Aussöhnung zum Greifen nah.<<
Nun, so artig kann der Brief auch wieder nicht gewesen sein, weil man sich nämlich leichte Modifikationen vorbehalten hatte, aber das ist ja auch nur was für Insider. Dabei wären genau diese Modifikationen, die sich meines Erachtens nach auf einen möglichen kanonischen Status beziehen könnten, von Interesse.
Assheuer kommt immerhin ohne episkopale Flashmobs aus, aber sein Fazit nicht ohne pastös aufgetragene Melodramatik:

>> Gewiss verspürt der Papst keinerlei Herzensverwandtschaft zu dieser reaktionären Clique. Er handelt vielmehr aus strategischem Kalkül, und dieses heißt: Abschied von der heillosen Welt. Weil der Kirche die gesellschaftliche Öffnung angeblich bloß geschadet hat, organisiert Benedikt den Auszug aus der »Wüste« der Moderne – und dabei dürfen die Piusbrüder nicht fehlen. Wenn es dazu kommt, hätte der Papst die restaurative Wende der katholischen Kirche traurig vollendet. Auf dem Fels Petri predigt sie dann nur noch für sich selbst.<<

Nicht alles, was gut klingt, entspricht auch den Tatsachen. Das ist eine Erfahrung, die ich selbst hin und wieder beim Schreiben mache. Zunächst mal ist der Papst der Oberhirte der Katholiken, und deshalb ist von völlig ungeordneter Rolle, zu wem genau er nun Herzensverwandtschaft verspürt oder auch nicht. Es handelt sich bei den nun schon seit einem Jahr andauernden aktuellen Verhandlungen auch nicht um strategisches Kalkül, sondern um den Versuch, eine schismatische bzw. schismatisierende Gemeinschaft wieder heim in den Schoß der heiligen Mutter Kirche zu holen. Dies ist mitnichten ein programmatisches Zeichen für einen "Abschied von der heillosen Welt". So etwas kann nur jemand schreiben, der die Papstreden - wie jüngst in Mexiko oder Kuba, aber auch die bahnbrechenden Reden während des Deutschlandsbesuchs - entweder nicht gelesen oder nicht verstanden hat. Und schließlich, auch wenn des dem Feuilleton der deutschen "Zeit" nicht gefällt - der Papst predigt für etwas über eine Milliarde Katholiken weltweit - und er hat seit seiner Wahl 2005 unendlich viele Herzen erreicht, die vorher unentschlossen, lau, skeptisch oder vom Gotteszweifel befallen waren. Demgegenüber handelt es sich bei der FSSPX um eine - weltkirchlich betrachtet - marginale Erscheinung. Ob nun drin oder draußen.
Ich frage mich wirklich, wann endlich mal Schluss ist mit dieser bornierten Selbstherrlichkeit in den deutschen Mainstreammedien zum Wirken und zur immensen Ausstrahlung, die der derzeitige Papst in alle gesellschaftliche Bereiche hinein - und dazu auf internationaler Ebene - innehat.