Verehrter Herr Institutum,

und jetzt bitte mit Aussagen aus DiH belegen!

katechese und kirche

Alle früheren Dokumente der Kirche verstehen unter Religionsfreiheit die Freiheit der Religion und niemals die Freiheit der Religionen. Andere Religionen können geduldet werden, wie man den Irrtum duldet, aber er hat kein Recht.

Es ist eine Gotteslästerung Mohammend oder Luther auf dieselbe Stufe zu stellen wie Jesus Christus.

Verehrter Herr CSc,

wieder stellen Sie Behauptungen auf über Dinge, die in dem hier besprochenen Dekret DiH nicht stehen:

1)
Mit Ihren Thesen "Nicht nur der Irrtum hat kein Recht, sondern auch der Mensch hat kein Recht, dem Irrtum anzuhängen. Das Falsche hat kein Recht, aber der Mensch hat auch kein Recht, dem Falschen anzuhängen. Das Schlechte hat kein Recht, aber der Mensch hat auch kein Recht dem Schlechten anzuhängen." wollen Sie unterstellen, daß DiH dem Menschen das "Recht, dem Falschen anzuhängen" zuspräche. Nennen Sie mir eine Aussage aus DiH, wo das geschrieben steht! Sie können es nicht. Sie wollen einfach nicht wahrhaben, wie DiH "religiöse Freiheit" definiert hat. Lesen Sie doch endlich einmal das Dekret: "Das Vatikanische Konzil erklärt, daß die menschliche Person das Recht auf religiöse Freiheit hat. Diese Freiheit besteht darin, daß alle Menschen frei sein müssen von jedem Zwang sowohl von seiten Einzelner wie gesellschaftlicher Gruppen, wie jeglicher menschlichen Gewalt, so daß in religiösen Dingen niemand gezwungen wird, gegen sein Gewissen zu handeln, noch daran gehindert wird, privat und öffentlich, als einzelner oder in Verbindung mit anderen innerehalb der gebührenden Grenzen nach seinem Gewissen zu handeln." Und in DiH 12ff. wird dies ausführlich mit der traditionellen Lehre der Kirche begründet. Dieses Recht ist kein Recht, das der Staat gewährt, sondern das im Wesen des Menschen begründet liegt (DiH 2 mit Nachweisen in Johannes XXIII., pacem in terris; Pius XII, Radiobotschaft von 24.12.1942; Pius XI. , quanta cura; Leo XIII., libertas preastantissimum). Mit Ihrer impliziten Behauptung, daß staatlicher und gesellschaftlicher Zwang in religiösen Dingen sehr wohl erlaubt oder sogar gefordert sei ("dass man [k]ein Recht hat den Anhänger einer falschen Religion daran zu hindern, dass er Irrtümer verbreitet und die Seelen auf schädliche Art und Weise zu beeinflussen.") stehen Sie der Lehre der katholischen Kirche entgegen!

2)
Mit Ihrem Satz "Unser letztendliches Ziel kann niemals ein indifferentistischer Staat sein ..." möchten Sie unterstellen, daß DiH für einen in religiösen und ehtischen Fragen "indifferenten" Staat eintritt. Das Gegenteil ist der Fall: "Demnach muß die staatliche Gewalt ... das religiöse Leben der Bürger ... anerkennen und begünstigen ..." (DiH 3)

3)
Sie behaupten: "Ein Recht auf Religionsfreiheit hat nicht der Mensch, sondern nur die objektiv gesehen wahre seligmachende Religion." - Das ist falsch. Ein "Recht" kann nicht eine "Religion" haben, sondern nur ein Staatsbürger und eine Religionsgemeinschaft; denn Rechte sind immer Regelungen, die den zwischenmenschlichen Bereich betreffen. Im übrigen sei noch einmal auf das verwiesen, was ich im Zusammenhang mit der Begründung des Rechtes auf religiöse Freiheit im Akt des Glaubens und im Wesen des Menschen geschrieben habe (siehe auch DiH 3ff.)

Mehrere Dinge, die ausdrücklich im Dekret von der religiösen Freiheit genannt werden, mißachtet der Vortragende:

1)Zunächst einmal ist die "Ebene" des Konzilstextes zu beachten: Das Konzil spricht nicht davon, daß die "Wahrheit" ein "Recht" hätte oder daß die "Unwahrheit" ein "Recht" hätte, sondern daß "der Mensch" ein "Recht" hat. Deshalb geht dem ganzen Dekret die Feststellung voraus: "Alle Menschen sind ihrerseits verpflichtet, die Wahrheit, besonders in dem, was Gott und seine Kirche angeht, zu suchen und die erkannte Wahrheit aufzunehmen und zu bewahren." (DiH 1)

2)Diese personale Ebene wird im zweiten Teil ausdrücklich begründet: "Es ist ein Hauptbestandteil der katholischen Lehre, in Gottes Wort enthalten und von den Vätern ständig verkündet, daß der Mensch freiwillig durch seinen Glauben Gott antworten soll, daß dementsprechend niemand gegen seinen Willen zur Annahme des Glaubens gezwungen werden darf. Denn der Glaubensakt ist seiner Natur nach ein freier Akt ..." (DiH 10)

3)"Hinzu kommt, daß die religiösen Akte, womit sich der Mensch privat und öffentlich aufgrund seiner geistigen Entscheidung auf Gott hinordnet, ihrem Wesen nach die irdische und zeitliche Ordnung übersteigen." (DiH 3) Aus diesem Grund hat die staatliche Gewalt keine Kompetenz "religiöse Akte zu bestimmen oder zu verhindern." (DiH 3)

4)Schließlich ist zu beachten, daß in der heutigen Welt die Pluralität der Religionen der Kulturen usw. und die damit verbundene Freiheit und Menschenwürde einen kulturellen Bruch darstellt. Es gibt keine Staatsreligion mehr. Davon hat sich der moderne Verfassungsstaat verabschiedet. Es wäre deshalb ein Treppenwitz der Geschichte, wollte man versuchen das durchzusetzen, was die Piusbrüder für einzig katholisch halten: Katholizismus als Staatsreligion. Das war auch nie Lehre der Kirche!

Die "Erklärung über die Religionsfreiheit" des II. Vaticanums ist das Dokument, das wohl am meisten (übernatürliches und damit auch natürliches) Unheil angerichtet hat weltweit. Und die schlimmsten Folgen davon werden erst noch kommen! Es ist vor allem Hauptursache an der Erstarkung der anti-christlichen und damit anti-göttlichen "Weltreligionen"! Es trägt die Hauptschuld am Verschwinden der letzten katholischen Staaten und an der absoluten Verunmöglichung, dass je wieder solche entstehen könnten.
Doch lesen Sie schon einmal hier: gloria.tv/post/bHU1RKrzhGqS2aEiqWjqy68ab, was ich sonst noch dazu zu sagen hatte (schon vor 22 Jahren) und (auch heute noch unverändert) zu sagen habe!

@Iacobus: Das hast Du sehr schön gesagt. Vielen Dank!

Aber genau dies sagt die Kirche seit dem Konzil.

Ich hoffe, dass immer mehr Menschen diesen Notstand erkennen, die Situation der Priesterbruderschaft erkennen und dann auch handeln.